Schwung zu jeder Tageszeit

Im Frühling ist es besonders hart: Morgenmuffel kommen in der Früh noch schlechter in die Gänge. Und Frühaufsteher geraten vermehrt ins nachmittäg­liche Energietief. Doch ein­fache Tipps können ­helfen.

Morgenstund hat Gold im Mund, sagt der Frühaufsteher und öffnet schwungvoll die Fenster. Von wegen, murmelt der Morgenmuffel und schlurft mit kleinen Augen Richtung Kaffeemaschine.

Treffen Morgen- und Abendmenschen aufeinander – die Wissenschaft nennt sie Lerchen und Eulen –, kann das ganz schön schwierig werden. Nicht nur in der Partnerschaft, auch im Berufsleben. So sind zum Beispiel Lerchen vormittags am produktivsten. Eulen hingegen arbeiten besonders effektiv am Nachmittag und gegen Abend. Aber nur, weil die innere Uhr der Frühaufsteher und Morgenmuffel etwas anders tickt, müssen sie sich nicht aus dem Wege gehen. Mit ein paar Tipps und etwas gegenseitiger Toleranz können sie ganz gut miteinander.

Ob jemand ein Frühaufsteher oder Morgenmuffel ist, ist nicht, wie allgemein angenommen, gewohnheitsbedingt. Es liegt vor allem an den Genen.

 

Eine Lerche sind Sie, wenn Sie …

  • … ohne Wecker früh aufwachen.
  • … morgens wach und voller Tatendrang sind.
  • … am besten morgens arbeiten können.
  • … abends schon früh ins Bett gehen, weil Sie müde sind.

 

Eine Eule sind Sie, wenn Sie …

  • … den Wecker oftmals gar nicht hören.
  • … morgens lange brauchen, bis Sie wirklich wach sind.
  • … wichtige Arbeiten am liebsten nachmittags erledigen.
  • … abends konzentriert arbeiten können.

 

Tipps für einen sanften Tagesanfang

Weg mit dem Rasselwecker. Sorgen Sie dafür, dass Sie sanft aus dem Schlaf ins Wachsein gleiten. Zum Beispiel mit einem Musik- oder Vogelgezwitscher-Wecker.

Stehen Sie nicht mit einem Satz auf. Da der Kreislauf noch schläft, kann Ihnen schwindlig werden. Lassen Sie ihm Zeit, wach zu werden, indem Sie sich auf die Bettkante setzen und sich kräftig strecken.

Energetisieren Sie sich mit Farben. Besorgen Sie sich einen orangen oder sonnengelben Duschvorhang und Bade- und Handtücher in frischen Muntermacher-Farben.

Verzichten Sie auf die kalte Dusche. Wechseln Sie von lauwarm auf warm.

Sind Sie angezogen (legen Sie am Vorabend die Kleider bereit!), öffnen Sie die Fenster. Atmen Sie ein paar Mal tief ein und strecken Sie die Arme dazu aus.

Stellen Sie am Abend schon das Frühstücksgeschirr bereit, und hören Sie beim Morgenessen kein Radio. Morgensendungen machen nervös. Zudem werden Sie oft zugequasselt von dynamischen Frühaufstehern. Legen Sie stattdessen eine CD mit Klassik ein oder hören Sie Ihre Lieblingsmusik.

Tipps für den Nachmittag, wenn der Elan abnimmt

Machen Sie mittags eine 15-minütige Siesta (können Sie beim Arbeiten auch auf der Toilette machen). Setzen Sie sich dazu im Kutschersitz hin: Die Beine sind gespreizt, Kopf und Oberkörper etwas nach vorne gebeugt, die Hände und Unterarme ruhen auf den Knien und Oberschenkeln. Den Kopf lassen Sie entspannt hängen. Atmen Sie ein und zählen Sie dabei auf sieben. Beim Ausatmen ebenso. Zehnmal wiederholen.

Atmen Sie tief ein und die Anspannungen durch die Füsse aus – mit den Beinen, dem Becken, dem Bauch, dem Oberkörper, den Armen und dem Kopf wiederholen. Stehen Sie auf und strecken Sie sich aus.

Sie haben ein schwieriges Gespräch vor sich oder müssen eine wichtige Entscheidung treffen. Öffnen Sie das Fenster und atmen Sie einige Male bewusst tief ein und aus. Oder: Schütteln Sie kurz den Körper. Beginnen Sie beim rechten Arm, dann linker Arm, rechtes Bein und so weiter.

Tanken Sie Farbe. Rot zum Beispiel verleiht Energie. Stellen Sie rote Blumen auf und besorgen Sie sich eine rote Kaffeetasse. Spüren Sie, dass die Konzentration nachlässt, lassen Sie die Augen immer wieder auf dem Rot ruhen.