
Schulanfang: Gut vorbereitet an den Start
Bald schon ist es wieder so weit: Schulanfang! Nicht nur die Kinder sind aufgeregt, auch die Eltern sind es. Damit der Start ins Schulleben gelingt, heisst es, sich rechtzeitig damit befassen.
Kommt ein Kind in die Schule, wird von ihm eine höhere Aufmerksamkeits-Spanne erwartet, auch wenn der Unterrichtsstoff nicht immer interessiert», sagt Daniela Melone, Leiterin Beratung Eltern Club Schweiz. «Ein Erstklässler-Kind muss eine Zeit lang ruhig sitzen können, einzelne Aufgaben selbstständig erledigen und eine gewisse Frustrationstoleranz besitzen. In der Klasse gilt es neue Freunde zu finden, sich in einer Gruppe zu behaupten und eine Beziehung zu einer neuen Bezugsperson aufzubauen.» Hier ihre Tipps für den Schulanfang.
GlücksPost: Wie bereitet man das Kind auf den ersten Schultag vor?
Daniela Melone: Eltern sollten ausloten, welche Vorstellungen das Kind von der Schule hat. Auch wenn es im Kindergarten einen Schulbesuch gemacht hat, plädiere ich dafür, das Schulhaus vorher anzuschauen und den Schulweg abzugehen. Entspannung bringt auch, wenn das letzte Ferienwochenende nicht mit Programm überfüllt ist und am Vorabend alle Schulsachen gepackt sind.
Was tun, wenn das Kind Angst hat?
Viele Kinder haben Angst vor dem ersten Schultag. Dahinter steckt oftmals die Angst vor dem Unbekannten. Dieses Gefühl von Unsicherheit gilt es ernst zu nehmen. Vielleicht leidet das Kind unter Stimmungsschwankungen und benötigt in den Tagen vor Schulbeginn mehr Nähe. Nachfragen, was ihm helfen könnte, gegen seine Angst anzukommen! Auch wenn es einige Kinder bereits kennt, die Lehrerin oder den Lehrer schon einmal gesehen hat – aller Anfang ist schwer.
Wie kommt es sicher zur Schule?
Eine absolute Sicherheit gibt es leider nicht. Ein langsames Loslassen ist auch in Bezug auf den Schulweg angesagt. Falls die Kinder begleitet werden müssen, ist es entlastend, wenn sich Eltern abwechslungsweise organisieren. Auch ohne elterliche Begleitung sind Kinder in einer Gruppe sicherer. Zudem macht ein gemeinsamer Schulweg mehr Spass als eine Fahrt im Auto. Damit die Kinder gegen Unvorhergesehenes besser gewappnet sind, mögliche Szenarien im Vorfeld durchspielen: Was macht ihr, wenn …?
Soll man ihm ein Handy mitgeben?
Empfohlen wird die Handynutzung ab neun Jahren. Eltern sollten sich überlegen, wozu ihr Kind ein Handy benutzen sollte, denn es vermittelt eine Scheinsicherheit. Falls Eltern eine dringende Nachricht hinterlassen müssen, können sie jederzeit in der Schule anrufen. Zudem sind Lehrpersonen verpflichtet, nachzufragen, wenn ein Kind ohne Abmeldung dem Unterricht fernbleibt.
Wann kann man das Kind alleine zur Schule gehen lassen?
Das hängt vom Kind und vom Schulweg ab. Möglicherweise benötigt es zu Schulbeginn den Schutz der Eltern wieder etwas stärker als am Ende des Kindergartens. Es lohnt sich, Geduld zu haben und keinen unnötigen Druck auszuüben. Schritt für Schritt sollte das Kind in die neue Selbstständigkeit begleitet werden.
Soll man dem Kind bei den Hausaufgaben helfen?
Auch hier gibt es keine allgemeingültige Antwort. Vielleicht fällt es dem Kind schwer, die nötige Disziplin aufzubringen, um bei der Sache zu bleiben. Oder es sucht nach Bestätigung, ob es die Hausaufgaben richtig gelöst hat. Es bringt nichts, das Kind sich selbst zu überlassen, wenn es nicht mehr weiterkommt. Besser ist, wenn Eltern ihm helfen, Lösungen selber zu finden.
Was für ein Umgang mit dem Computer ist empfehlenswert?
Computer und Tablets üben eine verführerische Wirkung aus. Ihr Reiz darf nicht unterschätzt werden, und Kinder sollten lernen, entsprechend damit umzugehen. Eine Möglichkeit ist, zu Hause eigene Richtlinien aufzustellen und bei der Lehrperson nachzufragen, wie der Computer in der Schule eingesetzt wird. Eine Empfehlung lautet beispielsweise, dass fünf Stunden Bildschirmzeit pro Woche für Sechsbis Neunjährige reichen.
INFO:
Haben Sie Erziehungsfragen, hier finden Sie Unterstützung:
www.elternclubschweiz.ch