Schon gepackt, Schatz?

«Ich brauch nicht viel», sagt er. «Ich will doch Auswahl haben», sagt sie. Wie Frauen und Männer ihre Koffer packen, verrät einiges über die Persönlichkeit. Eine weibliche und eine männliche Typologie.

Laut Umfragen nehmen Frauen für zwei Ferienwochen rund 50 Kleidungsstücke mit. Männer beschränken sich auf 20. Klar, dass deren Koffer schnell gepackt sind. 20 Minuten brauchen sie, die Frauen kommen auf zirka drei Stunden. Nun, irgendwie kriegen beide Geschlechter die Koffer gepackt, wahlweise als Diva, Chaotin, Perfektionist oder Packen-Lasser.

Welcher Typ sind Sie?

Männer-Typen

Der Last-Minute-Packer ist tief entspannt, lässig und chillt gerne. Und das tut er auch, wenn der Ferienflieger in aller Frühe startet. Relaxt steht er auf und packt, während er die Zähne putzt. Er wirft ein paar T-Shirts, Jeans und eine Jacke in die Reisetasche. Obendrauf kommen Badehose, Sneakers und Flip-Flop. Fertig geputzt wirft er das Zahnputzzeug in die Toilettentasche, ebenso Gesichtscreme und Aftershave. Und schon zieht er gut gelaunt die Wohnungstüre hinter sich zu.

Der Packen-Lasser ist bestimmt, dynamisch und kann sehr charmant sein, wenn er will. Pack-Stress kennt er nicht, denn für das Kofferpacken ist seine Frau zuständig. Schliesslich hat er ja den Ferienort ausgesucht und die Reise organisiert. Da wird sie sich wohl noch um die Koffer kümmern können, sagt er. Klar, dass sie genau weiss, was er dabeihaben will. Das hat sie sich in den letzten Ferien aufgeschrieben, damit es nicht wieder heisst: «Was, nicht eingepackt?»

Der Perfektionist ist ehrgeizig, gewissenhaft und benutzt oft die Worte «klar», «genau» und «logisch». Nichts wird dem Zufall überlassen, deshalb beginnt er
mit dem Packen zwei Wochen vor den Ferien. Fein säuberlich legt er bereit, was mit muss. Dabei hält er sich an eine Checkliste. Und wie von einem Perfektionisten erwartet, steht er pünktlich am Flughafen: Der Koffer wiegt kein Gramm mehr als vorgeschrieben. In der Hand hält er neben dem Ticket den Computerausdruck des Wetters am Ferienort.

Der Survival-Packer ist umtriebig und verantwortungsbewusst. Früher war er nur mit dem Rucksack unterwegs. Seit er Familie hat, reist er zwar mit dem Trolley, aber er kann im Handumdrehen daraus einen Rucksack machen – für den Fall, dass die Strassen holprig sind. Klamotten nehmen beim Survival-Packer wenig Platz ein. Den braucht er für seine Ausrüstung: Von Ersatz-Trolley-Rädern, einem Kompass, Taschenlampe, Fliegennetz bis zum Sackmesser ist alles fürs Überleben dabei.

Frauen-Typen

Die Diva ist extrovertiert, stilsicher und vergisst oft, dass ihre Mitmenschen nicht ihre Angestellten sind. Das Leben muss zelebriert werden, ist ihr Motto. Und wann kann man das besser als in den Ferien. Capri-Hosen, Tops, Bikinis, Badeanzüge, Sommer- und Cocktail-Kleider – alles muss mit. Dazu kommen Schmuck, Handtaschen, Ballerinas zum Shoppen, Riemchensandaletten für am Pool und High Heels für abends. Eine Diva reist mit vollem Beautycase und viel Gepäck, das sie andere tragen lässt.

Die Chaotin ist spontan, unkonzentriert und steht sich meist selbst im Wege. Dass sie beim Kofferpacken suchend zwischen Schlafzimmer und Bad hin und her rennt, ist normal. Und auch, dass sie die noch feuchte Wäsche in die Reisetasche stopft. Den Pass hat sie schon öfter vergessen, deshalb steckt sie ihn neuerdings als Erstes ein. Aber dafür bleiben jetzt die Reka-Checks auf dem Tisch liegen. Macht nichts, sagt sie. Die kann ich mir leihen. Stimmt, denn die Chaotin hat schnell Kontakt.

Der Kontrollfreak ist angespannt, übervorsichtig und stur. Und weil sie das Leben im Griff haben will, hasst sie Überraschungen. Packt sie die Koffer, fragt sie sich dauernd: «Was ist, wenn …?» Kein Wunder ist sie noch angespannter und braucht ewig. Die Regenstiefel müssen mit, obwohl es nach Marokko geht – für alle Fälle.-Wegen der vielen «Was ist, wenn …?», reist der Kontrollfreak mit vollen Koffern, die sie keine Minute aus den Augen lässt.

Die Minimalistin ist anpassungsfähig, unkompliziert und reist am liebsten nur mit Handgepäck. Kein unnötiger Ballast ist ihr Motto fürs Kofferpacken. Sie kann den Stress nicht verstehen, den viele Frauen haben. Etwas Unterwäsche, einen Bikini, drei T-Shirts, eine kurze und eine lange Hose sowie eine Jacke. Ausserdem ein Kleid, ein Paar feste Schuhe und Sandaletten. Im Toilettenbeutel sind Seife, Zahnputzzeug, Sonnenschutz und eine All-in-one-Creme – mehr braucht sie für die Ferien nicht.