«Maskne», das neue Leiden

Es zählt zu den wichtigsten Massnahmen im Kampf gegen die Covid-­19-Pandemie, Mund und Nase mit einer Hygienemaske zu bedecken. Was aber, wenn der Schutz die Haut reizt und stresst?

Pickel und Rötungen rund um den Mund: Für unsere Haut sind Schutzmasken eine echte Herausforderung. Vor allem bei empfindlicher Haut, bei Akne, Neurodermitis oder Rosazea hinterlässt das ständige Tragen Spuren im Gesicht. Hautärzte beobachten eine Zunahme von Anfragen wegen Juckreiz, Rötungen, Entzündungen und verschlechter­tem Hautbild, verursacht durch das mechanische Reiben des Mundschutzes beim Sprechen oder anderen Bewegungen. Vereinfacht lässt sich sagen: Bereits vorhandene Hautprobleme können durch das Tragen einer Maske noch verstärkt werden. So neigt trockene Haut zu noch mehr Trockenheit und fettige Haut zu einer Verstärkung der Unreinheiten.

Kein Witz: Abwarten und Tee zubereiten

Bei akuten Reizungen und Rötungen bewährt sich ein altes Hausmittel: Umschläge mit schwarzem Tee! Dazu einfach den Teebeutel nach dem Ziehen aus dem heissen Wasser nehmen, etwas abkühlen lassen und für zehn Minuten auf die betroffene Hautpartie legen oder sie damit betupfen – die Haut beruhigt sich spürbar. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich belegt: Bei Neurodermitis-Patientinnen und -Patienten verringerte die Behandlung mit schwarzem Tee die Symptome bereits nach drei Tagen und durchschnittlich um 70 Prozent. Schwarzer Tee enthält natürlichen Gerbstoff. Dieser hat eine sogenannt adstringierende Wirkung – dadurch ziehen sich die Poren zusammen. Nässende Ekzeme werden so «aus­getrocknet». Gleichzeitig werden der Juckreiz gelindert und die Haut gekühlt – die Entzündung geht zurück.

Unter einer Hygienemaske sammeln sich leicht Schmutz, Fett und Make-up. Zusammen mit der Feuchtigkeit kann so leicht ein idealer Nährboden für Keime entstehen. Abwarten, ­Pause machen – manchmal reicht es schon, die Maske einfach abzunehmen, wo dies möglich ist, um die Haut wieder atmen zu lassen.

Aus Maske und Akne wird Maskne

Aber auch die richtige Pflege kann zu einer Verbesserung des Hautbilds beitragen.

  • Zirka eine halbe Stunde, bevor Sie die Schutzmaske anziehen, tragen Sie eine leichte, rasch einziehende Feuchtigkeitscreme auf.
  • Auf Make-up verzichten oder ölfreie Produkte wählen.
  • Reichhaltige Pflege tragen Sie am besten nur abends auf, wenn Sie Haus oder Wohnung nicht mehr verlassen.
  • Masken regelmässig wechseln. Diese nur an den Gummibändern anfassen. Hände nach dem Auf- und Absetzen der Maske desinfizieren.
  • Wer zu Herpes neigt, der ist mit einer frei erhältlichen Creme gut bedient, die den Mikroalgenwirkstoff Spiralin enthält, ein Extrakt aus einer Blaualgen-Art. Studien belegen, dass die in Spiralin enthaltenen Zuckermoleküle eine Art Schutzfilm über die gesunden Hautzellen legen, sodass das Anheften und Eindringen der Herpesviren in die Zellen blockiert wird. Gleichzeitig verhindert der Aktivstoff mit seiner antibakteriellen Wirkung die starke Krustenbildung.

Bereits ist umgangssprachlich ein neuer Begriff entstanden, der die Irritationen und Unreinheiten der Haut durch das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes karikierend beschreibt: Maskne.