Das Blut in Fluss halten

Blutverdünnende Medi­kamente sind weit verbreitet, weil das Blut mit zunehmendem Alter oft dicker wird und folgenschwere Krankheiten auslösen kann. Wer sich davor schützen will, setzt darum auf natürliche Blutverdünner.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen in der Schweiz nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen. Um das Risiko eines Herzinfarktes, eines Schlaganfalls oder einer Embolie herabzusetzen, verschreiben Ärzte deshalb oft medikamentöse Blutverdünner, um den Blutfluss in Schwung zu halten. Denn bei zahlreichen Menschen verengen oder verhärten sich die Blutgefässe früher oder später, was zu lebensgefährlichen Verklumpungen und zu Gefässverschlüssen führen kann.

Wie entsteht «zu dickes Blut»?

Die Neigung zu Thrombosen und krankhafter Blutgerinnung ist bei den wenigsten Menschen angeboren. Die Ursache für «dickes Blut» ist vielmehr die Folge unseres modernen Lebensstils – mit mangelnder Bewegung, sauerstoffraubendem Rauchen, Bluthochdruck, künstlichen Hormonen (Pille!), Übergewicht oder einer Ernährung, der es an Vitaminen und Antioxidantien fehlt. Weitere mögliche Auslöser sind Blutzuckerprobleme (Diabetes), Fettstoffwechselstörungen, chronische Entzündungen und manche Medikamente.

Dickes Blut entsteht, wenn das gesunde Blutmischverhältnis zwischen festen und flüssigen Bestandteilen aus dem Gleichgewicht gerät und die festen Bestandteile überhandnehmen.

Natürlich vorbeugen

Um dem zuvorzukommen und das Blut möglichst lange flüssig zu halten, lohnt es sich, im Alltag einfache Massnahmen zu beherzigen. Die besten sind:

Auf Trab bleiben! Egal ob Rubensfigur, Bierbauch, Spargeltarzan oder Modelmasse: Eine der wirksamsten Möglichkeiten, nicht nur den Körper, sondern auch das Blut fit zu halten, ist Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung.
GlücksPost-Tipp: Klingt langweilig, ist aber erwiesenermassen die wirksamste Methode, den Blutkreislauf jünger zu halten.

Bromelain: Studien haben gezeigt, Bromelain, ein Enzym aus der Ananasfrucht, kann verhindern, dass Blutplättchen verklumpen und Blutgerinnsel entstehen. Allerdings reicht es nicht aus, viel Ananas zu essen, um die gesundheitsfördernde Tagesdosis von 500 bis 600 mg pro Tag zu erreichen.
GlücksPost-Tipp: Passende Präparate findet man in ausgewählten Apotheken.

Cayenne-Pfeffer (Capsaicin): Der scharfe Wirkstoff der Chilischote hat es in sich. Gemäss einer australischen Studie aus dem Jahr 2014 wirkt er blutverdünnend – sofern grosszügig genossen. Und verzögert allfällige Thrombosen.
GlücksPost-Tipp: Würzen Sie zukünftig mit Cayenne-Pfeffer statt mit herkömmlichem Pfeffer.

Granatapfel: Die sinnliche Frucht mit den roten Kernen und unzähligen Vitaminen ist eine Entdeckung! Ihr Saft gilt als guter Blutverdünner, der auch die Plaques in den Arterien reduzieren soll. Bevorzugen Sie ungezuckerten Saft (Reformhaus).
GlücksPost-Tipp: In grösseren Supermärkten kann man im Kühlregal fixfertige Granatapfelsamen kaufen. Sie passen ins Frühstücksmüesli oder über einen kreativen Gemüsesalat.

Ingwer: In der asiatischen Medizin ist Ingwer längst ein Star. Seine scharfaromatischen Inhaltsstoffe machen ihn zu einem natürlichen Blutverdünner. 2003 fanden australische Forscher heraus, dass isolierte Substanzen das Blut besser verdünnten als Aspirin. Das Ingwer-Rhizom wirkt zudem verdauungsfördernd.
GlücksPost-Tipp: Ingwer konsumiert man am besten in roher Form und in asiatischen Gerichten. Oder als selbst gemachten Tee (2 bis 3 cm Ingwerwurzel schälen, in Scheiben schneiden und zehn Minuten in heissem Wasser kochen). In der Drogerie oder Apotheke gibt es auch fixfertige Ingwerkapseln.

Kakao: Selbst beim Naschen lässt sich das Herz stärken – vorausgesetzt man setzt auf dunkle Schokolade mit mindestens 70 % Kakaoanteil. Kakao ist reich an antioxidativen Flavanolen. Deren Wirkstoffe liefern unseren Zellen nicht nur Schutz vor frühzeitiger Alterung, sondern halten auch die Blutgefässe elastisch. Sie senken das schlechte Cholesterin (LDL), hemmen die Verklumpung von Blutplättchen, verbessern die Durchblutung und normalisieren den Blutdruck.
GlücksPost-Tipp: Da die gesundheitsfördernde Wirkung durch Rösten oder Erhitzen nachlässt, ist roher Kakao zu bevorzugen. Dieser ist in Bioläden oder Reformhäusern in Form von ganzen Kakaobohnen (zum Knabbern), Pulver oder Nibs (Stückchen, z. B. fürs Müesli) erhältlich.

Knoblauch: Auch wenn die -Umwelt die Nase rümpft, wenn man zu viel davon verzehrt, frischer Knoblauch ist Naturmedizin pur! Die kleine Knolle hält das Blut in Fluss, reguliert den Blutdruck und soll gar Blutgerinnsel auflösen.
GlücksPost-Tipp: Wer Mühe hat, täglich mindestens eine Zehe zu verzehren, kann auf Knoblauch-Kapseln ausweichen. Sie verursachen auch weniger Ausdünstungen.

Kurkuma: Das indische Gewürz, das zur gelben Farbe des Currys beiträgt, ist wissenschaftlich gut erforscht. Studien zeigen, dass Kurkuma Arteriosklerose vorbeugen hilft und die Blutplättchen am Verklumpen hindert. Der Wirkstoff Curcumin soll das Blut so stark verdünnen können, dass manchmal gar geraten wird, zwei Wochen vor einer geplanten Operation auf das Gewürz zu verzichten.
GlücksPost-Tipp: Frische Kurkuma-Rhizome sind hierzulande noch selten erhältlich. Als Alternative bieten sich Kapseln an. Zum Würzen von Speisen bieten sowohl Coop als auch Migros Bio-Kurkumapulver an.

Omega-3-Fettsäuren: Zu den natürlichen Blutverdünnern zählen auch fette Fische (wie Lachs, Hering, Makrelen), Nüsse, Avocados und frisches Leinöl. Sie enthalten reichlich Omega-3-Fettsäuren, die das Blut positiv beeinflussen und für gesundes Fliessen sorgen.
GlücksPost-Tipp: In der Drogerie/Apotheke gibt es hochwertige Omega-3-Produkte, auch für Vegetarier.

Nicht eigenhändig absetzen!

Wer bereits blutverdünnende Medikamente einnimmt, die vom Arzt verschrieben wurden, sollte diese auf keinen Fall einfach absetzen. Eine allfällige, schrittweise Redu-zierung der Dosis muss zuvor unbedingt mit dem behandelnden Arzt abge-sprochen werden.