Mit Kurkuma Entzündungen vorbeugen

Seit über 4000 Jahren wird die zur Familie der Ingwergewächse zählende krautige Pflanze in der chinesischen Medizin eingesetzt. Heute spielt das intensiv gelbe Gewürz Kurkuma auch in unserer Ernährung eine wichtige Rolle.

Kurkuma. Bis vor einigen Jahren löste das Wort in unseren Breitengraden vor allem Achselzucken aus. Neue Wellnessphilosophie, japanische Sportmarke oder ein Ort für Kletterferien? Hobbyköche kamen dann doch drauf. Lange spielte Kurkuma in der westlichen Küche eine kleine Nebenrolle als Bestandteil von Currypulver, Safranersatz oder Farbstoff in der Lebensmittelindustrie, etwa für Senf, Teigwaren oder Reis.

Heute ist vieles anders. Kurkuma hat seinen Bekanntheits- und Popularitätsgrad auch in der Schweiz zuletzt markant gesteigert. Und zwar nicht nur als Gewürz, sondern auch, weil mit Kurkuma-Präparaten die Gesundheit positiv beeinflusst werden kann. Die krautige Pflanze mit botanischem Namen Curcuma longa aus der Familie der Ingwergewächse heilt dabei nicht nur. Man sagt dem Wurzelstock auch eine reinigende und energiespendende Wirkung nach.

In der indischen Ayurveda-Lehre und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Kurkuma seit Jahrtausenden eingesetzt. In Indien wird in der Regel getrocknetes Kurkuma verwendet, während man in den Ländern Südostasiens wie Thailand eher die frisch geriebene Knolle verwendet. Obwohl die Pflanze sehr alt ist, gelangte sie vermutlich erst im 13. Jahrhundert über den Seefahrer Marco Polo via Venedig nach Europa.

Vielseitig einsetzbar

«Zum Glück», sagt die Naturwissenschaftlerin Dr. Monika Leonhardt, Projektmanagerin beim Schweizer Familienunternehmen Burgerstein-Vitamine/Antistress AG in Rapperswil. «Zahlreiche Studien belegen mittlerweile die biologische Wirksamkeit von Kurkuma-Präparaten im Körper.» Die Kurkumabestandteile, insbesondere das Curcumin, wirken entzündungshemmend, antioxidativ, antiseptisch und schmerzlindernd. Dies macht den Wurzelstock der Pflanze so wertvoll. «Da Entzündungsprozesse bei vielen Erkrankungen eine Rolle spielen, sind die Einsatzmöglichkeiten von Kurkuma-Präparaten sehr vielfältig», sagt die Expertin.

Zum Beispiel habe man nachgewiesen, dass durch die Einnahme von Kurkuma entzündungsfördernde Substanzen im Blut reduziert werden konnten. Von solchen Entzündungsprozessen, teils auch sehr niederschwellig, sind heute sehr viele Menschen betroffen. «Ausgelöst werden sie etwa bei körperlicher Inaktivität, Übergewicht, einer gestörten Darmflora, schlechter Ernährung, chronischem Stress, schlechtem Schlaf oder durch Rauchen», zählt Monika Leonhardt auf. Auch das Alter begünstige das Auftreten von entzündlichen Prozessen im Körper.

Deshalb empfiehlt die Naturwissenschaftlerin den Einsatz von Kurkuma-Präparaten etwa bei Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma, Darmproblemen oder Psoriasis. Ebenso zeige die regelmässige Einnahme oft positive Effekte bei Muskelkater, Reizdarm, Diabetes oder auch psychischen Erkrankungen wie Depressionen.

Vorbeugend oder therapeutisch

Flüssige Kurkuma-Präparate erzeugen nicht selten unerwünschte Verfärbungen der Lippen und des Mundbereichs. Praktischer sei deshalb die Einnahme von Kurkuma-Präparaten in Form von Kapseln oder Tabletten, so Monika Leonhardt. Vorbeugende Dosierungen liegen im Bereich von 110 bis 160 mg Curcumin (Bestandteil des Kurkuma-Präparats) pro Tag. Bei therapeutischen Dosierungen sind täglich 200 bis 500 mg empfohlen. «Hier sollte man aber die Einnahme immer einmal wieder aussetzen nach einer gewissen Zeit und sich von einer Fachperson beraten lassen.»

Wichtig sei zudem, dass man ein Kurkuma-Extrakt wähle, bei welchem das Curcumin gut vom Körper aufgenommen werden könne.