Vorsicht vor Hautkrebs!

So schön, die Sonne scheint wieder! Das freut uns – aber nicht unbedingt unsere Haut. Sie hat schneller zu viel davon, als wir denken. Und rächt sich im schlimmsten Fall mit Hautkrebs. Deshalb: Bitte aufpassen!
 
Melanom heisst das Schreckenswort. Schwarzer Hautkrebs. Er entsteht aus den Pigmentzellen, den braunen Farbstoffen der Haut, und er neigt dazu, rasch Tochtergeschwülste zu bilden, sogenannte Metastasen, die sich überall im Körper ausbreiten. Sind die erst mal da, sieht es schlecht aus mit den Heilungschancen.
 
Zwar ist längst nicht jedes Melanom durch zu viel Sonnenbestrahlung entstanden. «Nur 50 Prozent haben einen klaren  Zusammenhang mit Lichtschäden», stellt Prof. Günther Hofbauer, Leitender Arzt an der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich, klar. Dennoch ist für ihn Schutz vor der Sonne ein Segen – und ein Muss: «Wenn man diese 50 Prozent mit Sonnenschutz beeinflussen kann, so ist das schon gut!»
 
Extrem wichtig ist aber auch, dass ein Melanom frühzeitig erkannt wird. «Die magische Grenze ist die Ein-Millimeter-Klippe», erklärt der Facharzt. «Ein Melanom bis ein Millimeter Tumordicke wird im Regelfall geheilt. Darüber steigt die Wahrscheinlichkeit von Metastasen.»
 
Augen auf!
Deshalb heisst es: Verdächtige Hautflecken im Auge behalten. «Alle drei Monate den Körper anschauen», rät der Dermatologe. Auch jene Stellen, die man gerne vergisst, wie Rücken, Kopfhaut, Brustunterseite, Arminnenseiten, Füsse und Schrittbereich. Melanome sind dunkel gefärbt, sehen aus wie Muttermale, sind also in jedem Fall sichtbar. Ob sie harmlos oder bösartig sind, lässt sich mit der ABCD-Methode grob feststellen. Ist das Muttermal asymmetrisch (A), ist seine Begrenzung unscharf (B), zeigt es mehrere Farben (C wie Colour) und ist es dynamisch (D), verändert es sich in Form und Grösse, ist Alarm angesagt. Doch auch wenn diese Punkte nicht zutreffen, heisst das noch nicht unbedingt Entwarnung. «Die ABCD-Methode ist ein grobes Suchraster, mit dem auffällige Veränderungen festgestellt werden können», erklärt Prof. Hofbauer. «Zum Ausschluss einer Erkrankung taugt es aber nicht. Am wichtigsten wäre eigentlich Punkt E: Die Entwicklung im Auge behalten. Eine Veränderung bedeutet immer Auffälligkeit!»
 
Hell ist nicht immer harmlos
Nicht so bedrohlich wie der schwarze Hautkrebs sind die weissen oder hellen Hautkrebsarten – dafür treten sie viel häufiger auf. An Stirn, Wange Nasen und Ohren – und sehr gerne auch auf Glatzen. Sie machen fast 80 Prozent der Hautkrebs-Erkrankungen aus.
Am bekanntesten ist das Basalkarzinom oder Basaliom. Es wächst relativ langsam und bildet keine Metastasen. Völlig unbehandelt kann allerdings auch der Primärtumor selber lebensbedrohend werden. Doch so weit lässt es kaum jemand kommen – Basaliome werden meistens rechtzeitig entfernt.
 
Nicht ganz so harmlos ist das Spinaliom, der Stachelzellkrebs. Er ist zwar nicht so aggressiv wie ein Melanom, kann aber Krebszellen in die Lymphknoten und andere Organe streuen.
 
Weisser Hautkrebs ist von der Farbe her nicht auffällig, eher zeigt er sich durch eine Verdickung der Haut, durch Schuppung und schliesslich durch «Wunden», die nicht heilen wollen. «Und er entsteht durch chronische Sonnenschäden in geringem Masse – auch ohne Sonnenbrand!», erklärt Prof. Hofbauer.
 
Deshalb sollte man sich nicht nur beim «Sünnele» schützen, sondern jeden Tag. Indem man sich nicht übermässig der Sonne aussetzt, sich vernünftig kleidet, und indem man Sonnenschutzmittel anwendet. «Anti-AgingCremes enthalten heute oft einen Sonnenschutzfaktor 15 – dadurch erhält man einen milden Sonnenschutz», so der Hautspezialist. Und einen weiteren Nutzen gibt es gleich dazu: Die Haut bleibt länger jung, denn der Schutzfaktor vermindert auch die Hautalterung!
 
MUTTERMAL-CHECK
Der Mai ist der Haut gewidmet: Schon zum 6. Mal bietet myskin check – die Kosmetikmarke La Roche-Posay in Zusammenarbeit mit einem Team von Hautfachärzten der Universität Zürich – im Mai einen kostenlosen Erstcheck von auffälligen Muttermalen an. Vom 1. bis 31. Mai können Sie Fotos von verdächtigen Muttermalen hochladen und die Bilder von einem Team von Hautfachärzten begutachten lassen. Innerhalb von wenigen Tagen erhalten Sie dann per E-Mail eine Einschätzung, ob das Muttermal harmlos oder eine genauere Abklärung notwendig ist. www.myskincheck.ch
Der 13. Mai ist der Nationale Hautkrebstag. An diesem Tag bieten verschiedene Ärzte eine kostenlose Erstuntersuchung von Pigmentflecken an. Mehr Infos auf www.melanoma.ch