Das Wissen vom Wasser

Dass wir in den warmen Monaten besonders viel Wasser trinken sollen, ist klar. Nur, sollen wir es aus der Flasche tun oder aus dem Hahn? Wann sollen wir trinken? Und vor allem wie viel? Hier sind die Antworten.

Ganz schön wässrig, unser Körper, besteht er doch zu 60 Prozent aus Wasser. Es ist ständig im Fluss, transportiert Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen, nimmt die Abbauprodukte aus dem Stoffwechsel mit, regelt die Körpertemperatur und Verdauung.

Zirka zweieinhalb Liter Wasser gehen täglich weg – hauptsächlich über den Urin, ein Fünftel schwitzen wir aus (im Sommer ein Drittel), rund zweieinhalb Deziliter verschwindet beim Atmen. All diese Flüssigkeit braucht der Körper wieder, damit er weiter funktionieren kann. Bekommt er sie nicht, meldet sich der Durst. Er ist ein Warnsignal, das einen Wassermangel anzeigt. Deshalb sollten wir trinken, bevor sich der Durst einstellt.

Antworten auf Wasser-Fragen:

Was trinken?
Am gesündesten ist Wasser, da es wichtige Mineralstoffe wie etwa Kalzium, Magnesium und Natrium enthält. Wasser ist lebenswichtig – es ist die Grundsubstanz für unsere Zellen.

Wie viel?
Ein bis eineinhalb Liter Wasser täglich wird empfohlen. Zirka ein Liter ist in der Nahrung (Gemüse, Obst). Ist es warm, arbeiten Sie körperlich, oder machen Sie Sport, muss es mehr sein. Apropos Sport: Durch starkes Schwitzen fällt unter anderem der Natriumgehalt im Blut – der sollte mit Mineralwasser oder einem Sportlergetränk ausgeglichen werden.

Wann?
Trinken Sie regelmässig über den Tag verteilt. Stellen Sie morgens Wasserflaschen in die Küche und ins Büro. Sind sie abends leer, wissen Sie, dass Ihr Wasserpegel stimmt. Für unterwegs kommt die Petflasche oder BPA-freie Trinkflasche mit. Deren Gewicht erinnert Sie ans Trinken. Tun Sie es, haben Sie weniger zu tragen.

Wie trainieren?
Trinken ist Gewöhnungssache. Halten Sie sich zwei Wochen an die empfohlene Trinkmenge, hat sich der Körper an den Wasserstand gewöhnt, reagiert er sensibel auf Mangel. Besonders ältere Menschen vergessen oft zu trinken. Sie können Erinnerungszettel aufkleben – an den Kühlschrank, Gang-Spiegel und Küchentüre. Oder auf dem Handy eine Trinkwecker-App einrichten. Z.B. Trink Wecker (gratis für iPhone) oder Wasser trinken Erinnerung (gratis für Android)

Welches Wasser?
Ob aus der Flasche oder dem Hahn – das ist Geschmackssache. Die Wasserqualität ist hierzulande top, sodass Sie bedenkenlos vom Hahn trinken können.

Woraus?
Glas oder Pet – viele mögen Pet-Flaschen nicht. Das Material ist medizinisch unbedenklich. Zwar kann Acetaldehyd (organische Verbindung von Kohlenstoffatomen, die auch bei Stoffwechselvorgängen entstehen) ins Wasser abgegeben werden, doch die Menge ist gering. Wichtig: Trinken Sie aus der Flasche, können Keime reingeraten. Deshalb leeren Sie diese innerhalb eines Tages – das gilt für Glas und Pet.

Wie still?
Haben Sie einen empfindlichen Magen, trinken Sie Wasser ohne Kohlensäure. Ebenso wenn Sie Sport machen, da jenes mit Kohlensäure aufstossen kann. Für Wasser mit Kohlensäure spricht, dass es länger frisch bleibt. Zudem helfen die Blubberbläschen Speisereste von den Zähnen zu lösen.

Welche Reaktionen?
Auf Wassermangel reagiert der Körper mit Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten. Sendet das Gehirn das Signal Durst, fehlt bereits ein halber Liter Wasser – die geistige Leistungsfähigkeit nimmt um 20 Prozent ab. Wassermangel kommt oft bei älteren Menschen vor, da sie Probleme mit dem Durstgefühl haben. Weil die Nervenzellen nicht mehr genau arbeiten, wird es bereits nach ein paar Schlucken wieder ausgeschaltet. Lebensgefährlich ist es, wenn das Durstgefühl ignoriert wird. Ohne Flüssigkeit funktioniert der Organismus drei bis vier Tage.

Wasser ist nicht gleich Wasser

Von wegen «Wasser ist Wasser» – nachfolgend die Unterschiede.

Heilwasser ist ein Arzneimittel und unterliegt dem Arzneimittelgesetz. Es hat einen besonders hohen Gehalt an einem oder mehreren Mineralien/Spurenelementen. Wer es anbietet, muss eine Heilwirkung nachweisen.

Mineralwasser stammt aus geschützten, unterirdischen Quellen. Es zeichnet sich aus durch seinen Gehalt an Mineralstoffen, Spurenelementen und Kohlensäure, die hinzugefügt werden darf. Mineralwasser muss vor Ort abgefüllt werden.

Tafelwasser besteht aus Leitungswasser, denn was sich edel anhört, wird industriell hergestellt. Es wird entkeimt, Mineralien werden zugefügt und oft noch ein Geschmacksverbesserer.

Trinkwasser (Hahnenburger) wird in der Schweiz streng kontrolliert. Es muss einwandfrei sein bezüglich Aussehen, Geruch und Geschmack. Laut Stiftung für Konsumentenschutz enthalten die Mineralwasser kaum mehr Mineralien als das Trinkwasser. Sein Plus: Es ist günstig und das Flaschenschleppen fällt weg.

Quellwasser ist ein Trinkwasser, das an der Quelle abgefüllt wird.