Ein neues Lebensgefühl

Achtsamkeit ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Im Augenblick präsent zu sein, führt zu mehr Gelassenheit, mehr Selbstvertrauen und mehr Liebe. Erfahren Sie hier, wie es geht.

Das Glück ist jeden Morgen neu. Jeden Tag und jeden Augenblick, es braucht nur Achtsamkeit, um es zu spüren», sagt der bekannte Benediktinermönch Anselm Grün. Die gute Nachricht ist: Jeder kann achtsam sein. Die weniger gute: Wir müssen es üben. Zu sehr sind wir gewohnt, mit dem Autopilot durch die Tage zu gehen – wir erledigen die Dinge automatisch und lassen uns von eingeschliffenen Gewohnheiten steuern. Dadurch funktionieren wir nur noch, sind wie ferngesteuert und nehmen den Augenblick nicht mehr wahr. Die Folgen: Wir sind unausgeglichen, innerlich angespannt
und unzufrieden. Was tun für die innere Balance? Achtsam sein. So kann wer mit sich und anderen achtsam ist, sein Leben nachhaltig positiv verändern.

Sieben Tipps und Techniken

  1. Sich konzentrieren: Bei der Achtsamkeit fokussieren wir entspannt den Augenblick. Üben Sie das gleich morgens, wenn Sie die Zähne putzen. Konzentrieren Sie sich auf den Ablauf, spüren Sie die Bürste auf den Zähnen, die Frische der Zahnpasta auf der Zunge. Denken Sie nicht an den Tag, der vor Ihnen liegt. Bleiben Sie mit Ihren Gedanken ganz beim Zähneputzen.
  2. Eine Sache um die andere tun: Telefonieren, E-Mails lesen und sie gleich beantworten – Multitasking gehört für viele zum Alltag. Was als besonders effizient gilt, killt in Wirklichkeit die Aufmerksamkeit und führt zu Zerstreutheit. Der Grund: Das Gehirn kann sich immer nur auf eine Sache konzentrieren. Das haben Neurowissenschaftler festgestellt. Deshalb: Lassen Sie das mit dem Multitasking, und erledigen Sie eine Sache nach der anderen. Wenn Sie die Dinge hintereinander tun, verfallen Sie nicht in einen Automatismus und können besser achtsam sein.
  3. Von Kindern lernen: Sie sind Meister des Augenblicks. Kinder leben im Moment, und es ist schön zu sehen, wie sie immer voll dabei sind, wenn sie etwas tun. Schauen Sie Ihren Kindern oder Enkelkindern zu, und lassen Sie sich von Ihrer natürlichen Unmittelbarkeit anstecken.
  4. Vom Glück auf der Zunge: Achtsamkeit aktiviert die Sinne. Umgekehrt funktioniert das auch. Erleben Sie es beim Schmecken. Versuchen Sie, die Gewürze zu erraten, wenn Sie essen. Wie schmeckt Ihr Lieblingsgemüse, wie Ihre Lieblingsfrucht? Schliessen Sie die Augen und geniessen Sie die Orgie, die Ihre Geschmacksknospen veranstalten, wenn Sie einen Espresso trinken oder wenn Sie etwas Schokolade oder Vanilleglace auf der Zunge zergehen lassen. Der Weg zum Glück führt über die Achtsamkeit.
  5. Vom Weg und Ziel: Seien Sie den ganzen Tag über achtsam. Hören Sie Ihren Mitmenschen wirklich zu. Nehmen Sie dabei Ihre Gefühle wahr. Schütteln Sie jemandem die Hand zur Begrüssung. Nehmen Sie wahr, wie sich die Hand anfühlt: Ist sie kalt oder warm, wirkt sie unsicher oder dynamisch?
  6. Das bewusste Atmen: Da Sie den Atem immer dabei haben, können Sie damit die Achtsamkeit sofort und überall trainieren. Tun Sie es jetzt gleich: Atmen Sie bewusst ein paar Mal tief ein und aus. Spüren Sie, wie sich der Körper beim Einatmen ausdehnt und beim Ausatmen zusammenzieht. Übrigens: Verlieren Sie sich im Alltagsgeschehen, ist der Atem das Instrument, sich mit ein paar bewussten Zügen sofort wieder in den Moment zurückzuholen und achtsam zu sein.
  7. Meditation: Sie ist ein religiöses Ritual, aber Sie brauchen nicht religiös zu sein, um sie zu praktizieren. So geht die Achtsamkeitsmeditation: Stellen Sie einen Wecker auf acht Minuten. Setzen Sie sich aufrecht im Schneidersitz auf ein Kissen. Oder Sie sitzen auf einem Stuhl – achten Sie darauf, dass Sie nicht anlehnen und dass die Fusssohlen den Boden berühren.

Vor Ihnen steht Ihre Lieblingsblume in einer Vase (Sie können auch eine Kerze nehmen). Betrachten Sie diese nun, als würden Sie sie zum ersten Mal sehen. Schauen Sie die Blumen an, und seien Sie sich gleichzeitig Ihres Körpers und Ihrer Umgebung bewusst. Schweifen Sie mit den Gedanken ab, so richten Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Blume. Stehen Sie auf, wenn der Wecker klingelt.

Wiederholen Sie diese Meditation an weiteren Tagen. Tun Sie es immer mit demselben Objekt.