Das Geheimnis gesunder Haut

Die Haut ist unsere Visitenkarte. Doch Akne, Ekzeme oder Rosazea können sie entstellen, was die Betroffenen stark belastet. ­Wie aber lässt sich das Hautbild ganz natürlich verbessern?

Der Frühling naht, und die meisten Menschen freuen sich, bald wieder kurzärmelige T-Shirts oder gar Shorts zu tragen. Anders sieht es bei Personen aus, die an Hautproblemen leiden. Denn Hautausschläge, Rötungen, Juckreiz-Kratzwunden und Pickel lassen sich nicht mehr so einfach unter der Kleidung verbergen. Und sorgen schnell mal für schiefe Blicke, obwohl Psoriasis, Neurodermitis oder Rosazea nicht ansteckend sind.

Zur Behandlung von chronischen Hauterkrankungen gibt es heutzutage zahlreiche Medikamente. Und es werden laufend weitere entwickelt. Was aber, wenn sie das Übel nicht anhaltend beseitigen? Und die Haut beispielsweise durch Kortisonsalben immer dünner und empfindlicher wird? Gibt es auch natürlichere, nachhaltige Lösungen?

Sie hat ihre Tochter geheilt

Ja, die gibt es, so die australische ­Ernährungswissenschaftlerin und zweifache Mutter Karen Fischer (www.eczemalife.com), die sich in den letzten 20 Jahren auf das Thema Hautgesundheit spezialisiert hat. Das schwere Ekzem ihrer Tochter Ayva im Kleinkindalter war ihr Startschuss, den Zusammenhang zwischen Ernährung und Hautgesundheit zu erforschen. Mit Erfolg: Ayva hat heute kein Ekzem mehr. Und Karen, die mittlerweile sechs Bücher geschrieben hat, wurde für ihre Arbeit mit einem Preis ausgezeichnet. In ihrem neuesten Ratgeber (siehe Buchtipp), zeigt sie gut verständlich auf, welche die wichtigsten Regeln für eine allgemein gesunde Haut sind. Und geht dann vertieft und mit sehr konkreten Tipps auf einzelne Hautprobleme ein.

Ihre acht Grundregeln

  1.  Sich grüner ernähren. Essen Sie basenreich und reduzieren Sie säurebildende Lebensmittel. Das heisst täglich mindestens 5 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst. Darunter zwei Handvoll dunkelgrünes Blattgemüse. Gewürzt mit Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer, Kräutern und Gewürzen. Verzichten Sie an mindestens vier Tagen pro Woche auf Alkohol, reduzieren Sie Ihren Kaffeekonsum und trinken Sie stattdessen viel reines Wasser.
  2. Feuchtigkeitsspendende Nahrung. Um von innen genährt zu werden, braucht die Haut hochwertige Fette. Dazu zählen Nachtkerzenöl sowie Omega-3-Fettsäuren. Essen Sie zwei- bis dreimal pro Woche fetten Fisch. Gut sind auch gemahlene Leinsamen und frisches Leinöl. Rotes Fleisch hingegen gibt es höchstens zweimal wöchentlich.
  3. Weniger essen. Karen Fischer rät, 30% weniger zu essen. Weil dies nicht nur den Melatoninspiegel erhöht, der für gesunden Nachtschlaf sorgt, sondern auch die Haut jung hält. Am einfachsten geht dies, wenn der Teller jeweils zur Hälfte aus kalorienarmem Salat oder gedünstetem Gemüse besteht.
  4. Genügend schlafen. Diese Massnahme wird immer wieder unterschätzt. Doch auch Schlaf ist wichtig für ein gutes Hautbild. Um die innere Bio-Uhr zu richten, rät Karen Fischer, täglich vor 10 Uhr für zehn Minuten rauszugehen, um Sonne bzw. Tageslicht zu tanken.
  5. Täglich 15 Minuten schwitzen. Das Wasser in unserem Körper will bewegt werden, damit es nicht staut oder gar «faulig» wird. Dies ist wichtig, um das Lymphsystem und die Blutbahnen in Schwung zu halten. Mehrmaliges Fitnesstraining pro Woche, aber auch mal Sauna oder ein warmes Bad tragen dazu bei.
  6. Vorsicht bei der Hautpflege. Viele Shampoos, Cremen oder Geschirrspülmittel stecken voller Inhaltsstoffe, die sich in wissenschaftlichen Studien als hautschädlich erwiesen haben. Dazu zählen Natriumlaurylsulfat, Formaldehyd, Mineralöl, Parabene oder Duftstoffe. Empfehlenswert sind hingegen Aloe vera, Jojobaöl oder Kamille.
  7. Tragen Sie einen Hut! Damit meint Karen Fischer, die im subtropischen Australien lebt, stets für guten Sonnenschutz zu sorgen!
  8. Sich entspannen. Stress, Angst, Wut oder Sorgen aktivieren das sympathische Nervensystem. Der Körper schüttet Adrenalin aus, der Blutdruck steigt. Dies kann Hautentzündungen fördern.

Diese Zusatz­stoffe meiden

Manche Lebensmittelzusatzstoffe können negative Hautreaktionen auslösen. Dazu zählen laut Karen Fischer unter anderem:

  • Geschmacksverstärker wie ­Glutamat (E621–625)
  • künstliche Farbstoffe wie Tartrazin (E102), Gelborange S (E110) oder Braun HT (E155)
  • Konservierungsmittel wie Sorbate (E202/203), Benzoate (E210–213), Sulfite (E220–228) oder ­Nitrate und Nitrite (E249–252)
  • künstliche Süssstoffe wie Aspartam (E951).
Vorsicht bei der Pflege empfindlicher Haut: Viele Produkte enthalten irritierende Zusatzstoffe.