Hausapotheke aus der Natur

Es braucht nicht immer gleich Medikamente, um Beschwerden zu ­vertreiben. Gegen sehr viele Leiden ist ein Kraut oder 
eine Wurzel gewachsen. Sie werden staunen!
 
Unzählige Bücher und Artikel berichten über die erwie­sene Wirkung von Gewür­zen und Kräutern. Bereits vor vielen hundert Jahren wussten die Menschen, wie man damit heilen oder Krankheiten vorbeugen kann. Heute erscheint uns die Einnahme chemischer Medikamente oft einfacher und wirkungsvoller. Ein Griff zur richtigen Packung, Pille entnehmen, schlucken …
 
Zugegeben, ganz so einfach geht das nicht bei allen Kräutern und Gewürzen. Nehmen Sie sich die Zeit nachzulesen, was für welche Beschwerden wie verarbeitet werden kann! Als Tee, als Gewürz im Essen, als Bad oder vielleicht als Wickel? Auch die Dosierung muss genau beachtet werden, denn auch natürliche Heilmittel können Nebenwirkungen haben. Vor allem schwangere Frauen müssen aufpassen, da einige Kräuter in grossen Mengen 
Wehen auslösen können.
 
 
Wir stellen Ihnen ein paar der natürlichen Helfer und deren Wirkung vor:
 
Gewürznelke
Die darin enthaltene Substanz Eugenol hat eine stark antibiotische und entzündungshemmende Wirkung und stoppt die Vermehrung von Pilzen, Viren und Bakteri­en. Ideal auch gegen Bronchial­erkran­kungen, Zahn- und Kopfschmerzen, Rheuma und Bauch­krämp­fe bei Durchfall und Mens­trua­tion. Ausserdem wirkt die Gewürz­nelke antidepressiv, unterstützt die Fliesseigenschaften des Blutes, kann bei Magengeschwüren und gegen Mundgeruch helfen.
Tipp: Als Tee zubereiten oder 
bei Zahnschmerzen direkt die Gewürz­nelke kauen.
 
Salbei
Verschiedene ätherische Öle wirken bakterien- und entzündungshemmend. Sehr gut geeignet ­gegen Halsschmerzen, Heiserkeit, Geschwüre im Mundbereich, 
Entzündungen der Darmschleimhaut und Durchfall, gegen übermässiges Schwitzen und Hitzewallungen. Salbei kann als Tee 
zubereitet, im Essen mitgekocht oder auch zum Gurgeln oder Ausspülen verwendet werden.
 
Oregano 
Innerlich angewendet wirkt das «Pizzagewürz» als Blasen- und Nierenmittel, es hilft als Tee bei Beschwerden im Verdauungstrakt (Magen, Darm, Leber, Galle), bei Pilz­erkrankungen sowie gegen Husten, Halsentzündungen oder bei Zahnschmerzen. Es wirkt stark antibiotisch, schleimlösend, und beruhigt erst noch die Nerven.
 
Muskatnuss
Schon im alten China war Muskat als krampflösendes Schmerz- und Beruhigungsmittel bekannt. Ausserdem ist Muskat hilfreich gegen Bronchitis, Gelenkentzündungen oder Rheuma, wirkt blutver­dünnend, ist gut für die Leber und stärkt den Verdauungstrakt. Am besten nehmen Sie die ganze Muskatnuss und reiben sie bei 
Bedarf frisch. Vorsicht bei der Dosie­rung: In grösseren Mengen kann Muskat Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit mit sich bringen.
 
Sternanis
Die getrocknete Sternfrucht lindert Husten und Erkältung, hilft bei Verdauungsproblemen, wirkt krampf- und schleimlösend und vertreibt Mundgeruch. Sternanis kann als Tee eingenommen, als ganze, getrocknete Sternfrucht ­gekaut oder zerstossen und gemahlen im Essen als Heilmittel angewendet werden.
 
Zimt
Zimt wird vor allem zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen und leichten Krämpfen ein­gesetzt. Er wirkt wärmend und antibakteriell, anregend, schmerz- und entspannungslösend bei Rheuma und Kreuzschmerzen, ist kreislaufstimulierend und fördert die Durchblutung. Zudem lindert Zimt Husten und Erkältung und soll dank insulinähnlicher Sub­stanzen sogar sanft den Blutzuckerspiegel senken.
 
Gelbwurz, Kurkuma
In der ayurvedischen Medizin ist Kurkuma seit Jahrtausenden ein beliebtes Heilmittel. Der gelb-orange Farbstoff Curcumin wird vor allem bei Magen-Darm­Beschwerden und Entzündungen eingesetzt, stärkt Gedächtnis und Immunsystem, wirkt sich positiv auf Blutzuckerspiegel, Cholesterinwerte und Blutdruck aus. Ob die «Zauberknolle» wirklich vor Alzheimer schützen und Krebs vorbeugen kann, wie einige Studien besagen, muss erst noch be­wiesen werden. Kurkuma ist als Pulver in Kapseln erhältlich.
 
Knoblauch
Schon ägyptische Sklaven sollen Knoblauch als Stärkungsmittel benutzt haben. Und auch heute noch sind viele von seiner ­Wirkung überzeugt: Knoblauch stärkt die Abwehr­kräfte, wirkt blutverdünnend und blutdrucksenkend. Ausserdem hat er einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte und soll angeblich sogar das ­Altern bekämpfen. Allerdings muss er dafür regelmässig ein­genommen werden, am besten täglich.
 
Ingwer
Dieses scharfe Gewächs wärmt Sie garantiert auf! Ingwer gibt es als ganze Knolle, es passt gehackt oder gerieben in viele Gerichte und kann in zehn Minuten zu 
Tee gekocht werden. Wer unter ­Übelkeit und Brechreiz leidet – auch bei Reisekrankheit – kann den Tee trinken oder ein 
Stück Ingwer kauen. Ausserdem hilft die Wurzel bei Erkältungen und Husten, Magen-Darm-­Be­schwerden und soll sogar rheumatische Gelenkbeschwerden und Muskelschmerzen lindern, denn sie besitzt entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften.
 
Thymian
Das bewährte Heilmittel gegen Bronchitis, Keuchhusten, Asthma und Entzündungen des Mund- und Rachenraumes gibt es als 
Tee, Hustensaft, zur Inhalation, aber auch in Kapsel- oder Pastillenform. Da Thymian krampf­lösend wirkt, eignet er sich auch bei Magen- und Bauchbeschwerden. Thymian als Bad hilft, Er­kältungen schnell wieder loszuwerden.
 
Vanilleschoten
Der Duft von Vanille wirkt beruhigend und hebt die Stimmung, sogar eine aphrodisierende Wirkung wird ihm nachgesagt. Deshalb wird sie auch gerne als Aroma bei Kerzen und Raumdüften verwendet. Ausserdem wird Vanille bei Pilz- und verschiedenen Hauterkrankungen wie Neurodermitis als entzündungshemmendes Heilmittel eingesetzt.