Sicher geniessen – auch im Sommer!

Mit den angenehm warmen Temperaturen steigt die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung. Doch keine Bange: Wer ein paar Regeln beherzigt, bleibt vor bakterienbedingtem Durchfall und Erbrechen geschützt.

 

Bakterien kommen überall in der Natur vor – im Boden, in der Luft, im Wasser. Und sie können sich auch im Essen befinden, das wir kaufen. Wie beispielsweise Salmonellen in Geflügel oder in Eiern. Prinzipiell kann jedes Nahrungsmittel mit Bakterien verseucht sein. Dies ist aber kein Grund zur Panik, denn mit minimalen Bakterien-Dosen kann ein gesunder Körper umgehen.

Gefährlich für die Gesundheit wird es, wenn sich die Bakterien in kurzer Zeit stark vermehren. Dies passiert, wenn die von blossem Auge unsichtbaren Kleinstlebewesen ideale Temperaturen vorfinden, um sich zu vervielfachen. Ideal sind für sie Temperaturen zwischen 5 und 60 Grad Celsius. Dies ist der Grund, weshalb Lebensmittelvergiftungen in südlichen Gefilden und in den warmen Sommermonaten häufiger vorkommen als im Winter.

Transportiert man den Kartoffelsalat mit selbst gemachter Mayonnaise ungekühlt zum Badi-Picknick oder lässt man Fleisch länger in der prallen Sonne liegen, bevor es auf den Grill kommt, haben Bakterien freie Bahn, sich in Windeseile zu vermehren. Vorsicht geboten ist auch, wenn (gekochtes) Essen von einem Koch mit unsauberen Händen zubereitet wird.

 

Oft sind mehrere Personen betroffen
Die meisten Lebensmittelvergiftungen werden durch Bakterien wie E. Coli, Staphylococcus aureus, Salmonellen, Campylobacter oder Listerien verursacht. Und zwar oft durch Speisen, die rohe Eier enthalten, oder durch Fleisch, das zu wenig durchgebraten ist. Als besonders heikel gelten Poulet und Hackfleisch. Auch verseuchte Muscheln und Krustentiere, Rohmilch-Produkte, giftige Pilze und verdorbene Konserven können unseren Organismus vorübergehend vergiften.

Typische Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe und eventuell Fieber – wenige Stunden bis ein paar Tage nach dem Verzehr verunreinigter Nahrung. Eine Lebensmittel¬vergiftung erkennt man auch daran, dass meist mehrere Personen betroffen sind, die alle im gleichen Restaurant oder an einer gemeinsamen Grill-Party gegessen haben.

 

Nach zwei Tagen geht es wieder bergauf
So heftig und kräftezehrend eine Lebensmittelvergiftung sein kann: Nach ein bis zwei Tagen ist der Spuk normalerweise vorbei. Wichtig ist, den massiven Wasser- und Elektrolyt-Verlust auszugleichen, indem man täglich drei bis vier Liter Mineralwasser, leicht gezuckerten Tee, Bouillon oder allenfalls Cola trinkt. In der Apotheke gibt es auch spezielle Elektrolyt-Konzentrate. Mit Kleinkindern sollten Sie sicherheitshalber zum Arzt gehen, auch Schwangere, ältere Menschen sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem sollten dies tun. In ärztliche Untersuchung gehören auch blutiger Durchfall und länger andauernde Beschwerden.

 

So können Sie sich selber schützen

  • Waschen Sie sich die Hände vor dem Kochen. Und auch zwischendurch, insbesondere wenn Sie rohe Eier, rohes Fleisch oder Geflügel verarbeiten. Achten Sie darauf, dass der Saft von rohem Fleisch nicht auf andere Lebensmittel tropft.
  • Verarbeiten Sie Gemüse und Fleisch auf getrennten Brettern und mit verschiedenen Messern, die bei mindestens 60 Grad gewaschen werden können.
  • Bereiten Sie Mayonnaise, Tiramisu, Carbonara-Sauce usw. aus ganz frischen Eiern zu.
  • Bringen Sie leicht verderbliche Lebensmittel rasch nach Hause, um die Kühlkette nicht zu unterbrechen.
  • Kochen Sie Fleisch gut durch und achten Sie darauf, dass die Temperatur von mindestens 70 Grad auch im Kern erreicht wird. Wärmen Sie Speisereste nicht nur auf, sondern erhitzen Sie sie nochmals auf 70 Grad.
  • Verzehren Sie auf keinen Fall den Inhalt von Konservendosen mit vorgewölbtem Deckel.
  • Bei Hotel- und Restaurant-Buffets: Machen Sie einen Bogen um Speisen, die nicht genügend gekühlt oder genügend warm angeboten werden.

 

 

Auf die Temperatur kommt es an

  • Um Bakterien abzutöten bzw. ihre Vermehrung zu verhindern, gilt:
  • Minus 2 Grad und kühler: Bakterien werden nicht getötet, vermehren sich aber auch nicht.
  • 0 bis 4 Grad: In diesem Temperaturbereich vermehren sich Bakterien minim. Empfindliche Lebensmittel, wie rohes Fleisch, sollten nicht im Gemüsefach aufbewahrt werden, da hier Temperaturen um 8 Grad herrschen.
  • 5 bis 60 Grad: Bakterien vermehren sich munter. Empfindliche Nahrungsmittel, die beispielsweise rohe Eier enthalten (Tiramisu, Mayonnaise), dürfen allerhöchstens eine Stunde ausserhalb des Kühlschrankes stehen.
  • 60 bis 70 Grad: Temperatur, um gekochte Speisen und Saucen warm zu halten. Die Bakterien vermehren sich nicht mehr, werden aber auch nicht getötet.
  • Mindestens 70 Grad (auch im Kern): Die Bakterien sterben ab. Das gilt auch für die Wiedererwärmung von Essensresten.

 

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