Vitalstoffe – was Frauen gut tut

Vitamine, Minerale und Spurenelemente bringen Organismus und ­Seele in Schwung. Bei der Versorgung hat der weibliche Körper ­allerdings ganz andere Ansprüche als der männliche.

Mikronährstoffe zählen zu den Hauptakteuren für ein vitales Leben. Da unser Organismus sie nicht selber bilden kann – ausser Vitamin B3, Vitamin D und Vitamin K – ist unser Körper darauf angewiesen, dass wir ihn ausreichend mit Vitalstoffen versorgen. Idealerweise reicht dafür eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. In unserer schnelllebigen Zeit passiert es allerdings oft, dass die Musse zum Kochen fehlt und wir eine Tiefkühlpizza in den Ofen oder ein Fertiggericht in die Mikrowelle schieben. Eine solche Mahlzeit enthält vorwiegend Kalorien, Salz, Zucker und Billigfette, kaum aber Vitalstoffe.

Nebst einseitiger Ernährung plündern auch Infekte wie Erkältung und Grippe, chronische Magen-Darm-Störungen, exzessiver Sport oder Alkoholmissbrauch die Mikronährstoff-Vorräte unseres Körpers. Um allfällige Defizite auszugleichen, gibt es heutzutage hochwertige Vitamin- und Mineralstoffpräparate. Eine Kur mit einem Multivitamin-Präparat kann durchaus guttun. Dennoch raten Experten davon ab, über längere Zeit wahllos Vitamine und Mineralstoffe zu schlucken. Wer seine Vitalstoffdepots gezielt auffüllen möchte, lässt sich deshalb idealerweise bei der Hausärztin oder beim Orthomolekularmediziner auf allfällige Defizite testen. Aufschlussreich ist auch eine Haar-Mineralanalyse, die von Apotheken angeboten wird.

Das tut Frauen besonders gut

Je nach Lebenslage gibt es Mikronährstoffe, die für Frauen besonders wichtig sind. Sei es, um schwanger zu werden, sei es, um als Karrierefrau oder Mutter die Nerven zu behalten, sei es, um nach den Wechseljahren fit zu bleiben. Oder sei es, um die Schönheit von Haut und Haaren natürlich zu erhalten. Fest steht: Bei der Versorgung mit Vitalstoffen hat der weibliche Körper andere Ansprüche als der männliche. Zu den typischen «Frauenvitaminen» zählen:

Vitamin A/Betacarotin: sorgt für ein gesundes Immunsystem, indem es Infektionen bekämpft. Wichtig ist es für gutes, scharfes Sehen, insbesondere auch in der Dunkelheit (Nachtblindheit). Bei trockener Haut, glanzlosem Haar und brüchigen Nägeln gilt es als Schönheitselixier.

Vitamin B1: Das «Nervenschutz»-Vitamin» ist der beste Vitalstoff, um zu entspannen und das Nervenkostüm zu stärken. Mögliche Ursachen für einen latenten Mangel sind eine Schwangerschaft, einseitige Diäten, Diabetes, die Einnahme von Diuretika oder übermässiger Alkoholgenuss.

Vitamin B2: Es fördert die Hauterneuerung und hält unseren Körpermantel samtig und weich. Auch die Schleimhäute von Mund, Nase, Magen und Darm profitieren und können sich besser gegen Keime wehren. Vitamin B2 spielt zudem eine Hauptrolle bei der Gewinnung von Brennstoff für Muskeln, Nerven und Gehirn.

Biotin (auch Vitamin B7 oder Vitamin H genannt): Das «Haarvitamin» lässt die Haare gesund wachsen und ist deshalb auch bei Haarausfall angesagt (eventuell zusammen mit Zink). Fingernägel, die unter häufigen Nagellack-Anstrichen leiden, freuen sich ebenfalls über eine Extraportion an Biotin.

Folsäure (Vitamin B9): Folsäure-Mangel zählt in Industriestaaten zu den häufigsten Mikronährstoff-Defiziten. Frauen, die eine Schwangerschaft planen, beginnen deshalb mindestens drei Monate vorher damit, ihre Folsäure-Speicher aufzufüllen, um den Embryo vor Missbildungen (offener Rücken) zu schützen.

Vitamin C: Das antioxidative Schönheitsvitamin neutralisiert nicht nur aggressive Radikale, sondern festigt auch die Haut und das Bindegewebe. Zudem hilft es, Feuchtigkeit zu binden, was den Teint auffrischt. Vitamin C unterstützt nicht nur das Immunsystem und die Wundheilung, sondern ebenso die Eisenaufnahme, was gerade für Frauen aufgrund der monatlichen Regelblutung wichtig ist.

Vitamin E: Die weibliche Haut ist dünner und empfindlicher als diejenige von Männern. Die innere Versorgung mit dem «Anti-Aging-Vitamin» ist deshalb zentral, um frühzeitige Hautalterung durch Sonnenbäder, Rauchen, Abgase oder weitere Umwelteinflüsse zu minimieren.

Eisen: Es gibt Studien, wonach drei Viertel aller Frauen zwischen 15 und 50 Jahren an Eisenmangel leiden sollen. Typische Anzeichen sind Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit oder brüchige Haare.

Selen und Zink: Die beiden Spurenelemente schützen gerade in den Wechseljahren vor oxidativem Stress – zusammen mit Vitamin C und Vitamin E. Das verschönert Haut, Haare und Fingernägel.