Quark ist kein Quatsch!

Kalorienarm, stärkend und heilend zugleich. Warum das Wort Quark umgangssprachlich auch für «Unsinn» genutzt wird, ist nur schwer verständlich. Denn aus der schneeweissen Masse lässt sich Leckeres, Leichtes und Gesundes zaubern.

Quark ist toll. Eigentlich liesse sich eine ganze Liebeserklärung schreiben. Er schmeckt vielseitig köstlich, liefert viele wertvolle Nährstoffe und macht lange satt; dabei auch noch schlank und schön. Was will man mehr von einem einzigen Produkt?

Doch Quark ist nicht gleich Quark, und deshalb müssen wir zu Beginn gleich mal unterscheiden: Da wäre der Magerquark. Herrlich zum Abnehmen! 12 Prozent Eiweiss, also Protein und somit Aminosäuren, annähernd so viel Kalzium wie Milch, Glutamin, Folsäure, Kalium, Phosphor und weniger als 1 Prozent Fett. Er ist somit ideal, wenn es gilt, ein paar Kilo abzuspecken. Warum also beim Gemüsedippen auf eine Sauce verzichten? Magerquark, verfeinert mit Kräutern und Gewürzen, eignet sich perfekt, schmeckt himmlisch und kann völlig frei von schlechtem Gewissen genascht werden. Auch Magerquark und Früchte bilden ein gesundes und schlankes Dreamteam! Das zusätzliche Plus: Quark eignet sich beim Abnehmen perfekt als Abendessen oder für den Hunger vor dem Schlafengehen: Denn um sein Protein in körpereigenes Eiweiss umzuwandeln, greift der Körper auf eigene Fettreserven zurück – schlank im Schlaf, der Fettabbau kann über Nacht stattfinden. Stolperfalle: Fertige Quarkspeisen wie Fruchtquark und Ähnliches enthalten viel Zucker, greifen Sie zu Naturquark und frischem Obst.

Quark macht stark!

Auch Sportler lieben Quark – wer dabei abnehmen will, wählt die Magervariante, wer das Gewicht halten oder aufbauen möchte, Halbfett oder herkömmlichen Quark. Sein Plus: Das Eiweiss wird nur langsam vom Körper verwertet, somit ist er lange damit versorgt und die Muskeln können ideal regenerieren. Die Nährstoffzusammensetzung von Quark unterstützt zudem den Muskelaufbau. Er enthält wertvolle Bausteine für den Zellstoffwechsel, vor allem in Kombination mit gesättigten Fettsäuren. Frisch gepresstes Leinöl beispielsweise ergänzt Quark diesbezüglich optimal. Gut für den Muskelaufbau ist auch die Kombination aus Quark und Kartoffeln. Das tierische Eiweiss von Quark und das pflanzliche Eiweiss der Kartoffel ergänzen sich perfekt – und schmecken tut es auch noch!

Dass der Muskelaufbau unterstützt wird, hilft wiederum beim Abnehmen, denn: Je mehr Muskeln vorhanden sind, desto mehr Kalorien werden verbrannt.

Retter in der Not

Und dann wäre da noch Quark, das Hausmittel. Meist wird er als kühlende Auflage angewendet, gegen Beschwerden wie Gelenkschmerzen und Entzündungen, Prellungen, Verstauchungen, Hautprobleme wie Sonnenbrand, Akne oder Neurodermitis, aber auch Halsschmerzen oder Brustentzündungen. Kühler Quark wirkt abschwellend, entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Das hilft: Ein Blatt Haushaltpapier auf ein dünnes Baumwolltuch oder eine Kompresse legen und ungefähr 5 Millimeter dick mit kühlem Quark bestreichen. Das Tuch einschlagen und auflegen, sodass zwischen Haut und Quark nur eine einzelne Stoffschicht liegt. Auf der Haut belassen, bis der Quark sich nicht mehr kühl anfühlt. Der Fettanteil spielt dabei übrigens keine Rolle.

Auch innerlich angewendet, kann Quark heilend wirken: Eine Quark-Leinöl-Mischung ein- bis zweimal täglich als Hauptmahlzeit, wahlweise mit Gemüse kombiniert, hilft gegen Allergien und Entzündungen.

Warme Quarkauflagen werden seltener eingesetzt, sind aber ebenfalls wirkungsvoll. So beispielsweise gegen Bronchitis, Stirn- oder Kieferhöhlenentzündungen. Hierfür den Quark auf Körpertemperatur erwärmen und den Wickel zubereiten, während 30 Minuten oder bis der Quark getrocknet ist, auflegen. Anschliessend abtrocknen und warm zudecken.

Kann Quark ungesund sein?

Klar, auch an Quark ist nicht alles positiv. Sein Kalzium wird beispielsweise schlechter vom Körper aufgenommen als jenes von Nature-Joghurt, da sein hoher Phosphorgehalt die Kalziumaufnahme hemmt. Zudem ist das Eiweiss von Quark schwer verdaulich und kann bei empfindlichen Menschen zu Verdauungsproblemen führen. Auch wer unter Laktoseintoleranz oder Milchzuckerunverträglichkeit leidet, kann auf Quark negativ reagieren. Weiter fallen bei der Verdauung von Eiweiss Abfallprodukte an, die über die Nieren ausgeschieden werden und diese in grossen Mengen belasten können. Tipp: Quark nicht zusammen mit weiteren, sondern anstelle anderer Eiweisslieferanten geniessen.

Das alles macht der Quark aber beim Abwägen von Pro und Contra locker wieder wett, denn sein Eiweiss kann noch mehr als schlank und gesund machen: Es unterstützt den inneren Antrieb, stärkt das Immunsystem, entwässert und öffnet die Blutgefässe und produziert Glückshormone. Klingt doch nach einem fast perfekten Alleskönner, für den wir immer ein Plätzchen im Kühlschrank reservieren sollten. Oder zwei, oder drei.