Spitz gegen Spitz, Gupf gegen Gupf

Eiertütschen ist ein lustiger Osterbrauch. Und das Beste: Alle gewinnen, weil jeder sein Ei essen kann. Aber nicht nur an Ostern sind Eier beliebt: 200 werden von Frau und Herr Schweizer durchschnittlich im Jahr gegessen.

Eier schmecken nicht nur gut, sie sind auch wahre Kraftpakete. So liefern sie biologisch hochwertvolles Eiweiss, das der menschliche Körper fast vollständig verwerten kann. Dazu kommen die gesunden Omega-3-Fettsäuren, eine Menge Mineralien und das gesamte Vitamine-Alphabet – fehlen tut nur das C.

In den Verruf geraten sind die Eier, weil sie reich an Cholesterin, einer fettähnlichen Substanz, sind. Es gilt als Risikofaktor für Herz- und Kreislaufstörungen. Eier erhöhen den Cholesterinspiegel. Das ist richtig, aber: Der Körper produziert einen grossen Teil des Choleste-rins selbst, das er für den Zellaufbau, die  Hormonproduktion und die Fettverdauung braucht. Wird ihm durch die -Nahrung zusätzlich welches zu-geführt, drosselt er die Eigenproduktion oder baut das Cholesterin ab.

Nun funktioniert diese wichtige Selbstregulation aber leider nicht immer. Neigt jemand zu einem erhöhten Cholesterinspiegel – genetisch bedingt oder verursacht durch eine Krankheit wie Diabetes, aber auch durch Übergewicht – lagert sich das Cholesterin an den Innenwänden der Blutgefässe ab und verengt sie.

Fazit: Wer einen erhöhten Cholesterinspiegel hat, kann Eiertütschen, sollte aber nicht jedes Ei essen.

Allerlei Fakten

Spiegelei, Drei-Minuten-Ei, Rührei – in dieser Reihenfolge isst man hierzulande das Ei am liebsten. Männer mögen das Spiegelei übrigens mehr als es die Frauen tun. Noch mehr Informationen rund ums Ei finden Sie nachfolgend.

Alter: Meist ist das Legedatum aufgedruckt (der Code, der mit dabei ist, verrät, von wo das Ei kommt). Ist nur das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben, ziehen Sie davon 28 Tage ab. Sind Lege- und Mindesthaltbarkeits-Datum unleserlich, hilft der Grossmutter-Trick: Legen Sie das Ei in ein Glas mit kaltem Wasser. Liegt es flach am Boden, ist es frisch. Hebt es die Spitze leicht an, ist es ein paar Tage alt. Steht es senkrecht, ist es zwei bis drei Wochen alt. Schwimmt es oben, ist es schon alt, und Sie sollten es entsorgen. Wie funktioniert dieser Trick? Je älter ein Ei ist, umso grösser wird seine Luftkammer, weil das Wasser im Ei durch die Schale verdunstet.

Aufbewahrung: Sie können Eier an einem trockenen Ort aufbewahren. Stellen Sie sie auf die Spitze. Der Dotter befindet sich nämlich meist nicht in der Eimitte, sondern oben, sodass er an der Schale kleben bleiben kann. 18 Tage nach dem Legen gehören Eier in den Kühlschrank – damit schützen Sie sich vor Salmonellen & Co. Wichtig: Waschen Sie schmutzige Eier nicht, denn damit zerstören Sie den antibakteriellen Selbstschutz, sodass Keime eindringen können. Wischen Sie die Schale erst kurz vor Gebrauch feucht ab.

Braun oder weiss: Geschmacklich gibt es keinen Unterschied. Hühner mit roten Ohrläppchen legen braune, die mit weissen Ohrläppchen weisse Eier. Für die braune Schale sorgt ein Farbpigment.

Haltbarkeit: Bewahren Sie Eier nicht länger als einen Monat auf. Für Frischeier-Speisen sollten Sie nur Eier nehmen, die weniger als 18 Tage alt sind. Sind sie älter, verwenden Sie sie zum Kochen oder Backen. Nehmen Sie Eier mit beschädigter Schale nur für erhitzte Speisen.

Kalorien: Ein Ei hat zwischen 90 und 120 Kalorien. Zum Vergleich: Ein Brötchen hat 225.

Kochen: Bringen Sie das Wasser mit etwas Essig oder Salz (lässt das austretende Eiweiss sofort gerinnen) zum Kochen. Piksen Sie das Ei am runden Ende an und legen Sie es ins Wasser. Nach drei bis vier Minuten ist das Eiweiss fest und der Dotter weich. Nach fünf bis sechs Minuten ist der Dotter nur aussen, nach acht bis zehn Minuten auch innen hart.

Schale: Eier lassen sich besser schälen, wenn sie nach dem Kochen im kalten Wasser abgeschreckt werden. Zudem garen sie so nicht nach. Übrigens: Je frischer ein Ei ist, umso schlechter lässt es sich schälen.

Zustand: Sie wissen nicht, ob das Ei roh oder gekocht ist? Kein Problem. Legen Sie das Ei auf den Tisch. Drehen Sie es, halten Sie es kurz an und lassen Sie es sofort wieder los. Ein gekochtes Ei bleibt liegen, das rohe dreht sich weiter. Der Grund: Das im Innern an zwei Fäden aufgehängte Eigelb rotiert weiter und zieht das Ei mit.