Ist Ihr Immunsystem fit für den Winter?

Wir können nicht allen Krankheiten vorbeugen. Aber wenn wir auf unser Immunsystem achtgeben, hilft es fleissig mit, uns vor Grippe und Infektionen zu schützen. Auf in den Winter!

Trockene Heizungsluft und Temperaturschwankungen, erkältete Familienmitglieder und Bürogenossen – der Winter macht es unserem Immunsystem nicht leicht. Glücklicherweise verfügen wir über verschiedene Schutzbarrieren, die Krankheitserreger abwehren. Zu den natürlichen Barrieren zählen Haut, Magensäure, Speichel sowie die Schleimhäute in Nase und Mund. Auch Reflexe wie Husten und Niesen schützen uns vor Krankheiten. In der kälteren Jahreszeit ist die Durchblutung von Nasen- und Rachenraum aufgrund der trockenen Luft jedoch generell schlechter und die Barrieren somit geschwächt. Wenn es Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten schaffen, unseren Körper zu befallen, übernimmt das Immunsystem. Es ist zugleich Wächter und Krieger, kämpft ohne Unterbruch für unsere Gesundheit, ohne dass wir etwas davon mitbekommen. Wie praktisch!

Angeborene und erworbene Abwehr

Unser Immunsystem funktioniert ab Geburt, wehrt alles ab, was als Erreger identifiziert wird. Sind Keime in den Organismus vorgedrungen, werden sie von sogenannten Fress- und Killerzellen, unserer «Abwehrtruppe», ausgeschaltet. Diese erkennen die Bazillen und machen sie unschädlich. Zudem setzen sie Botenstoffe frei, welche weitere Abwehrzellen aktivieren und auch weitere Eindringlinge abtöten. Diese natürliche Funktion wird als «angeborene» oder «unspezifische» Abwehr bezeichnet.

Zusätzlich verfügen wir über eine «erworbene» oder «spezifische» Abwehr, die durch Lernprozesse unseres cleveren Immunsystems aktiviert und im Laufe des Lebens ständig verbessert wird. Dringen Erreger ein, welche das angeborene Abwehrsystem nicht kennt, sind diese grundsätzlich gefährlicher als «bekannte». Das spezifische Immunsystem passt sich jedoch an den fremden Erreger an, entwickelt eine sogenannte «Immunantwort» und Gedächtniszellen, welche einen weiteren Angriff desselben Erregers vorbeugen. Zudem kann es körpereigene krankhafte Zellen wie Tumorzellen, erkennen und angreifen.

Gemeinsam arbeiten die beiden Abwehrsysteme äusserst erfolgreich zusammen. Allerdings: Auch unser Immunsystem wird älter – langsamer und vergesslicher! Ist es geschwächt, kann es passieren, dass die Erreger als Sieger aus dem Kampf hervorgehen und wir für einige Tage oder Wochen mit einer Erkrankung leben müssen. Das heisst jedoch nicht, dass unser Immunsystem vorgängig per se geschwächt war oder bereits vergesslich geworden ist. Es gibt durchaus Erreger, die so aggressiv sind, dass sie gegen ein starkes, intaktes Immunsystem eines gesunden Erwachsenen ankommen.

Vorbeugen notwendig?

Ein intaktes Immunsystem braucht keine Unterstützung durch zusätzlich stärkende Präparate. Es funktioniert wirksam, auch wenn der Winter Einzug hält und die Zeiten «härter» werden. Allerdings setzt dies von uns Menschen ein Verhalten voraus, das unser Immunsystem fit und bei Laune hält: gesunde Ernährung, Bewegung, genügend Schlaf – mal ehrlich, eigentlich wissen wir, was uns guttut! Als kleine Erinnerung haben wir dennoch ein paar Tipps für Sie zusammengestellt.

Übrigens: Auch die Grippeimpfung ist keine Garantie, dass wir allen Erregern trotzen können. Aber sicher sinnvoll, wenn wir erhöhtem Risiko ausgesetzt oder besonders anfällig sind. Unter www.impfengegengrippe.ch können Sie online einen Grippeimpfcheck durchführen. Oder noch besser: Fragen Sie Ihren Arzt, damit Sie sich mit gutem Gefühl und bestens vorbereitet auf den Winter freuen können!

Das schwächt das Immun­system

  • Stress
  • Alkohol
  • Nikotin
  • Zucker
  • schwere, ungesunde Ernährung
  • Übergewicht
  • trockene Heizungsluft
  • Temperaturen unter 18 Grad

Das stärkt das Immunsystem

  • Vitamine und Mineralstoffe – idealerweise in Obst wie Orangen, Bananen, dunklen Beeren, Grapefruits, Zitronen und Gemüse wie Brokkoli, -Karotten, Kohl, Knoblauch, Spinat, Pilzen oder Tomaten
  • Gewürze wie Zimt, Ingwer, Cayennepfeffer oder Kümmel
  • Bewegung – optimal ist -moderates Ausdauertraining an der frischen Luft
  • mit Schal und Mütze den Körper warmhalten – auch beim Sport im Freien
  • Wechselduschen, kneippen oder regelmässige Sauna-besuche bringen den Kreislauf in Schwung
  • Hände regelmässig waschen und nicht ins Gesicht fassen
  • Sonne tanken – auch wenn die Luft kalt ist
  • viel trinken – im Winter besonders Tee
  • genügend Ruhe und Schlaf – 7 bis 8 Stunden pro Nacht
  • prächtig gelaunt sein – und andere damit anstecken!