Schlafweisheiten
Schlafen Sie gut!
Eine ruhige Nacht macht fit für den Tag. Aber was tun, wenn das Tor zum Schlummerland mal wieder versperrt ist? Wir haben einige Schlafweisheiten unter die Lupe genommen und geschaut, was an ihnen dran ist, und ob man damit wirklich besser schläft.
Sieben bis acht Stunden schlafen wir durchschnittlich pro Nacht. Vorausgesetzt, wir können schlafen. Denn unser Alltag ist oft so stressig, dass ein sanftes Ein- und erholsames Durchschlafen nicht mehr selbstverständlich ist. Jeder Vierte klagt inzwischen über zeitweise oder chronische Schlafstörungen. Das muss nicht so bleiben, denn manchmal kriegt man sie mit einfachen Mitteln in den Griff.
Schäfchenzählen führt in den Schlaf:
Das bestätigt auch der deutsche Schlafforscher Jürgen Zulley. «Wer wach liegt, plagt sich oft mit bohrenden Gedanken. Unsere innere Uhr lässt uns nachts in ein Stimmungstief rutschen und alles erscheint doppelt belastend», erklärt er. Schäfchenzählen lenkt ab und bringt das Gedankenkarussell zum Stillstand. Der Einschlafklassiker entspannt und fördert den Schlaf.
Wer trinkt abends Wein und Bier, der schläft wie ein Murmeltier:
Zwar macht Alkohol schläfrig. Aber baut er sich im Blut wieder ab, wirkt er anregend. Die Folge: Wir schlafen unruhig und wachen öfter auf. Ein nebenwirkungsfreier Schlummertrunk ist die warme Honig-Milch. Die Wärme entspannt, und die in der Milch enthaltene Aminosäure Tryptophan macht angenehm müde. Wer öfter unter Schlafstörungen leidet, sollte regelmässig vor dem Zubettgehen eine Tasse Honig-Milch oder Tee trinken. Das Ritual signalisiert dem Körper, dass er jetzt ruhen kann.
Machst du abends Sport, schläfst du sofort:
Im Gegenteil: Ein Krafttraining am Abend kurbelt die Produktion des Stresshormons Cortisol an, sodass wir nicht mehr schlafen können. Eine weniger anregende Wirkung haben ruhige Sportarten wie Velofahren oder Schwimmen. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, sollte zwei Stunden vor dem Zubettgehen keinen Sport mehr treiben. Machen Sie stattdessen einen kleinen Abendspaziergang. Dabei kommt der Körper zur Ruhe und wird schläfrig.
Der Schlaf vor Mitternacht ist der gesündeste:
Nachteulen können aufatmen, denn: Entscheidend ist laut Schlafexperten weniger, wann wir ins Bett gehen, als wie wir die ersten vier, fünf Stunden schlafen. In dieser Zeit befinden wir uns nämlich im Tiefschlaf, und der Erholungswert ist besonders hoch. Tipp: Achten Sie auf einen regelmässigen Schlaf-Wach-Rhythmus. Er trägt entscheidend zu einem guten Schlaf bei. Wichtig ist vor allem, dass Sie immer zur selben Zeit aufstehen.
Mit vollem Magen schläft man schlecht:
Das kennen wir alle. Wir wälzen uns im Bett herum und kommen wegen der vermehrten Verdauungstätigkeit nicht zur Ruhe. Wenn wir aber zu wenig essen, riskieren wir auch eine unruhige Nacht. Dann ist der Körper unterzuckert und produziert eine Weckreaktion. Beugen Sie mit leichter Einschlafnahrung vor: Dazu zählen Bananen und Joghurt. Sie enthalten das Schlaf fördernde Tryptophan. Ebenso Hüttenkäse und gekochter Reis. Meiden Sie Eiweisshaltiges wie Fleisch und Fisch. Sie verursachen Energieschübe.
Buch-Tipp
Brigitte Hieronimus: «Vom Glück der Schlaflosigkeit», Orell Füssli Verlag, 34.90 Franken