Schreibprobe für den Arzt

Wenn sich Ihre Handschrift plötzlich stark verändert, sollten Sie sich medizinisch abklären lassen. Sie könnten an einer der zahlreichen Erkrankungen des Nervensystems leiden.

Die Handschrift ist bei vielen Menschen etwas Typisches. Verspielt bei den einen, akkurat bei den anderen – aber immer einzigartig, immer souverän im Strich. Was aber, wenn sie sich plötzlich kaum wieder­erkennbar verändert?

Das bekannteste Beispiel: Wird die Schrift immer kleiner, ist das häufig ein Hinweis auf eine neurodegenerative Erkrankung wie Alzheimer oder Parkinson. Auch Vergiftungen und Arzneimittelunverträglichkeiten kündigen sich oft durch Veränderungen in der Handschrift an. So kann das Schriftbild beispielsweise bis zur Unleserlichkeit zittrig werden, wenn Leber und Nieren nicht richtig arbeiten. Und deutliche Ausschläge der Handschrift nach oben können auf Multiple Sklerose hinweisen. Selbst ein beginnendes Herzleiden hinterlässt verräterische Spuren im Schriftbild. Dank einer britischen Studie stellten Forschende nämlich fest, dass Herzkranke bei Textproben signifikant häufiger Pausen einlegten, die sich vor allem bei den Buchstaben «a», «e» und «o» als winzige Unterbrechungen und Verweilpunkte mitten im Schriftzug niederschlügen.

Zum Selbsttest versuchen Sie einen Kreis – eventuell gar mit der schreibschwachen Hand – zu zeichnen. Ist die ­Linie wellig, oder ist gar das Schliessen des Kreises unmöglich, ist ein Besuch beim Arzt angezeigt