Endlich wieder zu zweit?

Schon so lange auf der Suche, aber Mr. Right noch nicht gefunden? Woran es liegen kann und wie sich das ändern lässt, erklärt die Partnersuch-Expertin Andrea Micus.

Für die Partnersuche braucht es einen Plan. Wie man dabei vorgeht, zeigt Andrea Micus (Bild) in ihrem neuesten Buch. Darin klärt sie auch über die zwölf Fallen der Partnersuche auf. Wir haben sie dazu befragt.

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GlücksPost: Das letzte Date lief schlecht. Das davor auch. Was tun?
Andrea Micus: Bitte nicht einfach «weiter so». Besser ist es, eine Pause zu machen und seine Suche auf den Prüfstand zu stellen. Was läuft gut? Was läuft falsch? In welchen Situationen verhalte ich mich vermutlich nicht richtig? Wo könnten die Fehler sein? Eine Freundin kann bei der Analyse helfen — oder eben mein Buch.

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Wie verhindere ich, dass ich immer die falschen Männer treffe?
Indem ich meine Selbsteinschätzung überprüfe und die Erwartungshaltung ebenfalls. Ehrlichkeit und Realitätssinn sind hier wichtig. Viele schätzen sich falsch ein und transportieren das auch in ihren Texten und bei ihren Dates. Enttäuschungen sind damit vorprogrammiert. Wer ein zehn Jahre altes Foto ins Netz stellt oder im Gespräch nur von sich prahlt, wird irgendwann von der Wahrheit überrollt. Hier hilft mehr Nüchternheit. Das gilt auch für die Vorstellung, die ich vom Partner habe. Partnersuche ist kein Märchen. Natürlich soll er am besten reich, lieb und sexy sein. Aber wer darauf wartet, wird selten glücklich. Grundsatz: Erwarte nicht, was du selbst nicht geben kannst.

Weshalb klappt es bei vielen Frauen mit der Partnersuche nicht?
Zu den beiden Punkten oben kommt bei vielen noch eine grosse Portion Leichtgläubigkeit. Es gibt Frauen, die glauben jeden Satz, den ein Mann sagt und stolpern von einem Liebesrausch zum nächsten. Hier hilft mehr Gelassenheit. Mein Rat: Entspannt sein, das Singleleben möglichst positiv gestalten und nicht in jedem Mann die grosse Liebe sehen. Wer es schafft, auch eine Zeit lang allein glücklich zu sein, entwickelt einen geübten Blick für sein Gegenüber und spürt genau: Das passt!

Ich will es wieder versuchen. Wie baut man sich auf?
Niederlagen gehören zum Leben, in jeder Hinsicht, also auch bei der Partnersuche. Wer das akzeptiert, steckt Enttäuschungen leichter weg. Es ist doch normal, dass man nicht jedem gefällt. Und umgekehrt schüttelt man ja auch schnell den Kopf. Wer sich auf Partnersuche begibt, muss wissen, dass es auch mal wehtun wird.

Wie gehe ich die Suche an?
Man macht zuerst einen Plan. Das ist ganz wichtig. Es geht ja um den Menschen, mit dem man leben will. Das braucht ein Konzept. Am besten schreibt man auf, was man vorhat.

Wichtig sind folgende Fragen:

  • Wen suche ich?
  • Wie suche ich?
  • Wo suche ich?
  • Was will ich und was biete ich?

Wo suche ich am besten?
Das hängt von jedem selbst ab. Entscheidend sind Persönlichkeit, Alter, Mobilität, aber auch das Umfeld, in dem man lebt. In der Stadt sucht man anders als auf dem Land. Mit dreissig anders als mit sechzig. Das Internet ist immer eine gute Option, aber auch die klassischen Heiratsvermittler sind zu empfehlen. Doch man findet das Glück auch nach wie vor «auf der Strasse», also im Alltag.

Mein Rat: auf Menschen zugehen, sich trauen, jemanden anzusprechen. Das erfordert eine positive Ausstrahlung. Lachen Sie viel, machen Sie Komplimente, versuchen Sie, sich und das Leben zu lieben. Dann freut sich jeder, mit Ihnen Kontakt zu haben. Gerade jetzt im Frühling ist es doch herrlich, nach Herzenslust zu flirten.

Sie sprechen von zwölf Fallen bei der Partnersuche. Welches sind die drei häufigsten?

  1. Planlosigkeit. Ich halte nichts von der Aussage: «Ich lasse mich finden».
  2. Überzogene Erwartungshaltung. Viele Frauen erträumen sich von einem Partner ein neues, komfortables Leben. So einfach ist es aber nicht.
  3. Mangelnde Kompromissbereitschaft. Man hat im Kopf zu genaue Vorstellungen und will sein eingefahrenes Lebensmuster nicht verlassen. Das muss man aber, wenn man einen Menschen in sein Leben lassen will. Man muss für Platz sorgen, im Herzen, Kopf und in der Wohnung.

Wie vermeide ich sie?
Durch Nachdenken und durch Planen. Wer ein Konzept für die Suche hat und gezielt vorgeht, hat mit Sicherheit Erfolg. Ich kenne glückliche Paare, die sich im Internet nach einer Woche gefunden haben, aber auch solche, die drei Jahre gebraucht haben, den richtigen Menschen für sich zu entdecken. Man braucht auch Geduld.

Was geben Sie Partnersuchenden auf den Weg?
Nicht zu früh aufgeben und die Zeit ohne Partner geniessen! Das Singleleben hat auch schöne Seiten, und Partnersuche macht richtig Spass, wenn man die richtige Einstellung dazu hat.