Gesunder Öl-Wechsel

Sie sind Balsam für den ganzen Körper: die pflanzlichen Öle. Sie ver­sorgen uns mit Nährstoffen, beugen Krankheiten vor, pflegen Haut und Haar, lindern Beschwerden und riechen ausserdem wunderbar.

Pflanzenöle enthalten zahlreiche Substanzen, die für den Körper lebenswichtig sind. Zum Beispiel ungesättigte Fettsäuren, die er nicht selbst bilden kann. Sie sind Energiespender, aktivieren den Stoffwechsel und stimulieren die Hormonproduktion. Und da sind die Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide), die das Immunsystem stärken. Lezithin, welches das Cholesterin senkt, und das Vitamin E: Es fördert die Zellatmung und sorgt dafür, dass die Fliesseigenschaft des Blutes gewährleistet ist. Das alles ist Grund genug, die wertvollen Multitalente nicht nur für die Zubereitung von Salatsaucen zu nutzen. Hier sind acht Öle mit weiteren Anwendungstipps.

Arganöl fördert die Durchblutung, strafft die Haut und verjüngt die Zellen. Ausserdem soll das Öl der Argannuss, die weltweit nur im Südwesten Marokkos gedeiht, krebsvorbeugend wirken.
Tipp: Mischen Sie je einen Teelöffel Arganöl und Honig und nehmen Sie diesen natürlichen Anti-Aging-Mix täglich ein.

Distelöl senkt den Anteil des «schlechten» Cholesterins, der für Herz- und Gefässbeschwerden verantwortlich gemacht wird.
Tipp: Nehmen Sie morgens auf nüchternen Magen einen Teelöffel ein. Haben Sie Mühe damit, beginnen Sie mit einer kleinen Menge,
damit Sie sich an das Öl im Mund ge-wöhnen.

Kürbiskernöl – besonders wirksam darin sind die Linolsäure und das Vitamin E. Das Öl senkt den Cholesterinspiegel, beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und wirkt positiv auf Blase und Prostata.
Tipp: Essen Sie täglich eine handvoll Kürbiskerne. Ihr Öl beugt Nierensteinen vor.

Leinöl stärkt und pflegt das Gefäss-System. Es hat einen günstigen Einfluss auf erhöhten Blutdruck, wirkt cholesterinsenkend und beugt Osteoporose vor.
Tipp: Ein Teelöffel täglich verbessert die Gehirnleistung. Mischen Sie es unter eiweisshaltige Nahrungsmittel wie Quark und Joghurt, da dies die Wirkung verstärkt. Wichtig: Ist die Flasche Leinöl offen, lagern Sie sie im Kühlschrank.

Olivenöl ist in den Mittelmeerländern die Hauptfettquelle. Wissenschaftler sind überzeugt, dass ein Zusammenhang besteht mit der geringen Krebshäufigkeit in diesen Ländern.
Tipp: Reiben Sie bei einem trockenen und schuppenden Hautausschlag die Stelle mit etwas Olivenöl ein.

Rapsöl – die darin enthaltene Alpha-Linolsäure kann vom Körper in Omega-3-Fettsäure umgewandelt werden. Sie schützt die Blutgefässe, senkt den Blutdruck und hilft bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma.
Tipp: Auch Babys (ab 6. Monat) profitieren vom Rapsöl. Etwas davon im Brei fördert die Entwicklung von Gehirn und Netzhaut.

Sesamöl hat sich als Nerventonikum bewährt. Es entfaltet seine beruhigende Wirkung über die Haut und bildet einen unsichtbaren Schutzmantel bei «Dünnhäutigkeit».
Tipp 1: Wärmen Sie das Öl im Wasserbad und massieren Sie es in die Haut.
Tipp 2: Bei vaginaler Trockenheit hilft ein in Sesamöl getauchter Tampon, den Sie über Nacht wirken lassen.

Sonnenblumenöl entzieht der Mundschleimhaut schädliche Stoffe. Ausserdem schützt es den Mund- und Rachenraum vor Bakterien, Pilzen und Viren.
Tipp: Nehmen Sie morgens nüchtern 1 TL Öl in den Mund. Kauen Sie es und ziehen es durch die Zähne. Spucken Sie es nach fünf bis zehn Minuten aus und putzen sich
die Zähne. Übrigens: Die Ölspülung soll weisse Zähne machen.

Gut zu wissen

  • Pflanzenöle werden durch drei Methoden gewonnen: durch Kaltpressung, Warmpressung und Extraktion. Das qualitativ wertvollste Öl ist das kalt gepresste, da seine Zusammensetzung bei der Gewinnung unverändert bleibt. Bei der Warmpressung und der Extraktion gehen wichtige Stoffe verloren, und es können sich gesundheitsschädigende Transfettsäuren bilden.
  • Oliven- und Rapsöl eignen sich für kalte Speisen wie auch zum
    Kochen. Das liegt am hohen Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren, die sehr hitzestabil sind.
  • Kalt gepresstes Öl wird schnell ranzig. Kaufen Sie deshalb kleine Mengen.
  • Wechseln Sie in der Küche mit den Ölen ab. Damit profitieren Sie von den unterschiedlichen Fettsäureaufnahmen und anderen wichtigen Inhaltsstoffen.