«Schaust du ihm gut?»

Keine liebt den Mann Ihres Herzens bedingungsloser als seine Mutter. Und keine kann Sie massloser nerven damit. Die Tipps für Schwiegertöchter, damit es weniger Stress mit der Schwiegermutter gibt.

Die Schwiegermutter sorgt in mancher Ehe für Zoff – meist weil sie sich immer wieder in Dinge einmischt, die sie nichts angehen. «Der schlimmste Stachel ist immer die Schwiegermutter», lautet ein volkstümliches Sprichwort. Und so gibt es auch zahlreiche Spitznamen für sie: Besen, Hausdrachen, Intrigantin, Meckerziege, Schwiegermonster – bei 13 Prozent aller gescheiterten Ehen soll sie eine Mitschuld haben.

Aber weshalb ist das Verhältnis zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter eigentlich oft so schwierig? Konkurrenz spielt hierbei eine grosse Rolle. War die Mutter bis anhin die Nummer eins im Leben des Sohnes, wird ihr dieser Platz genommen – noch dazu in der Regel von einer jüngeren Frau. Damit hat manche Mutter grosse Mühe. Besonders wenn das Verhältnis zum Sohn sehr eng ist und es mit dem Abnabeln nicht wirklich geklappt hat. Dann fühlen sich diese Schwiegermütter zurückgestossen und im Stich gelassen. Sie kämpfen mit Verlustängsten, und reagieren oft wie eifersüchtige Ehefrauen.

Schwierig gestaltet sich die Beziehung zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter auch, wenn der, um den es geht, nämlich der Sohn und Ehemann, keine Stellung bezieht. «Macht ihr das mal unter euch aus», heisst es, wenn seine Mutter mit scheinbar gut gemeinten Ratschlägen zum Thema Haushalt und Kindererziehung mal wieder nervt.

Aber auch die Schwiegertochter kann Zündstoff für Streitereien liefern. Etwa wenn sie jede Aussage der Schwiegermutter als Kritik auffasst, oder immer wieder spitze Bemerkungen macht, wenn diese sich um ihren Sohn sorgt. Schwiegertochter, Schwiegermutter – nicht immer einfach diese Beziehung. Besser geht es, wenn man sich so verhält, dass diese entlastet wird.

Miteinander auskommen

Gibt es Probleme mit der Schwiegermutter, kann sie nicht einfach aus dem Adressverzeichnis gelöscht werden. Deshalb sollte man sich Mühe geben für einen friedlichen Kontakt. Hier sind die Tipps:

Erwartungen drosseln: Konflikte entstehen oft durch überhöhte Erwartungen. Reduzieren Sie diese, und verhalten Sie sich beim Kennenlernen der potenziellen Schwiegermutter wie bei einer anderen neuen Bekanntschaft. Sie kann, aber sie muss nicht eine zweite Mama oder eine Freundin werden. Überhaupt muss durch die Heirat keine neue grosse Familie entstehen, in der sich alle mögen. Erwartet man dies, ist die Enttäuschung vorprogrammiert.

Tolerant sein: Die Schwiegermutter kommt in der Regel aus einer anderen Generation. Deshalb denkt und handelt sie nach anderen Werten und Vorstellungen. Tolerieren Sie diese. Es zu tun, heisst ja nicht, dass Sie deren Einstellungen übernehmen und danach leben müssen.

Respekt zeigen: Trotz aller Kritik an der Schwiegermutter, bemühen Sie sich um einen höflichen und respektvollen Umgang. Wird Ihnen dieser nicht entgegengebracht, grenzen Sie sich ab. Notfalls damit, dass Ihr Partner die Schwiegermutter ohne Sie besuchen soll.

Klare Rollen: Fordern Sie von Ihrem Partner Solidarität. Gibt es Streit, weil die Schwiegermutter sich ständig einmischt, muss der Partner klarmachen, dass es so nicht geht. «Ich liebe diese Frau, und das musst du akzeptieren», heisst es dann zum Beispiel. Sind die Positionen klar, kommt es weniger zu Konflikten.

Reden statt schweigen: Statt den Ärger in sich hineinzufressen, sollte man miteinander reden. Wenn es einen stört, dass die Schwiegermutter immer mal wieder unangemeldet vorbeikommt, sollte man ihr das sagen. Findet die Schwiegermutter, dass sie ihren Sohn zu wenig sieht, sollte sie ihm das mitteilen. Wird miteinander geredet, gibt es weniger Raum zum Interpretieren, was schnell zu Missverständnissen führen kann.

Richtig streiten: Dass man lautstark seine Meinung äussert, kommt in den besten Familien vor. Hat man sich wieder beruhigt, sollte man aber wieder die Bereitschaft zeigen, aufeinander zuzugehen.

Hilft nichts: Ich oder sie? Auch wenn die Konflikte unüberbrückbar sind, sollte man den Partner nicht vor die Wahl stellen, sich zwischen Ihnen und seiner Mutter entscheiden zu müssen. Sie ist die Mutter, man kann von ihm nicht verlangen, dass er sie nicht mehr sieht. Aber Sie müssen nicht dabei sein, wenn er sie zum Beispiel mit den Kindern besucht.