Gesundes Zirbenholz

Zirbenbetten, Zirbenkissen oder Aromatherapien mit Zirbenöl werden immer beliebter. Die positiven Auswirkungen auf Kreislauf, Schlaf und vegetative Regulation sind wissenschaftlich erwiesen.

Die einen sagen Zirbe, die anderen Arve. Meinen tun sie das Gleiche. Der im Alpenraum verbreitete Nadelbaum, so langsam wachsend wie kein anderer und nur alle sechs bis zehn Jahre blühend, ist Gesprächsthema. Als «Königin der Alpen» wird die Zirbenkiefer aber nicht wegen ihrer Schönheit bezeichnet. Die Krönung ist eher Folge ihrer gesundheitsfördernden Kräfte. Von diesen erzählen sich die Bewohner in sämtlichen Alpenländern seit Jahrhunderten.

Inzwischen ist dieses Erfahrungswissen auch bewiesen. Erstmalig haben vor einigen Jahren Wissenschaftler der Forschungsgesellschaft Joanneum Research in der österreichischen Stadt Weiz die Wirkungen von Zirbenholz auf den menschlichen Organismus im Detail analysiert und ausgewertet. Dazu wurden modernste Messmethoden inklusive EKG-Rekorder angewandt. Resultat: Wer in einem Zirbenholzbett schläft, «spart» im Durchschnitt 3500 Herzschläge pro Tag, was einer Stunde Herzarbeit entspricht. Das heisst: Die Schlaf- und Erholungsqualität und in Folge das körperliche wie auch geistige Wohlbefinden werden erheblich gesteigert. Am Institut für Genetik und allgemeine Biologie der Universität Salzburg wurde dem Zirbenholz unlängst zusätzlich eine antibakterielle Wirkung nachgewiesen.

Aromatherapie mit Zirbenöl

Der allgemeine Boom für Produkte aus Zirbenholz hat dessen Preis in den letzten Jahren nach oben getrieben. Schreiner etwa im Engadin, wo die Zirbe sehr verbreitet ist, erhalten immer mehr Anfragen für Betten und andere Möbel aus Zirbenholz. In Österreich sind Zirbenwege entstanden, zum Beispiel der ein Kilometer lange «Zirbenpark»-Rundweg im Tiroler Pitztal.

Nicht jedermann kann oder will sich nun aber ein Zirbenbett leisten. Sehr populär und nachgefragt sind in der Schweiz und anderen Ländern deshalb Aromatherapien. Dabei stellt man sich beispielsweise ein Zirbenbrett auf den Nachttisch und träufelt vor dem Einschlafen Zirbenöl drauf. Die gesunde Wirkung des daraus entstehenden Zirbendufts bestätigt etwa der bekannte Medizinwissenschaftler Maximilian Moser. «Sofort nach der Einatmung des Duftes geht die Information ins Gehirn, welches dem ganzen Körper unmittelbar die Botschaft ‹Beruhigung› aussendet.» Die Inhalation soll ausserdem die Atemwege freier machen, entzündungshemmend sein sowie die Durchblutung im ganzen Körper fördern. Im Buch, das Moser gemeinsam mit dem Förster und Naturholzspezialisten Erwin Thoma verfasst hat, werden die Zusammenhänge beschrieben.

Ebenfalls die gleiche Wirkung wie ganze Betten oder aus Zirbenholz getäferte Raumwände entfalten Produkte wie Zirbenkissen oder Zirbenbettwäsche. Im Verkauf sind auch mit den Wirkstoffen der Zirbe verarbeitete Raumsprays, Kosmetika oder Einlagesohlen für die Schuhe. Die von Joanneum Research nachgewiesenen Gesundheitseffekte sollen auch diese Produkte allesamt leisten.