Erholsame Nächte

Ist der Schlaf vor Mitternacht der beste? Kann man sich gesund­schlafen? Funktioniert Vor- und Nach-Schlafen? Schlafen ältere Menschen wirklich weniger? Wir klären auf und geben Tipps.

Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf. Und das ist gut investierte Zeit. Stellen Sie sich ein Büro vor. Nachts rückt eine Putzkolonne an, die staubsaugt, Abfallkübel leert, die Kaffeeküche säubert und Reparaturen erledigt. All das passiert im Schlaf. Während wir schlummern, laufen im Körper die Regenerationsprozesse auf Hochtouren – Zellen werden erneuert, der Hormonhaushalt reguliert und die Abwehr gestärkt. Hier sind Antworten auf Fragen rund um den Schlaf.

Heisst gut schlafen durchschlafen?

Nein, denn wir sind bis zu 23-mal pro Nacht ein bis zwei Minuten wach – ohne dies wahrzunehmen. Das ist erst der Fall, wenn die Wachphasen länger als fünf Minuten dauern, was bis zu viermal pro Nacht sein kann (mehr und länger empfindet man als Schlafstörung). Diese Mini-Wachphasen gehören zum Schutzmechanismus aus früheren Zeiten, als es lebensnotwendig war, die Umgebung öfter abzuchecken.

Ist der Schlaf vor Mitternacht der beste?

Tatsache ist, dass die ersten eineinhalb Stunden nach dem Einschlafen die erholsamsten sind, weil es dann am meisten Tiefschlafphasen gibt. Dabei ist es egal, ob diese Stunden vor oder nach Mitternacht geschlafen werden.

Kann man sich gesundschlafen?

Das Hausmittel Schlaf wirkt tatsächlich. Dabei wird das Immunsystem gestärkt, sodass zum Beispiel Virenattacken rascher
abgewehrt werden können. Wer erkältet ist, sollte sich deshalb besser einen Tag ins Bett legen, statt sich mehrere Tage angeschlagen ins Büro zu schleppen (und andere anzustecken).

Funktioniert Vor- und Nach-Schlafen?

Leider können wir nicht auf Vorrat schlafen. Schlaf nachholen – etwa nach einer Partynacht – das geht. Allerdings nicht auf Dauer, denn die Schlafqualität hängt entscheidend von der Regelmässigkeit ab, mit der wir schlafen.

Benötigen ältere Menschen weniger Schlaf?

Nein, denn das Schlafbedürfnis wird nach der Pubertät festgelegt und verändert sich später nur um Minuten. Was im Alter abnimmt, ist die Fähigkeit durchgehend und lange zu schlafen. Dies wird kompensiert durch den Mittagsschlaf oder das Nickerchen zwischendurch.

Sind Frühaufsteher leistungsfähiger als Langschläfer?

Nein, sie unterscheiden sich lediglich in ihren Leistungskurven. Langschläfer (Eulen) haben ihr Leistungshoch nachmittags bis zum Tagesende, Frühaufsteher (Lerchen) morgens bis mittags. In unserer Gesellschaft sind Langschläfer benachteiligt, weil sie gegen ihre innere Uhr leben müssen. Das Schlafdefizit, das sich dadurch anhäuft, nennt man «sozialen Jetlag» – sie versuchen es am Wochenende auszugleichen.

Matratze, Rost und Bettwäsche: Was Sie für einen guten Schlaf brauchen

Matratze: Nehmen Sie sich Zeit für den Kauf, und lassen Sie sich in -mehreren Geschäften beraten. Wichtig: Liegen Sie Probe. Legen Sie sich auf die Seite – die Matratze sollte den Körper so stützen, dass die Wirbelsäule gerade bleibt. Achten Sie auf den Härtegrad und
das Gewicht – die Matratze sollte nicht zu schwer sein, sodass Sie diese wenden können. Bei Paaren sind zwei Matratzen und zwei Latten-roste empfehlenswert, sodass sich jeder individuell bewegen kann.


Pflege: Saugen Sie die Matratze einmal im Monat und wenden Sie sie. Um sie zu schonen und für die Hygiene benutzen Sie ein Unterbett. Sie können es regelmässig waschen, zudem trägt es zu einem wohligen Schlafgefühl bei.


Ersatz: Nach acht bis zehn Jahren sollten Matratzen ausgewechselt werden. Es gibt Schlafexperten, die raten, nicht die teuerste Matratze zu kaufen und diese bereits nach vier Jahren zu ersetzen.


Lattenrost: Eine gute Investition ist ein elektronisch betriebener. Es ist angenehm, die Höhe des Kopfteils etwa zum Lesen per Knopfdruck verstellen zu können. Werden die Beine angehoben, fördert dies die Blutzirkulation, was für ältere Menschen und solche, die bettlägrig sind, hilfreich ist.


Duvet und Kissen: Solche aus Federn saugen den Schweiss besonders gut auf, der nachts abgegeben wird. Die atmungsaktive, allergieneutrale Mikrofaser wiederum hat den Vorteil, dass sie in der Maschine gewaschen werden kann. Achten Sie beim Kissen darauf, dass die Wirbelsäule im Nackenbereich gerade bleibt. 


Überzüge: Waschen Sie diese wöchentlich. Zum einen wegen der Hygiene, zum anderen schläft es sich besser, wenn die Bettwäsche frisch riecht. Überzüge aus Mikrofaser haben den Vorteil, dass sie schnell trocknen.