Honig: So ein feiner Heiler!

Wir mögen ihn, weil er so gut schmeckt. Aber Honig hat noch ganz andere Qualitäten! Das süsse Gold wirkt antibakteriell und fördert die Wundheilung. Warum nicht davon profitieren?

Heisse Milch mit Honig, wenn es im Hals wehtut? Ein gutes Rezept – es lindert den Schmerz und kann manchmal fast Wunder vollbringen. Aber wissen Sie auch, warum der Honig diese tolle Wirkung hat? Und was man damit sonst noch alles anstellen kann?

Was steckt im Honig?
Honig besteht aus etwa 200 verschiedenen Inhaltsstoffen. Die Zusammensetzung kann je nach Sorte sehr unterschiedlich sein. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Fruchtzucker und Traubenzucker (rund 80%) und Wasser (ca. 18%). Dazu kommen andere Zuckerarten, Pollen, Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine, Farb- und Aromastoffe.

Warum ist Honig mal flüssig, mal fest?
Das hängt hauptsächlich vom Verhältnis der beiden Einfachzucker Frucht- und Traubenzucker zueinander ab, aber auch davon, wie der Honig weiterverarbeitet und gelagert wird. Je mehr Glucose Honig enthält, desto fester wird er. Kristallisierten, also fest gewordenen Honig kann man durch schonendes Erwärmen im Wasserbad wieder flüssig machen.

Wie wirkt Honig?
Die antibakteriellen und antioxidativen Substanzen des Honigs wirken gegen Entzündungen, stärken das Immunsystem, entgiften und verbessern die Wundheilung. Und das tun sie so gut, dass Honig heute sogar in Spitälern für die Behandlung von Wunden eingesetzt wird!

Was ist medizinischer Honig?
Für den Einsatz zur Wundheilung braucht es keimfreien Honig. Vor der Anwendung wird er deshalb mit Hilfe von Gammastrahlen sterilisiert. Mittels Hitze sterilisieren darf man ihn nicht, denn bei über 40 Grad werden die Enzyme zerstört, die wichtig sind für die Heilwirkung. Deshalb sollte man auch bei Honigmilch erst die Milch erhitzen und erst dann den Honig zugeben.

Ist Honig gesünder als Zucker?
Ja, weil er viele hilfreiche Inhaltsstoffe enthält. Kalorienreich ist er aber trotzdem! In 100 Gramm stecken etwa 340 Kalorien.

 

Wie kann man Honig als Heilmittel einsetzen?

Bei Halsweh:
Einen Esslöffel Honig in eine Tasse warme Milch geben und schluckweise trinken. Ist der Hals verschleimt, den Honig statt in Milch in Tee geben.

Bei Erkältungen:
Lauwarmen Honig mit Zimt einnehmen. Befreit die Nebenhöhlen und lindert Husten.

Bei Insektenstichen
kann Honig, sofort aufgetragen, das Gift teilweise entziehen.

Macht Honig auch schön?
Schon Kleopatra soll ihre Haut mit Eselsmilch und Honig behandelt haben. Heute wird Honig zur Anti-Aging-Pflege gebraucht, er macht die Haut weich und zart. Honig aufs Gesicht auftragen, 15 Minuten einwirken lassen, dann mit einem warmen Lappen abwaschen.

Wieso sollten Kleinkinder keinen Honig essen?
Da Honig kaltgeschleudert ist, kann er Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten. Für kleine Kinder, die noch kein voll entwickeltes Immunsystem haben, kann dies sehr gefährlich sein. Bei grösseren wird das Immunsystem damit fertig. Kinder unter einem Jahr sollten deshalb keinen Honig essen.

Wie soll man Honig lagern?
Honig sollte möglichst kühl und dunkel sowie in trockener geruchsneutraler Umgebung gelagert werden, damit die Enzyme und Aromastoffe möglichst erhalten bleiben. Honig nicht kochen! In der Mikrowelle sinkt der Enzymgehalt nach wenigen Sekunden auf Null. Zum Süssen warmer Getränke kann Honig aber verwendet werden, da er im Körper rasch wieder abkühlt.

 

So entsteht Honig

Bienen sammeln mit ihrem Saugrüssel aus den Blüten Nektar. Wenn ihr Honigmagen voll ist, bringen sie den Inhalt zum Bienenstock. Dort vermischen die Stockbienen den Nektar mit Enzymen, entziehen ihm Wasser und machen ihn so haltbar. Den Honig legen sie tröpfchenweise in die Waben. Der Imker sammelt die Waben ein und schleudert in einer Zentrifuge den Honig heraus. Dann wird er durch ein Sieb gefiltert und in Gläser gefüllt.