So klingt es richtig gut!

Das Aussehen ist wichtig, die Ausstrahlung auch. Über Sympathie oder Ablehnung aber entscheidet vor allem die Stimme. Grund genug, sich mit ihr zu befassen und das Beste aus ihr herauszuholen.
 
Am Telefon ist es besonders wichtig, mit einer angenehmen Stimme «rüberzukommen». Aber auch sonst bestimmt die Stimme zu einem grossen Teil den Eindruck, den Sie hinterlassen.
 
Die Stimme ist ein wichtiger Erfolgsfaktor – beruflich wie privat. So verfehlt die schönste Liebeserklärung ihre Wirkung, wenn sie mit monotoner Stimme vorgebracht wird. Ebenso wenig überzeugen wir im Vorstellungsgespräch, wenn wir die eigenen Fähigkeiten mit leiser und zögerlicher Stimme darbieten.
 
Fakt ist: Die Stimme bleibt uns länger im Gedächtnis als das Aussehen. Und sie entscheidet innerhalb Sekunden, wie wir bei den anderen ankommen. Sprachforscher haben nachgewiesen, dass Stimme und Tonfall zu vierzig Prozent beeinflussen, wie das Gegenüber uns beurteilt. Was wir sagen, bestimmt die Wahrnehmung dagegen nur zu sieben Prozent. Der Rest hängt von Mimik und Gestik ab.
 
Vor allem beim Telefonieren ist die Macht der Stimme spürbar. Da kann ihr Klang Bilder im Kopf entstehen lassen und – je nachdem – positive oder negative Gefühle wecken. Die Höhe (eine schrille Stimme weckt Unbehagen, eine tiefe Vertrauen), Betonung, Lautstärke, ja sogar die Atempausen versenden beim Sprechen unbewusst Botschaften.
 
 
Nutzen Sie Ihr Stimmpotenzial
Gut gestimmt – mit diesen Tipps gelingt es.
 
Ausdruck:
Diese Übung lockert die Artikulationsmuskulatur, was der Stimme ein besonderes Timbre verleiht. Praktizieren Sie sie vor wichtigen Gesprächen oder vor einer Rede.

  • Setzen Sie sich ohne anzulehnen aufrecht hin oder stehen Sie. Beginnen Sie nun zu Summen. Bewegen Sie gleichzeitig den Kiefer wie beim Kauen. Summen Sie jetzt in normaler Lautstärke sirenenartig nach oben und nach unten – eine Minute.

 
Aussprache:
Unterstützen Sie die Kraft der Stimme durch präzise Artikulation. Üben Sie das mit dem Korkentrick. Regelmässig praktiziert verbessert er die Aussprache.

  • Halten Sie einen Korken zwischen den Schneidezähnen, sodass ein Drittel im Mundraum bleibt. Lesen Sie nun diese Anleitung laut vor. Mit dem Korken im Mund sind Sie gezwungen, die Muskeln stärker zu bewegen, die Sie zur Aussprache brauchen.

 
Klang:
Wichtig für eine Stimme, die gehört werden will, ist die Dehnung des Brustkorbs. Das befreit blockierte Gefühle und verleiht ihr einen vollen Klang.

  • Legen Sie die Hände seitlich auf die unteren Rippen. Sagen Sie nun: «Ha, ha, ha, ho, ho, ho, hi, hi, hi …» – eine Minute. Das «H» öffnet den Mund, die Vokale kräftigen die Zwerchfellmuskulatur.

 
Tonlage:
Gähnen entspannt die Muskulatur und bringt die Stimme in ihre optimale Tonlage – Experten nennen sie die Null-Lage.

  • Gähnen Sie. Übertreiben Sie dabei – öffnen Sie den Mund weit, und schieben Sie den Kiefer hin und her. Haben Sie die Stimme überbeansprucht, geht sie in die Höhe. Dieser Trick ölt sie und macht sie wieder tiefer: Geben Sie in eine halbe Tasse heisses Wasser etwas frischen Zitronensaft, einen Teelöffel Honig und ein wenig geriebene Ingwerwurzel. Rühren Sie das Ganze um, und trinken Sie es langsam.

 
Volumen:
Damit hört sich Ihre Stimme kräftig und voll an.

  • Setzen Sie sich ohne anzulehnen aufrecht hin. Atmen Sie durch die Nase in den Bauch. Dadurch «stützt» das Zwerchfell die Stimme. Beim Ausatmen trommeln Sie mit den Fingerkuppen leicht auf den Brustkorb und stossen «Oooööö-ooo»-Töne aus – eine Minute.

 
 
Stimmpflege – Die Tipps für den Alltag

  • Vor dem Sport wärmen wir die Muskulatur auf. Das ist auch bei Stimmbändern wichtig. Haben Sie ein wichtiges Gespräch, klopfen Sie kurz mit der Faust auf den Brustkorb, während Sie summen.
     
  • Die Stimme braucht Feuchtigkeit. Trinken Sie genug, atmen Sie immer durch die Nase, kauen Sie Kaugummi, statt scharfe Zeltli zu lutschen.
     
  • Räuspern ist Gift für die Stimme. Besser ist, sich freizuhusten.
     
  • Flüstern belastet die Stimmbänder. Sind Sie heiser, sprechen Sie nicht.
     
  • Viele Stimmprobleme entstehen durch eine schlechte Körperhaltung. Achten Sie deshalb auf eine aufrechte Haltung – der Brustkorb ist geöffnet, die Schultern zeigen leicht nach hinten.