Keine Angst vor der Darmspiegelung

Die Darmspiegelung 
ist eine der wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen. Oft wird sie aus Angst vor Schmerzen sowie Hemmungen 
hinausgezögert. Da das Darm­krebsrisiko ab 50 steigt, lohnt es sich, das Unbehagen zu überwinden, 
zumal der Untersuch schmerzfrei ist.

Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung. In der Schweiz erhalten jährlich 4100 Menschen die schreckliche Diagnose – im Jahr sterben rund 1700 daran. Meist wird die Krebserkrankung im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Das ist umso tragischer, da Darmkrebs nicht von heute auf morgen entsteht, und er heilbar ist, wenn er früh erkannt wird.

Die zuverlässigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs ist die Darmspiegelung (Kolo­-skopie). Sie wird meist ambulant in der Praxis eines Magen-Darm-Spezialisten (Gastroenterologen) durchgeführt, und dauert zwischen 20 bis 40 Minuten. Bei der Darmspiegelung wird der Dickdarm untersucht. Dies geschieht mit Hilfe eines Endoskops (auch Koloskop genannt), das mit Licht und einer Mini-­Kamera ausgestattet ist, deren Bilder auf einen Monitor über­tragen werden. Das Endoskop ist ein schlauchartiges, zirka eineinhalb Meter langes und ein (kleiner) Finger breites Instrument, das über den After in den Dickdarm geschoben wird. Davon spürt man aber nichts, da man für den Untersuch ein Schlafmittel bekommt.

Die Darmspiegelung ist Diagnose und Therapie in einem, denn wenn nötig, werden dabei auch Gewebeproben entnommen und Polypen entfernt. Das sind gut­artige Wucherungen, aus denen Darmkrebs entstehen kann. Acht bis zehn Jahre dauert es, bis sich aus einem kleinen Polypen Krebs entwickeln kann. Wird er früh­zeitig eliminiert, senkt man das Darmkrebs-Risiko. Da es im Alter steigt, ist diese Vorsorge enorm wichtig. Wird bei der Darm­spiegelung nichts entdeckt, ist sie erst in zehn Jahren wieder fällig. Müssen Polypen entfernt werden, oder besteht ein familiäres Darmkrebsrisiko, sollte die Kontrolle in kürzeren Abständen stattfinden.

Gut zu wissen

Lassen Sie sich für die Darm­spiegelung vom Hausarzt an einen Magen-Darm-Spezialisten überweisen. Die Kosten für die ­Vor­sorge werden ab dem 50. Lebensjahr von der Kasse übernommen.

Schmerzen: Die Angst davor ist unbegründet, weil man für die Darmspiegelung ein Schlafmittel bekommt. Deshalb sollte man danach auch nicht Auto fahren, Maschinen bedienen oder Ver­träge unterschreiben.

Risiken: Es kann Blutungen geben, und die Darmwand kann mit dem Endoskop durchstossen werden – das passiert allerdings höchst selten. Möglich sind ausserdem Unverträglichkeitsreak­tionen auf das Schlafmittel.

Vorbereitung: Für die Darmspiegelung muss der Darm gereinigt sein. Dafür sollte drei bis vier Tage vorher auf Körniges verzichtet werden wie etwa Müesli, Vollkornbrot, Tomaten und Kiwis. Einen Tag vor dem Untersuch darf nur noch leicht verdauliche Kost wie Gemüsebrühe, Joghurt und Tee ein­genommen werden. Ausserdem bekommt man vom Arzt eine abführende Lösung. Details werden einem von ihm mitgeteilt, da die Anwendung vom Produkt sowie dem Zeitpunkt der Untersuchung abhängig sind. Damit der Darm vollständig gereinigt ist, wird am Untersuchungstag nochmals eine Abführlösung getrunken.

Medikamente: Sie können durch die Darmreinigung wirkungslos werden. Sprechen Sie deshalb unbedingt vor der Darmspiegelung mit dem Arzt darüber.

Diagnose: Nach der Untersuchung ruht man noch etwas, bevor man aufsteht. Es kann sein, dass man sich etwas gebläht fühlt. Das liegt an der Luft, die für den Untersuch in den Darm geblasen wurde. Im Anschluss an den Untersuch findet ein Gespräch mit dem Arzt statt.

Noch mehr Infos: Bei der Krebs­liga (www.krebsliga.ch) können Broschüren über Darmkrebs und die Darmspiegelung bezogen werden.


Beugen Sie vor

Einen Schutz vor Darmkrebs gibt es nicht. Das Risiko kann aber durch
einen gesunden Lebenswandel minimiert werden. Hier sind die Tipps dazu:

  • Vermeiden Sie Übergewicht.
  • Achten Sie auf regelmässige Bewegung (sie senkt das Dickdarmrisiko um 24 Prozent).
  • Reduzieren Sie rotes und verarbeitetes Fleisch.
  • Essen Sie Vollkornprodukte sowie täglich fünf Portionen Gemüse und Obst.
  • Seien Sie zurückhaltend beim Alkohol und verzichten Sie auf das Rauchen.