Wadenkrämpfe
Lästige Ruhestörer in der Nacht
Wadenkrämpfe sind schmerzhaft und melden sich oft nachts. Treten sie häufig auf, kann die Ursache eine Fehlstellung an Fuss oder Bein sein. Aber auch Diabetes, eine Nierenerkrankung oder eine Schilddrüsenunterfunktion kann dahinterstecken.
Sie tauchen ohne Vorwarnung auf und tun höllisch weh – Wadenkrämpfe. Jeder Zweite wird gelegentlich davon heimgesucht. Meistens treten sie nachts auf, oft bei Sportlern, Senioren und Schwangeren. Der schmerzvolle Spuk kann Sekunden bis Minuten dauern.
Weshalb krampft gerade die Wadenmuskulatur? Da sie tagsüber oft im Einsatz sind, sind die Wadenmuskeln besonders anfällig für Krämpfe. Diese manifestieren sich vor allem nachts, weil dann die Füsse im Bett entspannt Richtung Matratze hängen. Dabei verkürzen sich die Muskelfasern in den Waden. Bewegt man sich, werden die verkürzten Muskeln noch mehr angespannt, was zu Krämpfen führen kann.
Sportler, die ihre Muskulatur überanstrengen, haben oft Wadenkrämpfe. Da sie stark schwitzen, kann es zu Magnesium- und Kaliummangel kommen, was die Krämpfe noch fördert. Ein Magnesiummangel ist oft auch die Ursache für Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft.
Aber es kann auch andersrum sein: Ist die Muskulatur untrainiert, verkrampfen sich die Waden. Das bekommen Senioren oft zu spüren. Im Alter nimmt die Muskelmasse ab, und die Muskeln verkürzen sich. Steuert man dem nicht mit regelmässiger Bewegung entgegen, häufen sich die Wadenkrämpfe. Zudem trinken ältere Menschen oft zu wenig, was auch zu Krämpfen führen kann.
Gelegentliche Wadenkrämpfe sind schmerzhaft, aber harmlos. Tauchen Sie chronisch auf, sollten Sie zum Arzt gehen. Dann können Fehlstellungen der Füsse (Senk- und Spreizfüsse) dahinterstecken. Es kann aber auch ein Warnzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein, wie etwa Diabetes, eine Durchblutungsstörung der Beine, Arthrose im Kniegelenk oder Probleme mit der Schilddrüse. Zudem können Wadenkrämpfe auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein.
Das können Sie selbst tun
Häufen sich die Wadenkrämpfe, lassen Sie Ihre Schuhe in einem Fachgeschäft überprüfen. Manchmal helfen bereits die richtigen Einlagen.
SOS – das hilft sofort, wenn es krampft: Ziehen Sie den grossen Zeh zum Körper, den Fussballen drücken Sie zum Boden. In dieser Position wird die Wadenmuskulatur in die Gegenrichtung gedehnt, was den Krampf abklingen lässt (manchmal bleibt ein leichtes Ziehen zurück). Eine andere Möglichkeit ist aufstehen und gehen. Halten Sie sich irgendwo fest, denn die Angst vor Schmerzen macht einen unsicheren Gang.
Füllen Sie den Mineralienspeicher: Ist der Krampf akut, greifen Sie zu einer Magnesium-Brausetablette. Sie entspannt die Muskeln etwas schneller als Tabletten. Treiben Sie viel Sport, sollten Sie Ihrem Körper die Mineralstoffe mit isotonischen und elektrolythaltigen Getränken zuführen. Schwangere haben oft einen leichten Magnesiummangel, der zu Wadenkrämpfen führt. Erkundigen Sie sich beim Arzt über die Therapie.
Trinken Sie genug: 1½ Liter Hahnenwasser, ungesüssten Kräutertee oder magnesiumreiches Mineralwasser pro Tag. Arbeiten Sie körperlich und/oder treiben Sie Sport und schwitzen viel, sollten Sie noch mehr trinken.
Bewegen Sie sich: Machen Sie täglich etwas Wadengymnastik. Sie lässt sich gut in den Alltag einbauen. Putzen Sie die Zähne, stehen Sie auf die Zehenspitzen und rollen auf die Fersen zurück – auf, ab, auf, ab. Sitzen Sie am Schreibtisch, rollen Sie von den Zehen auf die Fersen. Und beim Fernsehen entspannen Sie die Waden mit einer kleinen Massage (reiben, drücken, sanft ziehen).
Fordern, aber nicht überfordern: Übertriebene Leistungssteigerungen schwächen den Körper und begünstigen Wadenkrämpfe. Haben Sie schon länger keinen Sport mehr gemacht, gehen Sie es langsam an. Sonst riskieren Sie die schmerzhaften nächtlichen Attacken.Wadenkrämpfe sind schmerzhaft und melden sich oft nachts. Treten sie häufig auf, kann die Ursache eine Fehlstellung an Fuss oder Bein sein. Aber auch Diabetes, eine Nierenerkrankung oder eine Schilddrüsenunterfunktion kann dahinterstecken.