Leidige Nervensache

«Ich hab Ischias!» Damit ist keine Krankheit gemeint, sondern der Schmerz, wenn der Ischiasnerv unter Druck gerät. Was hilft?

Der Ischias schlägt meist plötzlich Alarm. Dies tut er in Form eines brennenden oder stechenden Schmerzes auf einer Beinseite, mit Kribbeln, Taubheitsgefühlen und/oder lähmungsartigen Erscheinungen. Manchmal kann es auch zu Blasen- und Darmproblemen, Gefühls- und Bewegungsstörungen sowie Störungen der Reflexe kommen.

Der Ischias (Nervus ischiadicus) ist der stärkste und längste Nerv im Körper. Er sitzt im Lenden-Kreuzbein-Nervengeflecht, von da zieht er sich durch das Gesäss, zu den Oberschenkeln, Waden bis in die Füsse. Mit seinen Verästelungen bildet er Reizleitungen vom Gehirn zu den Muskeln. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört, die Empfindungen der Beine an das Rückenmark weiterzugeben und die Befehle des Gehirns über das Rückenmark an die Beinmuskulatur zu senden.

Wenn der Ischias reagiert, hat das verschiedene Ursachen. Oft sind es Verspannungen und/oder Verkürzungen der Muskulatur im Hüftbereich aufgrund einer sitzenden Lebensweise. Ständiges Heben und Tragen von schweren Gegenständen, ruckartige Bewegungen, aber auch Infektionen können Ischias-Schmerzen auslösen. Besonders häufig wird der Ischias durch Bandscheibenprobleme gereizt.

SOS – diese Sofortmassnahmen nützen

Sie liegen auf dem Rücken, heben die Beine und legen die Unterschenkel auf einen Stuhl. Das entlastet und dehnt den Lendenwirbelbereich.

Nehmen Sie bei starken Beschwerden Schmerztabletten. Dadurch können Sie sich wieder bewegen und verharren nicht in der Krampfhaltung.

Kurzfristige (Bett)-Ruhe ist sinnvoll, der Ischiasnerv erholt sich aber beim Bewegen besser, wie etwa aufrechtes Gehen, vorsichtiges Dehnen, langsames Velofahren auf dem Hometrainer.

Tritt nach ein paar Tagen keine Besserung ein, gehen Sie zum Arzt. Tun Sie das auch, wenn Sie öfter Ischias-Schmerzen haben.

Schmerz-Therapie – das empfiehlt die Apothekerin

«Einige pflanzliche Mittel können erfolgreich eingesetzt werden. Dabei möchte ich das Johanniskraut-öl hervorheben – ein leichtes Einmassieren der betroffenen Stelle wirkt schmerzlindernd, muskel- und nervenentspannend», sagt Katarina Böni von «Nature First» in Winterthur. «Auch ein Schmerzöl mit dem Eisenhut und Lavendel dämpft und löst die Schmerzen. Darüber hinaus spendet es Wärme, was bei Ischias-Schmerzen sehr wohltuend wirkt. Allgemein können hier Präparate mit Cayennepfeffer-Extrakt Hilfe verschaffen.»

Die schmerzhafte Stelle ist häufig sehr verspannt. So kann dagegen ein gutes Präparat mit hochdosiertem Magnesium entspannend wirken. Auch Schüsslersalze eignen sich für die Behandlung gut, wie etwa Ferrum phosphoricum (Nr. 3) gegen die entzündliche Komponente. Katarina Böni: «Darüber hinaus kann Natrium phosphoricum (Nr. 9) insbesondere bei den chronischen Schmerzen angezeigt sein, da es sich auf den Säure-Basen-Haushalt positiv auswirkt, dass heisst die Säurebelastung wird reduziert, wodurch die Entzündung abgeschwächt wird.»

Spagyrik schliesslich bietet eine breite Palette von pflanzlichen Mitteln, die innerlich wie auch äusserlich gegen Ischias-Schmerzen angewendet werden können. Am besten lässt man sich eine individuelle Mischung in der Apotheke oder Drogerie zusammenstellen.