Fünf Alltags-Tricks auf dem Prüfstand

Wasser im Mund gegen tränende Augen beim Zwiebelschälen oder den Zeigefinger abschlecken, damit wir besser umblättern können: Was hat es auf sich mit diesen Tricks? Bringen sie tatsächlich etwas?

Realisten glauben nicht, sie überprüfen die Dinge auf ihre Wirksamkeit. Das haben wir auch gemacht. Wir haben fünf gängige Alltagstricks auf den Prüfstand gestellt. Hier sind die Ergebnisse.


Zum Umblättern den Finger ablecken
Sie kuscheln sich aufs Sofa, trinken eine schöne Tasse Tee und lesen in Ihrer Lieblingszeitschrift GlücksPost. Damit Sie keine Seite überblättern und überhaupt besser blättern können, lecken Sie immer mal wieder den Zeigefinger.

Das nützt wirklich. Durch die Feuchtigkeit am Finger quillt das Papier etwas auf und Sie können besser umblättern. Trotzdem sollten Sie es lassen. Dann etwa, wenn Sie erkältet sind und auf den Zeitschriften im ärztlichen Wartezimmer Ihre virenreiche Spucke hinterlassen. Aber auch Ihre Lieblingsbücher könnten dadurch leiden, denn Spucke kann auf dem Papier zu Schimmelpilzbefall führen. Besser ist, Sie besorgen sich einen Blattwender. Das ist eine Gummikappe, die Sie auf Ihren Finger setzen und die das Umblättern leicht macht.


Wasser im Mund gegen Tränen beim Zwiebelschneiden
Jedes Mal, wenn Sie Zwiebeln schneiden, tränen und brennen die Augen. Das soll sich mit einem Trick ändern. Bevor Sie sich an der heimtückischen Knolle zu schaffen machen, nehmen Sie einen Schluck Wasser in den Mund.

Bringt nichts, und so schützt dieser Trick Ihre Schleimhäute auch nicht vor den beissenden Zwiebeldämpfen. Aber es gibt etwas, das hilft – wenigstens ein bisschen: Verwenden Sie nur milde Zwiebeln und halten Sie diese kurz unter kaltes Wasser, bevor Sie sie schneiden. Das hemmt den Stoff Propanthial-S-Oxid, der für die brennenden Augen verantwortlich ist. Was auch etwas schützt: beim Zwiebelschneiden eine Brille tragen…


Auf die Suppe blasen, wenn sie zu heiss ist
Natürlich wollen Sie nicht, dass Sie sich die Zunge an einem Löffel heisser Suppe verbrennen. Aber nützt es denn, darauf zu blasen? Kühlt die Suppe dabei tatsächlich ab?

Ja, das tut sie wirklich. Beim Blasen der feuchtigkeitsgesättigten Luft wird der heissen Suppe Energie entzogen, was dazu führt, dass sie sich abkühlt. Den gleichen Effekt erzielen Sie übrigens, wenn Sie die Suppe umrühren oder in ein anderes Gefäss umfüllen.


Kratzen, wenn es irgendwo beisst
Ein Mücke hat zugestochen, der neue Pulli kratzt oder ein Pickel schickt sich an zu wachsen: In all diesen Fällen verspüren wir einen heftigen Drang, uns an der betroffenen Hautstelle zu kratzen, sobald sich ein kleiner Juckreiz meldet.

Kurzfristig hilft die Kratzerei wirklich. Wenn wir uns kratzen, fügen wir uns Schmerzen zu, und der Schmerzimpuls überdeckt dann sozusagen den Juckreiz, wir spüren ihn für eine Weile nicht mehr. Trotzdem empfiehlt sich das Kratzen nicht. Wir verletzen dabei nämlich auch immer ein bisschen die noch intakte Haut, können allfällige Keime verschleppen und neue Entzündungen auslösen. Besser: Die Haut etwas kneifen – oder eine kühlende, den Juckreiz lindernde Lotion auftragen.


Die Münze reiben, die durchgefallen ist
Es ist wie verhext: Jetzt, wo Sie das Tram schon sehen, spuckt der Billettautomat die Münze, die Sie eingeworfen haben, immer wieder aus. Gut, dass es diesen Trick gibt: Schnell die Münze anhauchen und etwas reiben.

Funktioniert tatsächlich, aber nur bei älteren Münzautomaten, die das eingeworfene Geld auf ihr Gewicht überprüfen. Fällt eine Münze durch, liegt das oft daran, dass Schmutz-, Schweiss- und Staub-Partikel ihr Gewicht verändern. Reiben Sie sie sauber, kann der Automat sie akzeptieren. Bei neueren Modellen funktioniert das nicht, denn sie prüfen Prägung, Legierung und Durchmesser. Fällt die Münze durch, stimmt definitiv etwas damit nicht. Deshalb hilft dann nur eine neue Münze.