Gute Nacht, auch bei Hitze

Schwüle oder heisse Sommernächte rauben uns schnell mal den Schlaf. Schweissgebadet liegen wir wach und wälzen uns unruhig herum. Aber das muss nicht sein – es gibt erprobte Mittel dagegen. Hier sind sie!
 
Am Tag geniessen wir die 
Hitze. Weniger schön sind aber die Nächte im unerträglich warmen Schlafzimmer mit stehender Luft. Sie bringen uns um den erholsamen Schlaf, da das körpereigene Kühlsystem wegen der hohen Temperaturen schlappmacht und wir nicht mehr entspannt einschlummern können. Stattdessen wälzen wir uns stundenlang hin und her. Der Schweiss rinnt, der Körper klebt. Das stresst!
 
Um endlich wieder mal durchzuschlafen und morgens nicht 
gerädert aufzuwachen, helfen 
diese zehn Tipps:
 
Die Gluthitze aussperren
Die ideale Schlaftemperatur liegt bei 15 bis 19 Grad. Um das Schlafzimmer (und die übrigen Wohnräume) an heissen Tagen möglichst kühl zu halten, werden die Fenster tagsüber geschlossen und die Rollläden heruntergelassen, auch wenn die Sonne nicht direkt hineinscheint. Gelüftet wird frühmorgens und spätabends, wenn 
es noch nicht bzw. nicht mehr 
allzu heiss ist – am besten mit Durchzug. Nachts können die Fenster offen bleiben, sofern dadurch keine Zugluft entsteht, 
die einen steifen Nacken oder Schulterverspannungen verursacht. Wer einen Ventilator laufen lassen will, richtet ihn so, dass er nicht direkt aufs Bett bläst.
 
Viel Wasser trinken
Bei Schweisstemperaturen braucht der Körper mehr Flüssigkeit als sonst. Trinken Sie reichlich Wasser, vor allem tagsüber und nicht erst kurz vor dem Schlafengehen. Sonst wird man nachts wach, weil man aufs Klo muss.
Bei Bier, Wein und Schnaps gilt: möglichst wenig, auch wenn es hilft, schneller einzuschlafen. 
Alkohol verträgt sich nicht mit Hitze, belastet den Kreislauf und trocknet den Körper aus.
 
Kein üppiges Essen
Abends ist leichte Kost angesagt, um den hitzegestressten Körper nicht mit schwerer, schlafraubender Verdauungsarbeit zu strapa­zieren. Geniessen Sie den Znacht idealerweise vor 19 Uhr. Gut verträglich sind beispielsweise Fisch, dampfgegartes Gemüse, Salate mit Olivenöl-Zitronen-Dressing (statt Mayonnaise), Melone mit Schinken, Hüttenkäse, Naturejoghurt mit Früchten, kalte Suppen (wie Gazpacho) oder lauwarme Gemüsebrühe.
 
Nicht zu spät Sport treiben
Sanfter Ausdauersport baut Stress ab und kann den Schlaf fördern. Allerdings nur, wenn zwischen Training und Bettzeit mindestens zwei Stunden liegen. Sonst ist 
der Kreislauf zu aufgeputscht für ruhiges Einschlafen.
Empfehlenswert ist ein Spaziergang durch die Natur in der schwülen Abendluft. Er hilft dem Körper, sich besser auf die hohen Nachttemperaturen einzustimmen.
 
Nur lauwarm duschen</strong>
Wer sich vor dem Zubettgehen 
abkühlen will, duscht lauwarm, aber niemals eiskalt, so verlockend dies auch sein mag. Kaltes Wasser regt den Kreislauf nur 
wieder an und sorgt damit für 
den nächsten Schweissausbruch. Eine lauwarme Dusche mit einem erfrischenden Duschgel (beispielsweise Minze oder Zitrusfrüchte) wirkt hingegen entspannend. Wer sich nach dem Duschen nicht ganz abtrocknet und mit einem leichten Feuchtigkeitsfilm auf der Haut ins Bett schlüpft, geniesst angenehme Kühle.
 
Mit einer Bettflasche schlafen
Die Leintücher in den Kühlschrank zu legen, erfrischt zwar – aber leider nur wenige Sekunden lang. Wohltuende Abkühlung verschafft hingegen eine Bettflasche, die mit kaltem Wasser gefüllt 
und bereits am Morgen im Kühlschrank deponiert wird. Beim Schlafengehen wird die «Kühl­flasche» einfach zwischen die Füsse oder unter den Nacken 
gelegt. Das hilft dem Körper, 
Wärme abzugeben.
 
Besser mit als ohne
Auch wenn der Schweiss rinnt, deckt man sich mit einem leichten Leintuch oder einer dünnen Sommerdecke zu. Oder schlüpft in einen lockeren Pyjama bzw. 
ein luftiges Nachthemd, denn nachts kühlt das Schlafzimmer und damit auch der Körper aus. Wichtig ist, dass es sich um 
atmungsaktive und schweissaufsaugende Textilien handelt. Praktisch ist auch sogenannte Funk­tionswäsche, die Feuchtigkeit und Wärme nach aussen transportiert. Wer nachts verschwitzt aufwacht, zieht etwas Trockenes an, um sich keine Erkältung zu holen.
 
Ausreichend Dunkelheit
Wer lichtempfindlich ist, dunkelt das Zimmer ab, um frühmorgens nicht mit den ersten Sonnenstrahlen aus dem Schlaf gerissen zu werden. Generell schläft man deutlich besser, wenn es völlig dunkel ist. Sind keine Fenster­läden vorhanden, trägt man eine Schlafmaske oder bringt lichtdichte Vorhänge an.
 
Störfaktoren minimieren
Elektronische Geräte, die nicht 
gebraucht werden, schaltet man ab, egal ob Lampe, Computer, Fernsehgerät oder Aufladegeräte fürs Handy. Sie strahlen alle Wärme ab und heizen unnötig ein.
Zu den lästigsten Störefrieden des Sommerschlafs zählen Mücken. Schutz bringt ein Fliegen­gitter am Fenster. Um störende Geräusche auszublenden – sei es das Schnarchen des Partners, Strassenlärm oder die laute Party der Nachbarn –, helfen Ohrstöpsel.
 
Erst bei Müdigkeit ins Bett
Normalerweise sind feste Schlafenszeiten gut. Im Sommer brauchen wir aber rund eine Stunde weniger Schlaf als im Winter, da unser Organismus wegen des 
längeren Tageslichts weniger vom Schlafhormon Melatonin bildet.
Gehen Sie in heissen Sommernächten erst zu Bett, wenn Sie wirklich müde sind. Ein (lau­warmer) Melissen- oder Hopfentee wirkt entspannend.