Ein Lob auf das Eigenlob

Loben puscht das Selbstvertrauen und macht happy. Zudem motiviert es und ermuntert unser Gehirn, das, was wir loben, abzuspeichern und zu wiederholen.

Frauen kennen sich besser mit dem Gegenpol vom Lob aus – mit der Kritik. Auf diesem Gebiet sind sie meist Expertinnen und fühlen sich sicher. Vor allem mit der Kritik an sich selbst.

Viele Frauen sind blind für ihre Stärken, weil sie die Scheinwerfer der Selbstkritik ständig auf ihre Schwächen gerichtet haben. Und so nörgeln sie von morgens bis abends an ihrem Körper, am Verhalten und an Charaktereigenschaften herum. Sie kritisieren, was und wie sie etwas tun, und das tun sie so lange, bis sie nicht mehr merken, dass sie sich damit permanent abwerten.

Die Folge ist: Sie machen sich klein und berauben sich eines gesunden Egos. Und damit auch des Respekts. Dem vor sich selbst. Schade! Etwas Lob wäre besser!

Sich selbst loben ist wichtig, weil es …

… das Selbstvertrauen fördert.

…  gross macht. Mit Selbstkritik macht man sich klein.

… dazu beiträgt, dass man sich mit sich selber wohlfühlt.

… die Wahrnehmung für die ­eigenen guten Leistungen, ­Begabungen und Talente schärft.

… das Selbstbild verbessert (statt es zu verzerren).

… dazu führt, dass man unabhängiger von der Anerkennung anderer wird.

… gute Laune macht.

… die positive Lebensein­stellung fördert.

… motiviert, sich weiterzuent­wickeln.

 

Kommen Sie in den Lob-Genuss

Hier sind die Tipps, worauf Sie beim Loben achten sollten:

  • Üben Sie, Ihre besonderen Fähigkeiten, Leistungen und Qualitäten wahrzunehmen. Sie können sich ja nur für etwas loben, was Sie selber auch sehen. Haben Sie Mühe damit, schreiben Sie auf, was Sie an sich mögen, was Sie gut können, und werfen Sie immer mal wieder einen Blick auf die Liste. Da steht zum Beispiel: Ich kann mich gut ausdrücken, habe schöne Hände, bin sehr kreativ beim Kochen, bin zuverlässig. Haben Sie Schwierigkeiten mit der Liste, fragen Sie Ihre Freundin, was Sie besonders an Ihnen mag und wo sie findet, dass Sie gut sind.
  • Loben Sie sich – mindestens einmal täglich. Ganz wichtig: Tun Sie es möglichst unmittelbar. Nur so kann das Gehirn das Lob mit dem Anlass oder der Leistung verbinden und eine Verknüpfung herstellen. Sie ist entscheidend, um sich merken zu können: Das war gut, wie du da drangeblieben bist. Das machst du wieder.
  • Seien Sie konkret beim Loben. Sprechen Sie aus, was genau gut war. «Ich bin standfest geblieben und habe meinen Diätplan durchgezogen, sodass ich mein Wunschgewicht erreicht habe.» «Ich habe mich für den Französisch-Sprachkurs angemeldet, obwohl ich Angst habe, zu versagen.» Je konkreter Sie beim Loben sind, umso leichter fällt es dem Gehirn, das Lob abzuspeichern und das Gelobte zu wiederholen.
  • Werden Sie beim Loben körperlich. Klopfen Sie sich ruhig auf die Schulter, wenn Sie alleine sind, und tun Sie es auch einmal dann, wenn jemand in der Nähe ist. Nicken Sie mit dem Kopf, wenn Sie sich loben, lachen Sie dazu, hüpfen Sie auf und ab, oder machen am besten alles zusammen. Dadurch freut sich jede Zelle, was wiederum jede Menge Glücks­gefühle im Körper auslöst.
  • Nehmen Sie Lob an. Genauso wichtig wie sich selber loben, ist es, Lob von anderen anzunehmen. Das ist gar nicht so einfach, wie wir alle wissen, denn oft werten wir Komplimente ab, ohne es zu merken. «Das ist doch keine Hexerei, das kannst du auch», heisst es, wenn man für ein besonders leckeres Menü gelobt wird. Schluss damit. Bedanken Sie sich künftig für jedes Lob, das Sie bekommen. Sagen Sie sonst nichts, sondern freuen Sie sich darüber.