Bleiben Sie nicht sitzen!
Im Auto, am Schreibtisch, vor dem Fernseher: Stundenlanges Sitzen macht krank – dabei steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Zahlen sind eindrücklich: Fünf Stunden am Tag sitzen erhöht das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung um 14 Prozent. Und so kommt es: Beim Sitzen wird der Organismus auf Energiesparmodus gedrosselt. Das führt unter anderem zu einem langsameren Blutfluss, bei dem das Blut verkleben kann. Die Folge: Herz- und Gefässprobleme nehmen zu.
Beim Sitzen steigt auch die Gefahr, an Diabetes zu erkranken – für Vielsitzer um 90 Prozent! Der Grund: Bewegt man sich zu wenig, nimmt die Fähigkeit der Körperzellen ab, Zucker aus dem Blut aufzunehmen.
Oft und lange sitzen fördert auch Krebserkrankungen – jede Stunde mehr um 14 Prozent. Die Ursache: Bewegungsmangel verursacht Fettgewebe, was wiederum Entzündungsprozesse fördert. Fehlt die Bewegung, werden aber nicht nur die Zellen schlecht versorgt, Kreislauf und Stoffwechsel erlahmen, auch die Knochen und die Muskulatur bauen ab. Das Ergebnis kennen viele: schmerzhafte Verspannungen im Nacken und im Schulterbereich sowie chronische Rückenschmerzen.
Aber auch die Seele bleibt nicht gerne sitzen. Wer mehr als 42 Stunden in der Woche sitzend verbringt, hat ein 30 Prozent höheres Risiko, psychisch krank zu werden. Es wird vermutet, dass durch den Bewegungsmangel die Stresshormone nicht abgebaut werden. Ein chronisch hoher Stresspegel kann in eine Depression führen. Fazit: Wir Menschen sind nicht zum Dauersitzen gemacht, deshalb ist die wichtigste Massnahme, so oft wie möglich aufzustehen.
Tipps für mehr
Bewegung im Alltag
Fahren Sie mit dem Velo zur Arbeit. Nehmen Sie Bus und Tram, steigen Sie eine Haltestelle früher aus.
Überlassen Sie den Lift den anderen.
Sorgen Sie für Bewegung, indem Sie das Telefon, den Drucker, Bostitch und Locher weiter weg stellen.
Gehen Sie zum Kollegen hin, der auf demselben Stockwerk arbeitet, wenn er auf Ihr E-Mail nicht antwortet.
Stehen Sie zum Telefonieren auf, und ist das möglich, gehen Sie umher. Sind Sie alleine,
stellen Sie sich abwechselnd auf die Zehenspitzen und Fersen.
Erledigen Sie Dinge im Stehen – etwas im Ordner nachschauen, Briefe lesen.
Wichtig für Schreibtischtäter: Wechseln Sie öfter die Sitzposition. Strecken Sie die Arme und Beine aus. Drehen Sie sich mit dem Oberkörper nach links und rechts. Müssen Sie viel und lange sitzen, denken Sie über ein Stehpult nach.
Gehen Sie in der Mittagspause einmal um den Block.
Bleiben Sie abends nicht vor dem Fernseher sitzen. Nutzen Sie die Werbepausen, um die Fenster zu öffnen und imaginäre Äpfel
zu pflücken: Stellen Sie sich auf die Zehenspitzen, heben Sie die Arme und stellen Sie sich vor, dass Sie wunderschöne rote Äpfel vom Baum herunterholen – das ist besonders lustig, wenn die ganze Familie mitmacht.
Gesünder für Sie und Ihre Partnerschaft ist es, wenn Sie statt fernzusehen einen Abendspaziergang machen.
Bewegungshäppchen
Während der Drucker für Sie arbeitet, wippen Sie auf den Zehenspitzen auf und ab.
Sie stehen vor dem Regal und suchen einen Ordner. Gehen Sie etwas in die Knie, spannen die Pobacken kurz an und entspannen sie wieder.
Stellen Sie beim Telefonieren die Beine schulterbreit auseinander, und gehen Sie leicht in die Knie. Ziehen Sie die Schultern nach oben Richtung Ohren und Hörer – nach ein paar Sekunden lassen Sie diese wieder fallen.
Warten Sie am Automat auf den Kaffee, verschränken Sie die Finger beider Hände ineinander und lassen die Handgelenke rollen – vor und zurück.