Tuina-Massage: Massieren Sie Wehwehchen weg!

Kopfschmerzen, gerötete Augen, Schniefnase oder Probleme mit der Verdauung? Behandeln Sie sich doch selbst. Die simplen Griffe der chinesischen Tuina-Massage helfen bei vielen Alltagsbeschwerden.
 
Tuina nennt sich eine Massage, die im Osten seit Jahrtausenden praktiziert wird. «Tui» heisst so viel wie schieben, und «na» kann mit greifen übersetzt werden. Basis dieser Mischung aus Akupressur, Chiropraktik, Shiatsu und klassischer Massage ist die Traditionelle Chinesische Medizin. Bei der geht man davon aus, dass der Körper von unsichtbaren Energiebahnen, den Meridianen, durchzogen ist. Darin fliesst die Lebensenergie. Ist sie blockiert, führt das zu Unwohlsein, ja Krankheit.
 
Ziel der Tuina-Massage ist es, die blockierte Energie zu lösen, sodass sie wieder ungehindert im Körper fliessen kann. Je nach Symptom werden dazu einer oder mehrere der 361 Energiepunkte stimuliert, die auf den Meridianen liegen. Dabei kommen neben der Technik des Fingerdruckes auch verschiedene Dehn-, Knet- und Lockerungsgriffe zum Einsatz – insgesamt arbeitet man bei der Tuina-Massage mit rund vierzig Grundgriffen. Nebenwirkungen hat sie keine. Sie ist für jedes Alter geeignet – einzig Schwangeren ist von der Selbstmassage abzuraten. Bessern sich die Beschwerden nicht, sollten Sie aber zum Arzt gehen!
 
 
Simpel und doch so wirksam 
 
Kopfschmerzen lindern, gerötete Augen beruhigen, die verstopfte Nase befreien, den Hustenreiz lösen, die Verdauung fördern, die Abwehrkräfte stärken – für alles gibt es einen Tuina-Griff.
 
Für die Massage können Sie die Kleider anlassen, da kein Öl benutzt wird. Alles, was Sie dazu brauchen, ist angewachsen – ausser einer Uhr mit Sekundenzeiger.
  
Stärkt die Abwehr: 
Legen Sie den Daumen und Zeigefinger der linken Hand ganz nah nebeneinander. Dadurch entsteht am Daumenanfang ein kleiner Muskelwulst. Drücken Sie mit dem Daumen der rechten Hand den Gipfel dieses Muskelwulstes – eine halbe Minute. An der anderen Hand wiederholen – zwei- bis dreimal täglich.
  
Entspannt gerötete Augen: 
Setzen Sie die Zeige- und Mittelfinger oberhalb der Augenbrauen an. Streichen Sie damit von innen nach aussen entlang der oberen und unteren Knochenbögen – je zehn Mal, zwei- bis dreimal täglich. Üben Sie dabei etwas Druck aus, aber nur so viel, dass es sich gut anfühlt.
 
Lockert den gestressten Bauch: 
Stellen Sie beide Hände mit der Handkante auf den Bauch und klopfen Sie ihn ab – eine halbe Minute, zwei- bis dreimal täglich. Machen Sie dies regelmässig, denn das Klopfen lockert die inneren Anspannungen im Bauch, sodass er sich weich und warm anfühlt.
 
Löst den Hustenreiz: 
Legen Sie den rechten Mittelfinger auf die Innenseite des linken Unterarms, eineinhalb Daumen breit vor dem Handgelenk zwischen Sehne und Knochen. Massieren Sie diese Stelle mit kreisenden Bewegungen eine halbe Minute – am rechten Arm wiederholen. Zwei- bis dreimal täglich.
 
Lindert Kopfschmerzen: 
Halten Sie den rechten Arm über den Kopf und legen Sie den Mittelfinger vier Zentimeter oberhalb der linken Ohrspitze auf den Kopf. Massieren Sie diesen Punkt mit kreisenden Bewegungen – eine halbe Minute, dann den Punkt oberhalb des rechten Ohres behandeln. Zwei- bis dreimal täglich.
 
Befreit die verstopfte Nase: 
Legen Sie die Zeigefinger links und rechts an den unteren Rand des Nasenflügels. Massieren Sie diese Punkte mit kreisenden Bewegungen eine halbe Minute. Zwei- bis dreimal täglich wiederholen.
 
Hilft bei Verdauungsbeschwerden:
Legen Sie sich bequem auf den Rücken. Die Hände legen Sie übereinander auf den Bauchnabel – unten die rechte, darüber die linke. Kreisen Sie nun mit den flachen Händen um den Bauchnabel – bei Verstopfung im Uhrzeigersinn, bei Durchfall in der Gegenrichtung. Üben Sie etwas Druck aus. Zeichnen Sie immer grössere Kreise, die den gesamten Bauch behandeln – 36 Mal, zwei- bis dreimal täglich, so lange bis sich die Beschwerden bessern.