Heuschnupfen: Was tun, wenn es juckt und tränt?

Die Pollenallergie ist eine der häufigsten allergischen Erkrankungen. Wie entsteht der Heuschnupfen? Wer ist betroffen, wie wird er behandelt – und wie lässt sich die Pollensaison trotzdem geniessen?
 
Jedes Jahr wieder: Kaum fliegen die Pollen, jucken die Augen, die Nase läuft, Niesattacken befallen den Körper. Die Pollenallergie ist eine Volkskrankheit, von der hier über eine Million Menschen betroffen sind. Die gute Nachricht für ältere Personen: Die Symptome werden im Alter schwächer oder verschwinden ganz.
 
Wie entsteht eine Pollen-Allergie?
Sie ist eine Überreaktion des Immunsystems. Es stuft die harmlosen Pollen irrtümlicherweise als gefährlich ein, was zur Bildung von Antikörpern führt. Kommt es zum Kontakt mit Pollen oder zu einem Lebensmittel, das botanisch damit verwandt ist und eine ähnliche biochemische Struktur aufweist, reagieren die Antikörper. Sie veranlassen die Ausschüttung des hormonellen Botenstoffs Histamin. Bei Allergikern löst er die typischen Heuschnupfen-Symptome aus wie tränende Augen, Juckreiz und Niesen.
 
Wer leidet darunter?
Ein erhöhtes Allergierisiko ist genetisch bedingt. Es kann aber auch durch Abgase, Feinstaub oder Nikotin, die das Immunsystem schwächen, gefördert werden. Eine Pollenallergie macht sich bereits in der Kindheit bemerkbar. Allerdings gibt es immer mehr Spätentwickler, sodass man vor einer Allergie auch nicht sicher ist, wenn man viele Jahre niesfrei war.
 
Was hilft gegen die Symptome? 
Antihistaminika (die neue Generation dieser Medikamente macht nicht mehr müde) stoppen die Histamin-Ausschüttung und damit auch das Niesen und den Juckreiz in den Augen. Leichte Beschwerden lindern Augentropfen und Nasensprays. Gute Erfolge wurden auch mit Homöopathie und Akupunktur erzielt. Wichtig ist, den Heuschnupfen ärztlich zu behandeln, ansonsten verstärken sich die Symptome und können zu Asthma führen.
 
Kann eine Pollenallergie geheilt werden?
Mit der «Hyposensibilisierung» können die Beschwerden abklingen oder sogar ganz verschwinden. Bei dieser Methode wird zuerst abgeklärt, welche Pollenart für die Allergie verantwortlich ist. Diese bekommt man dann in den heuschnupfenfreien Zeiten gespritzt. Eine Besserung zeigt sich oft schnell, eine Heilung kann aber mehrere Jahre dauern.
 
So schützen Sie sich vor den Pollen
Planen Sie die Ferien in den Pollenhochzeiten, und fahren Sie ans Meer oder ins Hochgebirge. Mit diesen Tipps lindern Sie die Symptome im Alltag:
 

  • Gehen Sie möglichst wenig ins Freie. In der Stadt ist der Pollenflug morgens zwischen 6 und 8 Uhr am geringsten, auf dem Land abends zwischen 18 und 23 Uhr. 
     
  • Lüften Sie nur kurz und vor allem nach einem Regen.
     
  • Besorgen Sie sich einen Raumluftfilter, und lassen Sie auch im Auto einen Pollenfilter einbauen. Sie nützen aber nur, wenn sie regelmässig gereinigt und die Filter gewechselt werden.
     
  • Parkieren Sie nicht unter Bäumen.
     
  • Machen Sie im Freien Sport, so achten Sie auf die Tageszeiten und auf die Witterung. Hat es geregnet, oder ist es windarm, ist die Pollenbelastung gering, und Sie können eher beschwerdefrei trainieren. 
     
  • Tragen Sie im Freien eine Sonnenbrille, sodass die Pollenkörner nicht so schnell in die Augen gelangen.
     
  • Hängen Sie die Wäsche zum Trocknen nicht im Freien auf.
     
  • Mähen Sie im Garten den Rasen regelmässig, damit die Gräser kurz bleiben. Allergiker sollten nicht selbst mähen.
     
  • Kommen Sie von draussen rein, wechseln Sie die Kleider.
     
  • Duschen Sie vor dem Schlafengehen, denn in den Haaren und an der Kleidung kleben die Pollen. Lassen Sie getragene Kleider deshalb nicht im Schlafzimmer liegen.
     
  • Schlafen Sie bei geschlossenen Fenstern.
     

 
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