Das Ende der Beziehung

«Jetzt ist Schluss.» Ist die Entscheidung für eine Trennung einmal getroffen, sollte man sie konsequent durchziehen. Ein Hinauszögern, zum Beispiel wegen Schuldgefühlen, schmerzt letztlich viel mehr.

 

Ich will mich trennen», sagt Maria mit fester Stimme. Sie sitzt ihrem Mann Toni gegenüber am Tisch, im Wohnzimmer ist es mucksmäuschenstill. «Ich sehe keinen Sinn mehr in unserer Beziehung.»

«Du willst es also wirklich tun und 22 gemeinsame Jahre einfach wegwerfen?», fragt er. 

«Ich werfe die Beziehung nicht einfach weg. Ich weiss nur nicht, auf was ich warten soll. Seit die Kinder aus dem Haus sind, leben wir doch nur noch aneinander vorbei», meint Maria frustriert.

«Das stimmt so nicht. Natürlich arbeite ich viel. Aber das tue ich doch nur für uns», rechtfertigt sich Toni. «Für mich musst du das nicht tun. Das haben wir doch schon so oft diskutiert», erklärt Maria, doch Toni unterbricht sie aufgebracht: «Dann lauf halt davon! Ich bin gespannt, wie du das den Kindern erklärst!» 

Das sitzt, denn beim Gedanken an die Kinder kommen bei Maria Schuldgefühle hoch, die ihren Entschluss, sich zu trennen, ins Wanken bringen. 

Eine Trennung kommt nie aus heiterem Himmel. Vor allem dann nicht, wenn es sich um eine langfristige Beziehung handelt. Meist gehen dem folgenschweren Schritt heftige Streitereien, ermüdende Diskussionen und viele unangenehme Klärungsgespräche voraus, in denen versucht wird, das Beziehungs-Aus zu verhindern. Manchmal suchen Paare auch professionelle Hilfe, um die Beziehung zu kitten. Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man anerkennen muss: Die Beziehung ist nicht mehr zu retten.

Ist das der Fall, sollte die Trennung konsequent durchgezogen werden. Sonst verursacht man nur unnötig Leid.

 

«Ich ziehe einen Schlussstrich» – Die Tipps

  • Haben Sie sich zur Trennung entschlossen, teilen Sie das dem Partner mit. Tun Sie es in der «Ich-Form». Das entspricht der Realität und hilft zudem, bei sich zu bleiben. Legen Sie dem Partner Ihre Gründe offen und so klar wie möglich dar. Beschönigen Sie nichts, indem Sie zum Beispiel behaupten, dass die Trennung für beide oder für ihn das Beste sei.
  • Spielen Sie nichts herunter, weil Sie Angst haben vor einer heftigen Gefühlsreaktion. Tun Sie es auch nicht aus Rücksicht. Machen Sie dem anderen auch keine falsche Hoffnung, indem Sie zum Beispiel sagen, dass sie sich nach der Trennung weiter sehen und Freunde bleiben können. Eine Trennung bedeutet erst einmal Abstand, sonst kann sie nicht richtig vollzogen werden. Ob sich danach eine Freundschaft entwickeln kann, wird sich im Laufe der Zeit zeigen. 
  • Erwarten Sie kein Verständnis von Ihrem Partner. Hoffen Sie auch nicht darauf, dass er Ihnen die Absolution für Ihren Entscheid erteilt. Leidet er, müssen Sie das akzeptieren und aushalten. 
  • Stehen Sie die Ablösung ohne den Ex-Partner durch. Brauchen Sie Unterstützung, holen Sie sich diese bei Freunden oder suchen Sie sich professionelle Hilfe.
  • Akzeptieren Sie, dass Zweifel an der Trennung aufkommen. Wenden Sie sich damit nicht an ihren Ex-Partner. Ein Hin und Her von Auseinandergehen und Wieder-zusammen-Kommen schmerzt langfristig sehr.