Gut gerüstet für die Zeitumstellung

Bald werden unsere Uhren wieder eine Stunde vorgestellt: Sommerzeit! Diese Umstellung fällt unserem Körper schwerer als die Rückkehr in die Winterzeit. Zum Glück gibt es Strategien, die unserer inneren Uhr helfen!

Am letzten März-Wochen­ende werden in der Nacht auf den Sonntag die Uhren wieder auf Sommerzeit umgestellt – wir müssen unsere Uhren eine Stunde vorstellen. Seit 1981 wird zweimal im Jahr an der Zeit herumgeschraubt: Im Frühling wird uns eine Stunde genommen, die wir dann im Oktober wieder zurückbekommen.

Weshalb dieser Zeithandel? Durch die bessere Nutzung des 
Tageslichtes wollte man Energie sparen, was allerdings nicht funktioniert hat. Zwar ist es im Frühling abends länger hell, sodass 
weniger Licht gebraucht wird. 
Dafür steigen aber die Heizkosten, da es morgens oft noch kühl ist.

Der andere Grund für die Umstellung: Man wollte keine Zeit­insel mehr sein und hat sich deshalb der Zeitregelung der Nachbar­länder angepasst. Für unseren Biorhythmus bedeutet das eine Herausforderung. Denn anders als bei einer Fernreise, ändert sich nur 
die Anzeige auf der Uhr, nicht aber die Lichtverhältnisse, nach denen sich unser Biorhythmus richtet.

Besonders belastend ist die 
Umstellung im Frühling, wenn 
wir eine Stunde verlieren. Viele sind dadurch erschöpft. Sie klagen noch Tage und Wochen danach über Ein- und Durchschlafschwierigkeiten, Gereiztheit, Tagesschläfrigkeit und Konzentrationsstörungen. Betroffen sind vor allem Kinder und die sogenannten «Eulen-Typen». Das sind jene Menschen, die abends ihr Leistungshoch 
haben. Ebenso ältere Menschen – Herzinfarkte nehmen an den Tagen der Umstellung zu. Die Zeitverschiebung hat aber auch Folgen im Verkehr: Wegen der veränderten Lichtverhältnisse und weil viele sich noch im Schlafmodus befinden und weniger reaktionsschnell sind, steigt am Montagmorgen nach der Zeitumstellung die Zahl der Verkehrsunfälle um sieben Prozent.

 

So können Sie die Zeit­umstellung abfedern

 Gewöhnen Sie Ihren Biorhythmus stufenweise um. Beginnen Sie eine Woche vor der Umstellung damit.  Verlegen Sie Termine, die Ihre innere Uhr justieren, auf 
früher. Gehen Sie jeden Tag zehn Minuten früher ins Bett und stehen Sie zehn Minuten früher auf 
(eine gute Einschlafhilfe für Eulen-Typen, also Morgenmuffel, ist die Schlafbrille). Und nehmen Sie auch die Hauptmahlzeiten jeden Tag etwas früher ein.

  Licht ist der Schlüssel für den Wach- und Schlafrhythmus. Meiden Sie abends grelles Licht und solches mit starken Blauanteilen. Das macht munter. Dazu gehört auch das Licht, das der Computer abgibt. Ebenso die LED-Birnen, 
die im Vergleich zur Glühbirne 
einen höheren Blauanteil haben. Zünden Sie Kerzen an und benutzen Sie zum Lesen Lampen mit gelbem Licht. Dadurch fällt es 
Ihrem Körper leichter, in den Schlafmodus zu kommen.

  Lassen Sie sich von einem Lichtwecker wecken. Dieser erhellt 
den Raum langsam, was sehr 
an­genehm ist. Öffnen Sie gleich 
nach dem Aufstehen die Vorhänge und lassen Sie das Tageslicht 
herein. Dadurch baut sich das Schlafhormon Melatonin in Ihrem Körper schneller ab.

  Verzichten Sie eine Woche vor und eine nach der Zeitumstellung auf den Mittagsschlaf. Zwar legt man sich mittags gerne hin, wenn der Schlafrhythmus durchein­ander ist. Aber die Siesta macht dem Körper die Umstellung noch schwerer.

  Die Zeitumstellung stresst Körper und Seele. Das wirkt sich auch auf das Herz aus, das aus dem Takt geraten kann. Wer mit dem Herz Probleme hat, sollte sich deshalb vor und nach der Umstellung 
bewusst schonen.

  Verlegen Sie Ihr Sportprogramm auf den Morgen oder auf den 
Mittag. Machen Sie abends Krafttraining; joggen oder walken Sie, sind Sie zu munter, um früher schlafen zu gehen.

  Passen Sie besonders auf, wenn Sie morgens mit dem Auto unterwegs sind. Stellen Sie die Heizung nicht sofort an. Die Kälte hält Sie wach, sodass Sie auch besser mit den veränderten Lichtverhältnissen umgehen können. Seien Sie achtsam und fahren langsamer an Wald und Wiesen vorbei.