Höflichkeit: So öffnen sich Türen

Bitte und Danke sagen, jemandem die Türe aufhalten, das Gegenüber mit dem Namen ansprechen – Höflichkeit stimmt positiv und erleichtert überhaupt das Zusammenleben. Ein kleiner Knigge.
 
Höflichkeit ist ein Kapital, das den reicher macht, der es ausgibt, sagt ein persisches Sprichwort. Ob privat oder im Beruf, Höflichkeit ist die Grundlage jeder Kommunikation. Sie ist Ausdruck von Respekt – deshalb ist höflich sein auch nicht spiessig, sondern topmodern. Der Leitsatz, der dahintersteckt: Behandle den anderen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
 
Ein paar wichtige Punkte dazu:
 
Bitte und danke – diese Worte gehören zur Basis der Höflichkeit.
Seien Sie grosszügig damit, dann sind es Ihre Mitmenschen auch.
 
Seien Sie pünktlich
– dies gilt nicht nur für geschäftliche, sondern auch für private Termine. Unpünktlichkeit ist extrem unhöflich. Und wenn Sie sich trotz allem mal verspäten, dann informieren Sie die betroffene Person und entschuldigen Sie sich. Zu spät kommen und sich nicht entschuldigen – das geht gar nicht.
 
Klopfen Sie immer an,
bevor Sie in einen Raum treten. Dies gilt nur dann nicht, wenn anklopfen nicht erwünscht ist.
 
Beim Begrüssen gilt nach wie vor: Frauen zuerst.
Besonders höflich ist, wenn Sie die ältere Dame vor der jüngeren begrüssen. Wissen Sie den Namen einer Person, begrüssen Sie sie damit, das ist persönlicher. Vermeiden Sie die Anrede «Fräulein», sie ist veraltet.
Eine Ausnahme zu «Ladys first» gibt es im Geschäftsleben: Sind Chef und Sekretärin in einem Raum, begrüssen Sie den Ranghöheren zuerst, also den Chef.
 
Die Krux mit dem Du.
Heute wird man vielerorts ungefragt geduzt. Zum Beispiel in Fitnesscentern, Computerläden und hippen Kleidergeschäften. Das ist unhöflich. Bleiben Sie konsequent beim Sie, dann stellt Ihr Gegenüber hoffentlich um. Die Du-Regel: Die ältere Person sollte das Du zuerst anbieten.
 
Es ist höflich, einer älteren Person seinen Platz im überfüllten Bus, Tram oder Zug anzubieten.
Zwar wird immer wieder gesagt, dass diese Höflichkeit nicht geschätzt wird, weil die Betroffenen sich altersmässig herabgesetzt fühlen. Tun Sie es trotzdem; Ausnahmen gibt es immer.
 
Mit dem Handy haben sich viele Unhöflichkeiten eingeschlichen.
Zum Beispiel das Telefonieren in Restaurant, Bus, Tram oder Zug. Es ist nicht nur unhöflich, es ist ausgesprochen lästig. Eine weitere Unhöflichkeit ist, beim Essen SMS zu schreiben. Überhaupt gehört das Handy nicht auf den (Ess-)Tisch. Die Ausnahme ist die geschäftliche Besprechung, in der es eventuell gebraucht wird.
 
E-Mails sind auch ein Bereich, in dem sich Unhöflichkeiten breitmachen.
Zum Beispiel Schreibfehler. Sie sind unhöflich und schaden auch dem Image. Und das ist nicht nur bei geschäftlichen Mails wichtig. Unhöflich sind auch Abkürzungen wie MfG (mit freundlichen Grüssen), BD (besten Dank), lg (lieben Gruss), HGW (Herzlichen Glückwunsch). Schreiben Sie diese Höflichkeiten aus – so viel Zeit sollte sein!
 
 
GUTES BENEHMEN
Zahlen rund um die Höflichkeit

  • 85 Prozent finden Telefonieren an der Supermarktkasse extrem unhöflich.
  • 81 Prozent wollen mit niemandem zusammen sein, der keine Manieren hat und unhöflich ist.
  • 81 Prozent sind der Ansicht, dass man den Sitznachbarn im Flugzeug begrüssen sollte.
  • 67 Prozent finden, man sollte sich für ein Abendessen am nächsten Tag bedanken.
  • 65 Prozent sind überzeugt, dass das Handy nicht auf den Restauranttisch gehört.
  • 63 Prozent der Männer finden, dass es sich gehört, Frauen in den Mantel zu helfen. Allerdings sehen das nur
  • 45 Prozent der Frauen auch so. 60 Prozent nervt vorschnelles Duzen.
  • 47 Prozent glauben, dass sie sich öfter entschuldigen müssten.
  • 29 Prozent sind überzeugt, dass Facebook & Co die Umgangsformen verwässern.

(Zahlen: Umfrage Brigitte)