Eisen gibt Schwung

Es bindet Sauerstoff im Blut und versorgt uns mit Energie. Hat man zu wenig, fühlt man sich müde, schlapp und ist unkonzentriert. Die Krux: Der Körper kann das Eisen nicht selbst produzieren, deshalb müssen wir ihn über die Nahrung damit versorgen.
 
Blass, müde, gereizt, unkonzentriert, brüchige Nägel, Haarausfall, oft erkältet: Das können Anzeichen eines Eisenmangels sein. Betroffen sind vor allem Frauen – jede fünfte leidet daran. Die Ursachen sind viel­fältig: Die Monatsblutung kann zu erheblichem Verlust von Eisen führen. Aber auch Erkrankungen wie Myome, Endometriose (chronische Erkrankung bei der Gebärmutterschleimhaut) oder Magengeschwüre können Blutungen verursachen und das Eisen ausschwemmen. Blutspenden kann dafür verantwortlich sein, und weil Fleisch ein wichtiger Eisenlieferant ist, kann er auch die Folge einer fleischlosen Kost sein.
 
Was die Nahrung betrifft: Zwar enthalten viele Lebensmittel Eisen, aber leider wird es vom Körper oft schlecht aufgenommen. Das von tierischer Nahrung kann er besser absorbieren als das von pflanzlicher. Ein Stoff, der die Eisen-Aufnahme begünstigt, ist das Vitamin C. Kaffee, Tee und Milch wiederum hemmen sie.
Ein Eisenmangel kann also nicht nur durch die beschränkte Zufuhr entstehen, sondern auch durch die schlechte Aufnahme und Verwertung.
 
Eisen – wofür brauchen wir es? Das Spurenelement ist praktisch an allen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Vor allem aber ist das Eisen für die Zellbildung, respektive für die Zell­atmung zuständig. Mit seiner Hilfe wird der Sauerstoff, den wir über die Lunge aufnehmen, an das Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) gebunden. Über den Blutkreislauf gelangt der Sauerstoff in jede Zelle des Körpers, die ihn dann für die Energiegewinnung nutzen kann.
 
Ob ein Eisen­mangel vorliegt, zeigt ein Bluttest. Ist der Speicher tatsächlich leer, kann er mit Eisentabletten und einer eisenreichen Ernährung wieder aufgefüllt werden. Allerdings dauert dies ein paar Monate. Darum werden heute vermehrt Eiseninfusionen verschrieben, bei denen während einer Viertelstunde bis zu 1000 Milligramm Eisen direkt ins Blut gelangen. Viele Ärzte sind der Meinung, dass sie nur angewendet werden sollte, wenn die Tabletten nicht vertragen werden. Verständlich, denn die Eisen­therapie ist nicht ungefährlich und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht stattfinden. Überschüssiges Eisen scheidet der Körper nämlich nicht wieder aus. Er lagert es in der Leber, in der Bauchspeicheldrüse oder im Herz ab, was diese Organe schwächt.
  
  
Den Eisenspeicher füllen
Beugen Sie mit diesen Tipps dem Eisenmangel vor:

  • Trinken Sie zum Essen Orangensaft. 50 Milligramm Vitamin C sollen die Eisenaufnahme bereits verdreifachen. Diese Menge steckt in einer Orange oder einer halben Grapefruit.
  • Warten Sie mit dem Espresso, wenn Sie zum Beispiel Bündnerfleisch oder Rindsfilet gegessen haben. Kaffee drosselt die Eisenaufnahme.
  • Ein potenter pflanzlicher Eisenspender ist Brennnesselkraut. Beugen Sie dem Mangel vor, indem Sie das Kraut immer mal wieder als Tee trinken. Ist der Eisenspeicher leer, kann ihn der Brennnessel-Tee allerdings nicht auffüllen – dafür müssten Sie Unmengen trinken.
  • Aus der Komplemen­tärmedizin eignet sich das Schüsslersalz Nr. 3 Ferrum phosphoricum, um dem Eisenmangel vorzubeugen.