Schlafen Sie sich frühlingsfit

So schön: Bald stellen wir unsere Uhren wieder um auf Sommerzeit. Die Abende werden länger, aber wir müssen auch eine Stunde früher aus den Federn. Wie schaffen Sie die Umstellung am besten? Hier die Tipps!
 
Was die einen riesig freut, macht den anderen schwer zu schaffen: Eine Zeitverschiebung um eine Stunde kann den inneren Rhythmus bereits durcheinanderbringen. «Unsere innere Uhr richtet sich nach dem Sonnenlauf», erklärt der österreichische Schlafpsychologe Günther W. Amann-Jennson. «Wenn die Uhr um eine Stunde vorgestellt wird, stimmt unser Empfinden nicht mehr überein mit der Uhrzeit. Das ist wie ein Mini-Jetlag für unseren Organismus.»
 
Der Frühling ist für den Organismus ohnehin eine Herausforderung. Dr. Amann-Jennson: «Im Winter ist unser Körper auf eine Art Sparmodus eingestellt, damit er weniger Energie verbraucht. Und wir produzieren mehr Schlafhormone, mehr Melatonin, wenn es länger dunkel ist.» Das ändert sich, wenn die Sonne länger scheint. Jetzt geht die MelatoninProduktion zurück, dafür bilden wir mehr Serotonin, mehr Glückshormone. «Sobald es wärmer wird, erweitern sich auch die Blutgefässe», weiss der Schlafforscher. «Es kommt zu einem Absinken des Blutdrucks, wir fühlen uns schlapp.» Die berühmte Frühjahrsmüdigkeit.
 
Am 31. März, wenn die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden, treffen diese beiden Komponenten aufeinander. Ziemlich rasant. «Der Körper stellt aber nicht von einem Tag auf den andern um», erklärt Dr. Amann-Jennson. «Dieses Jahr kommt dazu, dass wir einen besonders trüben, lichtarmen Winter hatten. Da fällt uns die Umstellung besonders schwer.» 
 
Manche Menschen stecken auch dies leicht weg, ihr Körper hat sich schon nach wenigen Tagen auf den neuen Rhythmus eingestellt. «Andere brauchen aber länger, sie leiden sieben bis acht Wochen unter Umstellungsreaktionen. Je nach Typ haben sie mit Herz-Kreislauf oder mit MagenDarm-Problemen zu kämpfen. Auch die Essenszeiten verschieben sich ja durch die Zeitumstellung.»
Wer die Umstellung bewusst in Angriff nimmt und sich rechtzeitig darauf einstellt, kann aber viel dazu beitragen, dass sie besser gelingt. Die besten Tipps des Experten:
 
Schrittweise umstellen. 
Die meisten Menschen, denen die Umstellung zu schaffen macht, haben Schwierigkeiten beim Einschlafen. Beginnen Sie bereits eine Woche im Voraus, sich umzustellen, indem Sie jeden Tag ein paar Minuten früher ins Bett gehen und morgens etwas früher aufstehen.
 
Leichte Kost: 
Vermeiden Sie üppige Mahlzeiten, vor allem abends. Sie erschweren das Einschlafen. Trinken Sie nach 14 Uhr keinen Kaffee mehr. Koffein ist ein absoluter Gegenspieler von Melatonin, er hemmt den Schlaf. Und er hält sich über viele Stunden im Blut! Meiden Sie auch Nikotin und Alkohol. Tanken Sie Vitamine, geniessen Sie Früchte und Gemüse und bringen Sie mehr Farbe in Ihr Leben. Farbe ist auch ein Signal, ein Zeichen, dass wir uns besser fühlen.
 
Sonne, Luft, Bewegung: 
Tanken Sie bei jeder Gelegenheit frische Luft und Sonne, damit sich der Körper auf den Frühling einstellt. Aber passen Sie auf, dass Sie sich nicht erkälten – keine Zugluft!
 
Pause machen. 
Geben Sie nicht zu viel Gas, legen Sie Pausen und Wohlfühltage ein. Gönnen Sie sich entschleunigende Ruhezeiten in der Sauna, machen Sie Wellness, gehen Sie kneippen oder schwimmen.
 
Genügend trinken: 
Wir brauchen täglich etwa 3 Prozent unseres Körpergewichts in Form von Wasser, wer 70 Kilo schwer ist, braucht also etwa 2 Liter über den Tag verteilt. Wichtig ist, gleich am Morgen zu trinken, weil der Körper über Nacht Flüssigkeit verloren hat. Am besten lauwarmes Wasser, eventuell mit etwas Zitrone oder Ingwer. Das regt den Stoffwechsel an und hilft Abfallprodukte auszuschwemmen.
 
Kein Mittagsschlaf in der Umstellungszeit. 
Er stört den Rhythmus und vermindert den Schlafdruck am Abend.
 
Entspannen vor dem Schlafengehen: 
Stimmen Sie sich auf das Schlafengehen ein, indem Sie vorher keinen aufregenden Tätigkeiten nachgehen. Ein kleiner Spaziergang, schöne Musik hören, ein warmes Fussbad oder ein entspannendes Bad nehmen mit Baldrian, Hopfen oder Melisse. Oder machen Sie Entspannungsübungen.
 
Guter Schlafplatz:
Er ist aus biologischer Sicht der wichtigste Platz zum Regenerieren, das Bett das wichtigste Möbelstück. Verwenden Sie metallfreie Matratzen und Schlafsysteme, vorzugsweise aus natürlichen, schadstofffreien Materialien. Achten Sie auf Orthopädie, trocken-warmes Bettklima und vermeiden Sie Elektrosmog.
 
Keine Schlaftabletten. 
Es gibt hervorragende pflanzliche Mittel, die beim Einschlafen helfen: Baldrian, Hopfen, Melisse, Passionsblume, Lavendel, Johanniskraut – als Tee, Tinktur, spagirische Essenz, homöopathische Mittel, Tabletten oder Kapseln.