Nahrung für die Augen

Nicht nur unser Körper altert, auch unsere Augen. Sie büssen zunehmend an Sehkraft ein. Um sich vor dem häufigsten Leiden zu schützen, lohnt sich eine Ernährung, die reich am Pflanzenfarbstoff Lutein ist.

Die Augen sind unsere wichtigsten Sinnesorgane. Sie nehmen rund 80 Prozent all unserer Sinneseindrücke auf. Gute Sicht ist wichtig, um sich zu orientieren und eigen­ständig zu bewegen, Menschen zu erkennen, Bücher zu lesen, Auto zu fahren oder einer geliebten Person tief in die Augen zu blicken.

Allerdings ist einwandfreie Sehkraft bis ins hohe Alter keine Selbstverständlichkeit. Denn unsere empfindlichen Augen ver­lieren mit zunehmendem Alter langsam die Fähigkeit, mühelos hin- und herzupendeln, etwa zwischen gleissendem Sonnenlicht und einem Computer-Bildschirm. Sie ermüden schneller, trocknen rascher aus, sind lichtempfind­licher und erholen sich zu wenig, wenn man nicht mehr ausreichend schläft, was ab 55 Jahren zunehmend passieren kann.

Altersbedingte Veränderungen

Wie der Körper verlieren auch die Augenlinsen mit fortschreitendem Alter an Beweglichkeit. Die Folge ist Altersweitsichtigkeit (Presbyopie). Unsere Sehorgane können sich nicht mehr genügend auf Nähe einstellen. Ob Zeitung lesen oder präzise Handarbeit: Irgendwann zwischen 40 und 60 Jahren geht es nicht mehr ohne Lesebrille.

Die häufigste Ursache für zunehmende Sehschwäche im Alter ist aber nicht die Weitsichtigkeit, sondern die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), die schlimmstenfalls zur Erblindung führt.

Als Makula wird das wenige Quadratmillimeter grosse Zentrum der Netzhaut bezeichnet, welches das scharfe Sehen ermöglicht. Verkümmern die Sehsinneszellen der Netzhaut, spricht man von einer Makuladegeneration. Betroffene sehen dann in der Mitte ihres Sehfeldes einen grauen Punkt. Und aus geraden Linien werden Wellen. Auch wenn die genauen Ursachen für diese Krankheit nicht bekannt sind, vermuten Experten, dass Ablagerungen von Stoffwechselprodukten sowie eine verschlechterte Durchblutung dahinterstecken.

Rauchen schadet ganz besonders. Als weitere Risikofaktoren gelten auch Bluthochdruck, starke Sonneneinstrahlung (UV-Schäden), Arterienverkalkung, Bewegungsmangel und/oder ein Mangel an Vitaminen und ­Mineralien.

Vitalstoffe für die Augen

Fest steht: Menschen, die in ihrem Leben viel (grünes) Gemüse und Obst gegessen haben, leiden sel­tener an einer Makuladegenera­tion. Heute weiss man, dass Vitamine eine grosse Rolle spielen, um die Sehkraft bis ins hohe Alter zu erhalten. Benötigt werden vor allem die Vitamine A, C und E.

Vitamin A und Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A) sind wichtig für das Hell-Dunkel-Sehen. Beta-Carotin ist zudem ein wirksamer Radikalfänger. Es steckt vor allem in Gemüse und Früchten mit kräftigem rotorangem Farbton wie Aprikosen, Papaya, Peperoni, Rüebli oder Randen.

Vitamin C und Vitamin E schützen die Augen ebenfalls vor aggressiven freien Radikalen, die durch den Einfluss von UV-Strahlen oder als Folge von Stoffwechselprozessen entstehen. Reich an Vitamin C sind beispielsweise Federkohl (Grünkohl), Broccoli, Peperoni, schwarze Johannis­beeren, Sanddorn, Hagebutte und Zitrusfrüchte. Wertvolle Vitamin-E-Lieferanten sind Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl und Sesamöl sowie Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Haselnüsse und insbesondere Mandeln.

Schutz vor altersbedingter Makuladegeneration bieten auch Omega-3-Fettsäuren. Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine verstärkte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren das Erkrankungsrisiko senken kann. Gute Quellen sind fette Fische wie Lachs, Hering, Thunfisch und Sardinen. Hochwertig sind auch Leinöl und Walnüsse.

Eine körpereigene «Sonnenbrille»

Eine Hauptrolle in der Augen-Ernährung spielen die natürlichen Carotinoide Lutein und Zeaxanthin. Diese orangegelben Farbstoffe schützen unsere Sehzellen vor schädigendem UV-Licht und freien Radikalen. Sie wirken wie eine «natürliche Sonnenbrille», indem sie kurzwelliges Licht vor allem im Bereich der Makula filtern.

Doch je älter wir werden, desto mehr schwindet der Vorrat an schützenden Farbstoffen im Auge. Mit einer Ernährung, die reich an Lutein und Zeaxanthin ist, lässt sich dem glücklicherweise ent­gegenwirken. Deutsche Ernährungswissenschaftler fanden heraus, dass das Schutzpigment Lutein nicht nur einer Makula­degeneration vorbeugt, sondern diese auch kurzfristig stoppen kann. Es ist also nie zu spät, reichlich dunkelgrünes und orange­farbenes Gemüse zu geniessen!


Natürliches Lutein und Zeaxanthin

Unser Körper kann Lutein und Zeaxanthin nicht selber bilden. Deshalb müssen wir diese Farbstoffe durch das Essen aufnehmen. Auf den augengesunden Speiseplan gehören:

  • Broccoli
  • Eigelb
  • Grüne Erbsen
  • Federkohl
  • Krautstiel
  • Kresse
  • Kürbis
  • Lattich
  • Mais
  • Peperoni
  • Rosenkohl
  • Rucola
  • Rüebli
  • Spargeln
  • Spinat
  • Süsskartoffeln
  • Tomaten
  • Zucchini