Unser Körper: So viel Zeit braucht das alles

Unser Körper vollbringt grossartige Leistungen. Aber alles braucht seine Zeit: Bis sich Antikörper gegen die Grippe gebildet haben, die Haare gewachsen sind, der Körper nikotinfrei ist. Wie viel genau?
 
Nein, Zeit ist nicht Geld. Zeit ist vor allem eines: Zeit ist Leben. Das zeigen die folgenden Fakten über Ihren Körper.
  
In 12 Stunden sind Sie nikotinfrei
Allerdings gilt das nur für den Körper – die Suchtmechanismen sind davon leider unangetastet und nach wie vor aktiv! Aber immerhin: Ab dem ersten rauchfreien Tag verringert sich bereits das Herzinfarkt-Risiko. Nach zwei Tagen klingen die körperlichen Folgen des Nikotinentzugs ab. Der Geruchs- und der Geschmackssinn verfeinern sich, was die Wahrnehmung und die Genussfähigkeit spürbar erweitert. Nach drei Tagen geht Ihnen die Luft beim Treppensteigen nicht mehr so schnell aus. Nach drei Monaten hat sich die Blutzirkulation verbessert und die Lungenfunktion um bis zu 30 Prozent erhöht.
   
Alle 4 Tage gibts eine neue Magenschleimhaut
Zum Glück, denn geschähe das nicht, würde sich Ihr Magen selbst verdauen. Attackiert wird die Magenwand von Enzymen und Salzsäuren während des Verdauungsvorganges. Für die Produktion der schützenden Schleimhaut sind Zellen in der Magenwand zuständig. Hier ein paar Eckdaten zu Ihrem Magen: Er hat ein Fassungsvermögen von einem halben Liter. Im Jahr nehmen Sie etwa 500 Kilo Nahrung zu sich, die er verarbeiten muss. Täglich fliessen rund elfeinhalb Liter verdaute Nahrung, Flüssigkeiten und Verdauungssäfte durch Ihren Verdauungstrakt.
  
In 14 Tagen ist Ihr Grippe-Schutzschild aktiv
So lange dauert es, bis Ihr Körper die Antikörper (Immunglobuline) gegen Grippeviren gebildet hat – sie binden diese Viren und machen sie unschädlich. Nun gibt es Antikörper, die wie Gedächtniszellen funktionieren: Tauchen dieselben Grippeviren im nächsten Winter nochmals auf, werden die Antikörper wieder aktiv und wehren die Viren erneut ab. So funktioniert auch die Grippeimpfung, die erst 14 Tage nach der Einnahme Schutz bietet.
  
Jeden Monat stecken Sie in einer neuen Haut
Sie merken es nicht, aber eigentlich schuppen Sie dauernd. Dabei bildet sich die äusserste Hautschicht im Monatsrhythmus neu. In der Minute verlieren Sie rund 30 000 Hautschuppen. Das sind im Tag 11⁄2 Gramm. In einem durchschnittlichen Leben verliert eine Frau 62, der Mann 58 Kilo Hautschuppen. Die Haut – sie ist zwischen eineinhalb und zwei Quadratmeter gross und zehn Kilo schwer – hält den Rekord in Sachen Verjüngung. Kein Körperbereich erneuert sich schneller als sie.
  
In zwei Monaten sind Sie schlauer
Leider können Sie Ihre Intelligenz nicht wie einen Muskel trainieren. Aber die Aufgaben von IQ-Tests sehr wohl. Wenn Sie sich während acht Wochen täglich eine Stunde hinsetzen und an IQ-Test-Aufgaben herumknobeln, können Sie diese so gut lösen, dass sich Ihr Intelligenzquotient um bis zu zehn Prozent erhöht. Einen IQ-Test finden Sie zum Beispiel unter www.swiss.getiq.ch
  
Drei Monate arbeitet ein rotes Blutkörperchen für Sie
Dann stirbt es. In einem winzigen Blutstropfen befinden sich fünf Millionen «Erys», das ist die Abkürzung für Erythrozyten, wie die roten Blutkörperchen im Medizinerlatein heissen. Wir haben 30 Billionen, jede Sekunde sterben zwei Millionen davon. Vorher arbeiten sie rund um die Uhr für Sie: Sie transportieren Sauerstoff in alle Organe und in die Muskulatur. Neue Blutkörperchen bildet das Knochenmark, wenn die Niere Erythropoetin (EPO, ein Glykoprotein-Hormon) ausschüttet. Die körpereigene Produktion von EPO wird am meisten aktiviert, wenn Sie Fitness in der Höhenluft machen.
  
Acht Jahre brauchen Sie für Rapunzel-Haare
Einen Zentimeter im Monat wachsen Ihre Haare durchschnittlich. Das sind zwölf Zentimeter im Jahr. Möchten Sie das Haar wie Rapunzel hüftlang tragen, dauert das acht Jahre. Bei einer durchschnittlichen Grösse von 170 Zentimetern bräuchte es 14 Jahre, bis die Haare den Boden berühren. Allerdings wird ein Haar lediglich fünf bis sieben Jahre alt und wächst normalerweise nicht länger als 80 Zentimeter.