Frauen leiden fünfmal ­häufiger an Eisenmangel

Das Spurenelement, das im menschlichen Körper am häufigsten vorkommt, ist Eisen. Kopfschmerzen, Herzklopfen, Schwindel und Müdigkeit können auf einen Mangel hinweisen.

Eisen ist ein Spurenelement, das mit der Nahrung aufgenommen wird und an wichtigen Stoffwechselfunktionen beteiligt ist. Es sorgt beispielsweise für die Energieversorgung in den Körperzellen oder die Abwehr von Infektionen. «Eine unzureichende Versorgung des Körpers mit Eisen kann zu verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden und längerfristig sogar zu einer Blutarmut führen», sagt Selina Geiser, Geschäftsführerin der Rotpunkt Drogerie in Grenchen SO.

Erhöhter Bedarf in der Schwangerschaft

Viel öfter und vor allem sind Frauen von einem Eisenmangel betroffen, da sie von Natur aus eine höhere Menge vom lebenswichtigen Spurenelement be­nötigen als Männer. Ihr täglicher Eisenbedarf liegt bei 15 mg, bei Männern beträgt er lediglich 10 mg. Dies hängt damit zusammen, dass bei Frauen durch den Blutverlust während der Regelblutung sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit der Bedarf an Eisen massiv steigt. «Etwa jede fünfte erwachsene Frau hat eine problematische Eisenver­sorgung», hält Selina Geiser fest. Zudem könnten auch eine falsche Ernährung oder gewisse Krankheiten wie Polypen, Darmgeschwüre etc. zu einem Defizit führen.

Männer eher im Alter betroffen

Bleibt ein Eisenmangel unbehandelt bzw. unerkannt, kann sich schleichend eine Eisenmangel­anämie entwickeln – die häufigste Form von Blutarmut. «Von dieser Mangelerkrankung sind etwa zehn Prozent der Bevölkerung betroffen», so Geiser. Bei Männern tritt die Unterversorgung eher im Alter auf.

Betroffene leiden häufig unter Symptomen wie Müdigkeit, Kopf­schmerzen, Energielosigkeit, Schwindel, Herzklopfen und Schlafstörungen. Aber auch eine blasse, spröde Haut oder ein verlangsamtes Nagel-/Haarwachstum können auf einen Eisen­mangel hinweisen. Um die genaue Ursache finden zu können, wird oft eine Blutuntersuchung durchgeführt. Es muss zudem ausgeschlossen werden können, dass kein chronischer Blutverlust, wie beispielsweise durch Hämorrhoiden, vorliegt.

Den Eisenspeicher wieder auffüllen

Um den Eisenspeicher wieder zu füllen, ist auf eine ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement zu achten. Hier spielt die Ernährung eine zentrale Rolle. Gute Eisenlieferanten sind Fleisch (vor allem Leber), Fisch, Eier, Vollkornprodukte und Gemüse. Auch grüne, frische Gewürze wie Thymian, Majoran oder Petersilie enthalten reichlich Eisen. «Oft lässt sich ein Eisenmangel allein mit eisenhaltigen Lebensmitteln nicht beheben», meint aber die Drogistin. Dann werden entsprechende Präparate in Tablettenform verschrieben, welche, vor allem bei einer Einnahme auf nüchternen Magen, leichte Ne­ben­wirkungen haben können. Dazu zählen Übelkeit, Verstopfung oder Sodbrennen. Eine bessere Eisenaufnahme wird erzielt, wenn das Präparat zusammen mit Orangensaft oder anderen Vitamin-C-Lieferanten kombiniert wird.

Liegt ein ausgeprägter Eisenmangel vor, kann die Verabreichung des wichtigen Spuren­elements mittels einer Infusion Sinn machen, da der Eisenspeicher auf diese Weise schneller aufgefüllt wird als mittels oraler Einnahme von Präparaten. Die Infusion wird vor allem bei jenen Betroffenen angewendet, welche Tabletten schlecht vertragen.

«Natürliche Helfer» einsetzen

Wer das Gefühl hat, an einer Unterversorgung mit Eisen zu leiden, kann versuchen, den Mangel auf natürliche Weise mit Präparaten aus der Phyto- bzw. Homöopathie zu beheben. Selina Geiser rät zu Brennnesselsamen und dem Schüsslersalz Komplex Eisen plus. Beide Mittel sollen die Aufnahme von Eisen verbessern.