Jedes Jahr ein Pikser?

Der Winter steht vor der Tür – wer sich gegen die Grippe impfen lassen will, sollte das jetzt tun. Sind Sie im Zweifel, ob der Stich in den Arm ­wirklich nötig ist? Hier finden Sie Antwort auf die wichtigsten Fragen.

Die Grippe (Influenza) ist eine ernsthafte Erkrankung, an der jedes Jahr Menschen sterben. Wer sich mit den Influenzaviren angesteckt hat, fühlt sich innert weniger Stunden richtig krank. Typisch sind die Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopfweh, Glieder- und Halsschmerzen. Normalerweise ist eine Grippe in ein bis zwei Wochen überstanden, es kann aber noch Wochen dauern, bis man 
sich wieder topfit fühlt.

Impfen oder nicht? Damit Sie sich entscheiden können, hier die Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Wann sollte man sich impfen?
Am besten im Oktober oder November. Zwei Wochen braucht es, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Die erste Grippewelle rollt oft schon im Dezember an.

Wer sollte sich impfen?
Empfohlen wird es den sogenannten Risikogruppen. Das sind abwehrgeschwächte Personen wie chronisch Kranke, über 60-Jährige sowie Kinder. Dem Personal in Spitälern und Altersheimen wird auch zur Grippeimpfung geraten – generell allen, die berufsbedingt viel unter Menschen sind.

Wann ist impfen kritisch?
Wer erkältet ist, oder einen anderen Infekt hat, sollte sich vom Arzt beraten lassen. Ebenso bei Allergien auf Impfbestandteile wie etwa Hühnereiweiss (hier dürfen nur bestimmte Präparate verwendet werden) und in der Schwangerschaft.

Ist der Impfschutz hundertprozentig?
Nein, leider nicht. Es kann zum Beispiel plötzlich ein unbekannter Influenza-Virusstamm aufkommen. Oder jemand hat sich infiziert, bevor der Impfschutz vollständig war. Bei älteren Menschen kann es vorkommen, dass der Körper nicht mehr genügend Abwehrstoffe bilden kann. Die gute Nachricht für die Geimpften: Die Erkrankung fällt 
in jedem Fall milder aus.

Jedes Jahr impfen – 
muss das sein?
Die Krux bei den Viren ist, dass sich ihre Oberflächenstruktur 
verändern kann, sodass sie vom Immunsystem nicht mehr erkannt werden. Ausserdem können sich die verschiedenen Virenstämme unterschiedlich stark ausbreiten. Deshalb wird der Grippeimpfstoff von den Behörden jedes Jahr neu angepasst.

Welche Nebenwirkungen 
kann es geben?
Meist kommt es zu einer Rötung am Oberarm bei der Einstichstelle. Sie kann anschwellen und schmerzen. Manchmal tut auch der Arm ein bis zwei Tage nach der Impfung beim Anheben etwas weh. Es 
können Symptome wie Müdigkeit, leichte Temperatur und Gliederschmerzen auftreten, die nach ein bis zwei Tagen wieder verschwinden. Wirklich starke Nebenwirkungen sind äusserst selten.

Das können Sie selbst tun
Die Übertragung bei der Grippe funktioniert durch Tröpfchen­infektion und Berührung. Grippeviren sind zäh, auf Papiertaschentüchern überleben sie 12, auf 
Plastik (Telefonhörer, Computer­tastatur) 48 Stunden. Entsprechend wichtig ist die Hygiene.

So schützen Sie sich
– Waschen Sie sich öfter die 
Hände (mit warmem Wasser und Seife genügt), vor allem wenn Sie viel mit Menschen zu tun haben.
– Fassen Sie sich möglichst wenig an Augen, Mund und Nase. Die Grippeviren werden beim Händeschütteln, beim Griff an Türfallen oder beim Berühren von anderen Dingen (Computer-Maus und 
-Tastatur, Telefonhörer, Handy) übertragen. Kommen sie dann in Augen-, Mund- und Nasennähe, steigt das Infektionsrisiko.
– Es empfiehlt sich, vor allem in der Grippezeit etwas Abstand zu anderen zu halten.

So schützen Sie andere:
– Niesen Sie nicht in die Hand, sondern halten Sie sich dazu ein Papiertaschentuch vor die Nase und den Mund. Husten Sie, tun 
Sie das in den Jacken- oder 
Pulloverärmel.
– Entsorgen Sie Papiertaschen­tücher immer sofort.
– Achten Sie auf eine gründliche Hygiene – waschen Sie sich öfter die Hände mit Seife, und waschen Sie das Geschirr möglichst heiss.
– Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie erkältet sind oder sich nicht wohlfühlen.

IMPF-TAG:

Der nationale Grippeimpftag findet dieses Jahr am 6. November statt. An diesem Tag haben Sie die Möglichkeit, sich in vielen Arztpraxen ohne
Anmeldung zu einem Pauschalpreis gegen die Grippe impfen zu lassen. Mehr Informationen zum Grippeimpftag und eine Liste der teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte finden Sie unter www.kollegium.ch/grippe/d.html