Heizen Sie von innen ein!

Wärmender Curry schmeckt nicht nur wunderbar würzig, er ist auch rundum gesund. Studien zeigen, dass die asiatische Gewürzmischung nicht nur die Abwehrkräfte stärkt, sondern gesamthaft gesund wirkt.

In den kühlen Monaten hilft die richtige Ernährung, sich vor Erkältungen zu wappnen und die Abwehrkräfte zu stärken. Rohkost gilt als beste Quelle vita­lisierender Vitamine und Mineralstoffe. Doch auch warme, aus­giebig geköchelte Speisen können dem Immunsystem einheizen. Dazu zählen nicht nur haus­gemachte Suppen, sondern ebenso exotische Curry-Gerichte.

Gewürze statt Vitamine
Im Ayurveda, der jahrtausende­alten Heilkunde der Inder, sind es nicht die Vitamine, die bei der gesunden Ernährung eine Hauptrolle spielen, sondern ausgewählte Gewürze. Zu den sogenannten Königsgewürzen zählen etwa Kurkuma, schwarzer Pfeffer, Ingwer, Koriander, Kardamom, Kreuzkümmel oder Zimt. Was indischen Speisen seit Jahrhunderten ihren exotisch-aromatischen Geschmack verleiht, hat es in sich: Wissenschaftliche Studien belegen mittlerweile, dass diese Gewürze vor sekundären Pflanzenstoffen nur so strotzen und bereits in winzigen Mengen auf Körper und Seele wirken. Besonders interessant: Viele dieser Gewürze fördern auch die Verdauung.

Verdauungsfeuer entfachen
Im indischen Ayurveda – wie auch in der traditionellen tibetischen Medizin – legt man grossen Wert darauf, das innere «Verdauungsfeuer» («Agni» genannt) ständig am Lodern zu halten. Mit Gewürzen und wo nötig auch mit Heilpflanzen, die für eine gut funktionierende Verdauung sorgen. Weil bioaktive Nährstoffe im Essen nur der Gesundheit dienen, wenn Magen und Darm tatsächlich in der Lage sind, sie zu verwerten. Funktioniert das «Agni» nicht optimal, können Verstopfung, Durchfall oder Bauchkrämpfe die Folge sein. Dieses uralte Kochwissen ist teilweise auch bei uns vorhanden, wenn wir den Gurkensalat mit Dill würzen, Kohlgerichte mit Kümmel anreichern oder den Braten mit viel frischem Rosmarin und Thymian zubereiten.

Wenig bekannt ist uns hingegen die Tatsache, dass der gesundheitsfördernde Effekt verstärkt werden kann, wenn man mehrere Ingre­dienzen klug kombiniert und zusammenspielen lässt. Das liegt vermutlich auch daran, dass unsere westlich-analytische Medizin vorzugsweise auf Einzelsubstanzen setzt, da sich deren Wirkung ein­facher erforschen lässt als die asiatischen Vielstoffrezepturen, die auf jahrhundertealtem Erfahrungswissen basieren.

Vielstoff-Mix Curry
Curry ist kein eigenständiges Gewürz, sondern immer eine Mischung, die aus bis zu 30 Einzel­gewürzen besteht. Nebst indischen Königsgewürzen enthält Curry­pulver beispielsweise auch Bockshornklee, Knoblauch, Senfkörner oder Cayenne-Pfeffer. Beim Kauf einer Currymischung lohnt es sich, auf die Zutatenliste zu achten. Und auf Produkte zu verzichten, die mit unnötigen Ingredienzen wie Kochsalz, Glutamat oder Konservierungsmittel angereichert sind. Wer will, kann auch seine eigene Curry-Mischung zusammenstellen und im Mörser zermahlen.

Ob Curryhuhn-Suppe, Gemüse-Curry mit Kartoffeln, Rüebli und Blumenkohl oder Riz Casimir mit selbst gemachter Sauce: Gerade an kalten Tagen lohnt es sich, regelmässig Curry-Speisen zu geniessen, die von der Bauchmitte aus wärmen und einheizen. Und für gute Verdauung sorgen. Denn rund 80 Prozent unserer Abwehrkräfte, die vor Schnupfen, Husten und Erkältungen schützen, liegen in einem gut funktionierenden Darm.



So wirken die Gewürze im Curry

Kurkuma:
Die gelbe Hauptzutat jedes Currypulvers gilt in Indien als natürliches Antiseptikum bei Schnittwunden und Verbrennungen. Studien belegen, dass Kurkuma auch hilft, Krebs vorzubeugen und das Wachsen eines Tumors zu hemmen. Nützlich ist das Gewürz bei Entzündungen der Gallenwege und der Leber. Möglicherweise wirkt es auch Alzheimer entgegen.

Schwarzer Pfeffer:
Er fördert die Verdauung, wirkt schmerzhemmend, antientzündlich und fördert die Ausschüttung von Glückshormonen. Die Ayurveda-Medizin rät vor allem Menschen, die leicht frieren, Pfeffer zu essen.

Koriander:
Er wirkt wohltuend auf die Verdauung und soll bei Verspannungen und Schlafstörungen helfen, ebenso bei chronischen Entzündungen wie Rheuma.

Kreuzkümmel:
Er stärkt die Verdauungskräfte und das Immunsystem und wirkt entgiftend.

Ingwer:
Er zählt zu den Lieblingsgewürzen im Ayurveda, weil er nicht nur wärmt und entgiftet, sondern auch gegen (Reise-)-Übelkeit hilft und vor Erkältungen schützt. Darüber hinaus wirkt Ingwer verdauungsfördernd und schmerzlindernd bei Migräne oder Muskelschmerzen.

Kardamom:
Auch dieses Gewürz stärkt die Verdauungskräfte. Zudem wirkt es schleimlösend und soll für frischen Atem sorgen.