Gepflegt und gesund im Mund

Wer makellos aneinandergereihte Zähne hat, kann sich glücklich schätzen. Dass sie gesund sind, ist aber noch viel wichtiger. Denn die Hygiene macht den Unterschied zwischen Schein und Sein – und kann vor Krankheiten schützen.

Ein strahlendes Lachen hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Dieser ist jedoch nicht positiv, wenn dabei unschöne Ablagerungen und Verfärbungen zum Vorschein kommen. Fakt ist: Nur gepflegte Zähne sind auch schöne Zähne. Und noch wichtiger: Gepflegte Zähne bleiben länger gesund! Kauen, beissen, sprechen – ohne Zähne geht das nicht.

Zahnkrankheiten schleichen sich langsam ein. Ob Karies, das gefürchtete Loch im Zahn, oder Parodontitis, Entzündungen des Zahnhalteapparates: Beides wird durch Bakterien verursacht. In der Mundhöhle befinden sich Hunderte Bakterienarten und Hefen als Schutz gegen Krankheitserreger. Die pathogenen Bakterien, also die Zahnkariesverursacher, werden nach der Geburt übertragen. Für sie herrscht im Mundraum ein ideales Klima. Sie verwerten Nährstoffe aus den Speiseresten und nisten sich auf der warmfeuchten Zunge ein oder werden zu Zahnbelag. Damit sie keinen Schaden anrichten, ist tägliche Mundhygiene keine Kür, sondern Pflicht. 

 

Schädliche Bakterien

Bakterien, die nicht fleissig durch gründliches Putzen entfernt werden, setzen sich zwischen Zähnen, Zahnfleischrand und Vertiefungen in den Zähnen ab, bilden Plaque, verursachen Karies und Zahnfleischbluten. Als Folge von Entzündungsprozessen werden daraus Schwellungen. Die Bakterien dringen tiefer ein und verursachen Parodontitis, was den Körper veranlasst, Enzyme zu produzieren. Diese greifen wohl die Bakterien, aber auch das Zahnfleisch an. Es kann zur Zerstörung von Bindegewebe und Kieferknochen und letztlich gar zu Zahnausfall – auch eines ganz gesunden Zahnes – kommen. 

Dass Erkrankungen in der Mundhöhle gar das Risiko für schwerwiegende Krankheiten erhöhen, ist wissenschaftlich belegt. So steigt bei Parodontitis beispielsweise das Risiko für Atemwegserkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. 

Doch selbst bei noch so gründlichem Putzen: Regelmässige zahnärztliche Kontrollen sind wichtig. Denn hartnäckiger Zahnbelag ist ohne professionelle Hilfe kaum gänzlich vermeidbar. Der Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin entfernt Zahnstein auch unter dem Zahnfleisch, reinigt die Zahnzwischenräume und poliert die Oberflächen. Eine professionelle Zahnreinigung sollte alle sechs bis zwölf Monate erfolgen. In der Zwischenzeit können Sie selber so einiges für ihre Zahngesundheit tun.

 

Die Technik macht den Unterschied

Eine teure elektrische Zahnbürste macht noch keine gute Mundhygiene. Wer seine herkömmliche Zahnbürste wortwörtlich gut im Griff hat, kann damit genauso viel erreichen. Wichtig ist, die Zähne mindestens zweimal täglich je zwei bis drei Minuten lang gründlich zu putzen. Für die Zahnbürste gilt: Je kleiner der Bürstenkopf, desto besser werden die schwer zugänglichen Ecken erreicht. Ob Sie besser harte oder weiche Borsten benutzen, hängt von der Technik ab. Wer falsch putzt oder stark schrubbt, kann das Zahnfleisch verletzen. Bei guter Technik aber helfen harte Borsten, die Zähne gründlicher zu reinigen. Hingegen erfordern freiliegende Zahnhälse oder empfindliche Zähne weichere Borsten. Sie sind unsicher? Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten.

Übrigens: Auch die Zahnbürste braucht Beachtung, damit sie nicht bald von Keimen übersät ist. Nach Gebrauch gründlich mit Wasser spülen und so lagern, dass die Borsten trocknen können: mit dem Kopf nach oben. 

 

Zähne putzen ist nicht alles

Nebst der gründlichen Reinigung mit Zahnbürste und -pasta ist es auch ratsam, täglich Zahnseide zu benutzen. Nur so werden auch kleinste Essensreste aus den Zwischenräumen entfernt. Wer eine Munddusche bevorzugt, reinigt die Zwischenräume mit einem druckgetriebenen Wasserstrahl. 

Mundspülungen sind sinnvolle Helfer, um Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischbluten vorzubeugen, und Mundwasser verhilft zu frischem Atem. Apropos Atem: Mit einem Zungenschaber oder einer Zahnbürste kann der Zungenbelag von hinten nach vorne gezogen und entfernt werden. Mundgeruchsbakterien werden dabei beseitigt und durch den reinigenden Effekt das Wachstum der Bakterien reduziert.

Zusätzlich tragen spezielle Fluorid-Zahnpasta mit Wirkstoffen gegen Plaque zur Gesundheit der Zähne bei. Sie festigen den Zahnschmelz und trotzen den Säureangriffen. Nach der Anwendung jedoch nicht mit Wasser spülen, sondern lediglich ausspucken. Warum also nicht regelmässig abends die Fluoridbehandlung einplanen? So können Sie Ihren Zähnen im Schlaf Gutes tun. 

 



Der Apfel ersetzt das Zähneputzen nicht!

Nicht alles, was man schon seit Generationen erzählt, ist auch wahr. 
Wir räumen mit ein paar der Irrtümer auf:

  • Weder Apfel noch Kaugummi ersetzen die Zahnbürste. Trotzdem: Besser zwischendurch einen zuckerfreien Kaugummi kauen, als nichts für die Zahnreinigung tun.
  • Milchzähe von Anfang an gut pflegen ist wichtig, auch wenn sie irgendwann ausfallen.
  • Kräftig schrubben ist nicht gut – Zahnfleisch und Zahnschmelz können Schaden nehmen.
  • Direkt nach dem Essen Zähne putzen ist nicht ideal: Säurehaltige Speisen erweichen kurzzeitig den Zahnschmelz. Besser etwas zuwarten und Speisereste zuerst mit Zahnseide und Wasser entfernen. Eine halbe Stunde nach dem Essen ist Zähneputzen erlaubt.