Mehr Wohlbefinden im Intimbereich

Scheideninfektionen sind ein häufiges Problem. Eine mögliche Ursache dafür ist ein Ungleichgewicht im vaginalen Mikrobiom. Die Gynäkologin Virginia Franco hat eine natür­liche Lösung entwickelt, um die Scheidenflora wieder ins Lot zu bringen.

Ob Brennen, Juckreiz, übermässiger Ausfluss, übler Geruch oder Trockenheit: Rund 70 Prozent der ­Frauen sind mindestens einmal im Leben von lästigen Beschwerden in ihrer intimsten Region betroffen – trotz guter Hygiene. Eine häufige Ursache dafür sind Scheideninfektionen, die durch ein unausgewogenes vaginales Mikrobiom verursacht werden können. Eine der bekanntesten Infektionen ist die bakterielle Vaginose.

Wir haben mit der Gynäkologin und Forscherin Dr. Virginia Franco aus Monthey VS gesprochen, um mehr darüber zu erfahren.

GlücksPost: Das Darmmikrobiom ist heute vielen ein Begriff. Was genau ist dann das vaginale Mikrobiom? 

Dr. Virginia Franco: Das vaginale Mikro­biom ist ein Ökosystem aus Mikroorga­nismen wie Bakterien und Pilzen, die in der Scheide leben. Je nach Zusammen­setzung dieser Mikroorganismen können sie entweder schützend oder störend wirken. Die häufigste Bakterienart in der Vagina sind normalerweise Laktobazillen. Ihre Schutzfunktion hängt von ihrer Fä­higkeit ab, Milchsäure zu produzieren. Studien haben gezeigt, dass Milchsäure die Bakterien aktiviert, die eine bakterielle Vaginose verursachen. 

Welche gesundheitlichen Probleme können entstehen, wenn das vaginale Mikrobiom unausgeglichen ist?

Forschungen haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem vaginalen Mikrobiom und Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) gibt, die zu Krebsvorstufen und Gebärmutterhalskrebs führen können. Ein unausgeglichenes vaginales Mikrobiom begünstigt auch das Wachstum von störenden Bakterien wie Gard­nerella vaginalis, die mit unangenehm fischigem Geruch, vermehrtem Ausfluss und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr einhergehen.