Sommer, Sonne, UV-Schutz

Ein paar Stunden Sonne sorgen für Wohlbefinden und tolle Laune. Ja, die Sonne hat 
durchaus ihre wundervollen Seiten. Aber nicht nur: Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung, 
erhöhtes Krebsrisiko. Lassen Sie sich nicht den Sommer verderben – schützen Sie sich.

Ohne Sonnenschutzmittel in die Berge oder an den Strand? Das geht gar nicht und ist uns allen bewusst. Doch wie wichtig ist UV-Schutz auf dem kurzen Spaziergang oder bei der kleinen Kaffeepause auf dem Balkon?

Sonnenschutz geht alle an, täglich. Denn die Sonnenstrahlen, die wir so sehr geniessen, sind heimtückisch, auch wenn wir sie nicht sehen – sie dringen durch Wolkendecken und werden im Schatten möglicherweise vom hellen Boden oder einer Wand reflek­tiert. Erst spät sehen wir die Rötung der Haut und spüren das Brennen. Und: Nein, Sonnenbrand ist keine Vorstufe von Bräune, wie manche gerne behaupten. Ist die Haut rot, ist der Schaden nicht wiedergutzumachen. Auch nicht mit einer doppelten Portion Sonnencreme.

Haut, Haar und Augen

Zu viel Sonne schadet der Haut auch dann, wenn sie nicht zu Sonnenbrand neigt. Der Schaden wird allerdings erst später sichtbar. Nämlich dann, wenn die Hautalterung vorzeitig einsetzt und es zu verstärkter Faltenbildung kommt. Sprich: Wenn es zu spät ist. Das ist aber nicht das grösste Risiko. UV-Strahlen können die DNA der Hautzellen gefährlich verändern und sind deshalb der Hauptgrund dafür, warum Sonnenschutz so wichtig ist. Bei besonders starker oder mehrmaliger Schädigung der Hautzellen können diese Veränderungen sich zu Hautkrebs entwickeln.

Auch das Haar leidet, kann trocken und brüchig werden. Besonders in den Ferien, in Verbindung mit Salzwasser und Chlor. Spezielle UV-Produkte für die Haare wirken schützend und pflegend. Zusätzlichen Schutz bietet der altbe­währte Sonnenhut.

Die Augen können durch UV-Strahlung ebenfalls bleibend geschädigt werden. UV-B-Strahlen greifen besonders Horn- und Bindehaut an. Achten Sie darum beim Kauf einer Sonnenbrille auf genügend grosse Brillengläser und die Angaben «CE» und «100 Prozent UV».

Das richtige Sonnenschutzmittel

Vor allem UV-A- und UV-B-Strahlen schaden der Haut. Viele von uns verdrängen diesen Gedanken noch immer, wenn sie «nur kurz» schutzlos die Sonne geniessen. Deshalb: Cremen Sie sich von Frühling bis Herbst am besten immer schon am Morgen ein, und kaufen Sie eine kleine Sonnencreme für die Handtasche. Auch wenn Sie nicht vorhaben, sich an die pralle Sonne zu setzen – vielleicht essen Sie am Mittag spontan draussen? Es gibt sehr gute Produkte, die weitgehend fettfrei sind, nicht nach Ferien und Kokosnuss duften, gut einziehen und somit auch für den Alltag geeignet sind.

Jede Form von Sonnenschutzmittel hat Vor- und Nachteile: Sprays lassen sich sehr gut verteilen, aber sprühen Sie besser in die Handflächen, sonst geht zu viel vom Produkt daneben. Cremen lassen sich weniger gut einstreichen und sind meist fettiger, bieten dafür sehr guten Schutz. Sonnenmilch bietet besonders gute Hautpflege, und Gel enthält kaum Fett, ideal also für Menschen mit Hautproblemen.

Was sagt mir der LSF?

Das Wichtigste aber bei der Wahl des richtigen Mittels ist der Schutz vor UV-A- und UV-B-Strahlen. Welchen Lichtschutzfaktor (LSF) Sie verwenden sollten, hängt von der Eigenschutzzeit Ihrer Haut ab. Diese wiederum wird vom Hauttyp bestimmt. Je dunkler, desto länger ist die Eigenschutzzeit, je nach Typ zwischen 10 und 30 Minuten. Am besten lassen Sie sich in einer Drogerie oder Apotheke beraten.

Der Lichtschutzfaktor Ihres Sonnenschutzmittels verlängert die Eigenschutzzeit. Um herauszufinden, wie lange Sie mit welchem LSF geschützt sind, multiplizieren Sie die beiden Zahlen, bleiben aber pro Tag höchstens 2/3 der so errechneten Zeit in der Sonne. Beispiel: Haut mit Eigenschutzzeit von 15 Minuten und eingerieben mit Sonnencreme mit LSF 30 heisst, dass Sie theoretisch für 450 Minuten geschützt sind. Sie sollten sich jedoch nicht länger als 300 Minuten oder 5 Stunden pro Tag in der Sonne aufhalten und auch während dieser Zeit den Schatten bevorzugen. Wenn Sie nun auch noch an die besonders exponierten Körperpartien wie Nase, Ohren und Lippen denken, steht einer wundervollen Sommerzeit im Freien nichts mehr im Weg!



Sonnengenuss statt Sonnenleiden

  • Cremen Sie sich grosszügig mit einem guten Sonnenschutzmittel ein – von Frühling bis Herbst am besten täglich direkt am Morgen.
  • Berechnen und beachten Sie die Zeit, die Sie durch Ihr Sonnenschutzmittel geschützt sind, achten Sie aber dennoch auf «Hilferufe» Ihrer Haut.
  • Die mit LSF und Eigenschutzzeit errechnete «Sonnenzeit» gilt für unsere Breitengrade – am Meer oder in den Bergen kann die UV-Strahlung deutlich stärker sein.
  • Vorsicht bei langem Aufenthalt im Wasser oder starkem Schwitzen – aufgeweicht ist die Haut noch empfindlicher.
  • Nachcremen macht Sinn – verlängert aber die Eigenschutzzeit nicht!
  • Tragen Sie im Sommer Sonnenbrille und Hut und ziehen Sie Schatten der Sonne vor.
  • Meiden Sie generell die Mittagssonne von 11 bis 15 Uhr.
  • Kinderhaut ist viel empfindlicher als diejenige von Erwachsenen. Spezielle UV-Schutzkleidung schützt zusätzlich zur Sonnencreme.
  • Auch im Schatten und bei bedecktem Himmel trifft UV-Licht auf die Haut. Sonnencreme ist also auch hier Pflicht.
  • Sie sind besonders empfindlich? Schützen Sie Ihre Haut zusätzlich mit Kleidung. Weit und dunkel schützt besser als eng und hell, Polyester schützt besser als Baumwolle.