Eiweiss, das beweglich hält

Starke Muskeln, belast­bare Gelenke, kräftige Knochen und straffe Haut: Kollagen ist der Stoff, der unseren Körper jung hält und als wahres Wundermittel gilt.

Kollagen ist derzeit im Trend. Es ist das Eiweiss, das unseren Körper zusammenhält, sechs Prozent unseres Körpergewichts ausmacht und der Stoff ist, der für gesunde Knochen, Gelenke, Knorpel, Sehnen, Bänder, Haut, Haare und Nägel sorgt. Kollagenfasern sind sehr zugfest und dehnen sich kaum aus. Sie verleihen unserem Gewebe eine starke Struktur und Stärke – darum werden sie auch Strukturproteine genannt.

Natürlicher Verlust

Leider nimmt die Kollagenproduktion ab dem 25. Lebensjahr auf natürliche Weise ab, etwa ein Prozent pro Jahr. Ab Mitte 30 macht sich dies dann vermehrt bemerkbar: Die Muskulatur verliert an Elastizität, die Haut an Straffheit – wie ein Gummi, der langsam ausleiert. Weitere Kollagen-Killer sind insbesondere UV-Strahlen sowie Rauchen. Aber auch Entzündungen, ungesunder Lebensstil, Stress, Übergewicht oder übertriebener Sport.

Was bedeutet dies nun für die Gesundheit? Wird das körpereigene Kollagen schneller verbraucht, als neues nachgeliefert wird, leidet nicht nur die Schönheit in Form von Mimikfältchen auf der Stirn oder einer vertieften Naso- labialfalte zwischen Nasenflügel und Mundwinkel. Sowie möglicherweise schwächerem Bindegewebe an Beinen und Po bei Frauen, je nach Veranlagung.

Weit drastischer manifestiert sich länger anhaltender Kollagenmangel mit Einbussen bei der Beweglichkeit: Die Knochen werden spröde, die Sehnen unflexibel, und wie aus dem Nichts beginnen die Gelenke Probleme zu machen. Und die Verletzungsanfälligkeit für Bänder und Sehnen steigt.

Mehrere Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Zufuhr von Kollagen einen möglichen Gelenkverschleiss verzögern oder gar aufhalten könnte. Fest steht: Die Aminosäuren Glyzin, Prolin und Lysin gelten als besonders wertvolle Bausteine zur Bildung von Kollagen. Was das heisst? Studien zeigen, dass Glyzin Gelenkentzündungen reduzieren kann. Prolin unterstützt gemeinsam mit Vitamin C den Aufbau von Knorpel. Und Lysin wiederum sorgt für Stabilität, indem es die Kollagenfasern vernetzt. Auch Bänder und Sehnen bestehen grösstenteils aus Kollagenfasern.

Lust auf einen Kollagen-Kick?

Kollagen kommt hauptsächlich in Fisch- und Fleisch(knochen) vor. Über das Essen nehmen wir pro Tag beispielsweise 1,5 bis 3 Gramm Glyzin auf. Um genügend Kollagen zu bilden, brauchen wir aber rund 10 bis 12 Gramm davon. Um den Mangel auszugleichen, gibt es heutzutage zahlreiche Produkte und Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt – meist in Pulverform. Es empfiehlt sich, auf die Qualität zu achten.

Gepaart mit Krafttraining hilft es nachweislich Frauen, die nach der Menopause mit abnehmender Knochendichte kämpfen: Wer mehr als zwölf Wochen lang dreimal wöchent­lich trainierte und danach 15 Gramm spezifisches Kollagen einnahm, konnte seine Muskelkraft und den Anteil der fett­freien Masse deutlich erhöhen.

Hier hat es viel drin

 

Einige Lebensmittel unter­stützen die Kollagenbildung im Körper. Gute Quellen sind beispielsweise:

  •  Lachs
  •  Poulet (mit Haut)
  •  mageres Rindfleisch
  • selbst gemachte ­Bouillon mit (Mark-)­Knochen
  •  Eier
  •  grünes (Blatt-)Gemüse
  •  rote Früchte und ­Gemüse