Attraktiver dank Hightech
Verjüngende Behandlungen boomen: Nach Schönheitsoperationen und Botox-Spritzen sind nun sanfte Behandlungen mit hochtechnischen Geräten auf dem Vormarsch. Hier erfahren Sie mehr darüber.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Schönheitsmedizin enorm verändert. Wurden verjüngende Behandlungen früher nebenbei von Dermatologen angeboten, entstehen heute immer mehr Praxen, die sich ausschliesslich auf die sogenannte sanfte ästhetische Medizin konzentrieren.
Dies liegt daran, dass die Forschung den Mechanismen des Alterungsprozesses zunehmend auf die Spur kommt. Spezialisierte Ärzte können heute klar diagnostizieren, was die Haut braucht, um sie typgerecht mit Injektionen, Laserstrahlen, Ultraschall oder Radiowellen zu straffen und zu verjüngen. Und dies ohne Narkose und ohne chirurgischen Eingriff. Eine dieser Experten ist Dr. Mitra Modaressi, leitende Ärztin der Clinique Matignon in Zürich (www. cliniquematignon.ch). Wir haben uns bei ihr über den neuen Trend informiert.
Weshalb lassen sich Menschen vermehrt ästhetisch verjüngen?
Dr. Mitra Modaressi: Viele tun es aus beruflichen Gründen. In unserer Klinik behandeln wir zahlreiche Karrierefrauen. Es kommt natürlich darauf an, in welcher Branche man arbeitet, doch heutzutage werden oft die Hübscheren bevorzugt. Auch wenn es ungerecht ist: Der erste Eindruck zählt, zuerst wird das Aussehen, dann der Rest beurteilt.
Um wie viele Jahre lässt sich das Rad der Zeit zurückdrehen?
Die Kunden fragen uns immer: Werde ich zehn Jahre jünger aussehen? Die sogenannte sanfte ästhetische Medizin hilft, Alterszeichen zu mildern und das Aussehen aufzufrischen. Je früher man mit Behandlungen beginnt – das heisst ab etwa 35 Jahren –, desto besser wird das Endresultat sein. Das ist der Unterschied zur Chirurgie, wo bei einem Facelifting die Haut um fünf bis zehn Jahre nach hinten gezogen wird.
Was kann die ästhetische Medizin besser als kosmetische Chirurgie?
Ob aufpolsternde Injektionen, das Entfernen von Pigmentflecken oder straffende Thermage: 90 Prozent der Behandlungen, die wir vornehmen, sind leicht. Man kann danach gleich zur Arbeit zurückkehren und fällt nicht wochenweise aus, wie bei einem chirurgischen Facelifting. Zudem entstehen bei einer Operation Narben und es kann zu Blutungen kommen.
Was sind die Nachteile?
Man kann damit nicht alles verjüngen. Bei ausgeprägten Alterungszeichen und wenn die Haut völlig schlaff ist, braucht es intensivere Massnahmen wie die Chirurgie.
Nebst möglichen Hämatomen: Wie sieht es mit Nebenwirkungen aus?
Jeder Mensch reagiert anders, man kann Nebenwirkungen deshalb nie völlig ausschliessen. Die Methoden und Produkte, die wir einsetzen, bergen kaum Risiken. Worauf es ankommt, ist einerseits die Erfahrung des Arztes, andererseits die Qualität der verwendeten Substanzen. Von Botox beispielsweise gibt es fünf Sorten. Drei sind in der Schweiz genehmigt. Und dann gibt es noch eine aus China und eine aus Korea, die hierzulande nicht zugelassen sind. Bei der Hyaluronsäure unterscheidet man zwischen hochwertiger und billiger Qualität.
Nebenwirkungen in Form von kleinen Krusten an der Hautoberfläche können entstehen, wenn der Hauttyp des Klienten falsch diagnostiziert wurde, denn es hängt vom Hauttyp ab, in welcher Frequenz die Technikerin die Geräte einstellt.
Gibt es Kontra-Indikationen?
Eigentlich kaum. Bei älteren Personen mit schlechtem Gefässsystem oder Metallimplantaten sind einige Geräte tabu.
Die neuesten Verjüngungstechnologien
Intensives Pulslicht (IPL-Technologie):
Mit einem konzentrierten Lichtstrahl wird sonnengeschädigte Haut (Pigmentflecken, Couperose) im Gesicht und am Décolleté aufgehellt. Die Erhitzung lässt Flecken verschwinden und verödet betroffene Blutgefässe. Durch die Aktivierung wachsen neue Zellen nach.
KTP-Laser:
Sein intensives grünes Licht wird bei Rosazea (Hautrötungen durch erweiterte Blutgefässe an Nasenflügeln und an den Wangen) eingesetzt, um die rote Blutkörperchen zu absorbieren. Die zerstörten Gefässe scheiden innerhalb weniger Tage aus.
Fraktionslaser:
Das Laserlicht reduziert tiefe Falten sowie Augenund Mundfältchen. Es lässt auch Schwangerschaftsstreifen sowie Akneoder Operationsnarben verschwinden. Es veranlasst die Fibroblasten, wieder vermehrt Kollagen zu bilden, was das Hautbild verbessert. Für ein gutes Resultat sind mindestens zwei bis drei Behandlungen nötig. Sichtbar wird die Verschönerung frühestens nach drei Wochen.
Thermage
wird auch als Lifting ohne Chirurgie bezeichnet. Radiowellen erwärmen die tieferen Hautschichten und regen die Kollagenproduktion an. Es handelt sich um die aktuell wirksamste Hautstraffungstechnik, die auch für Oberarme, Oberschenkel oder Bauch (z. B. nach Schwangerschaft oder Gewichtsreduktion) taugt. Eine einmalige Behandlung reicht, die Verbesserung wird innerhalb von zwei bis sechs Monaten nach und nach sichtbar.
Liposonix:
Mit Ultraschall-Wellen werden die Fettzellen von aussen her komplett vernichtet und durch die Lymphbahnen ausgeschieden. Diese brandneue Methode ist halb so teuer wie Fettabsaugen, eignet sich aber nur für Problemzonen wie Reiterhosen, die man durch Sport nicht wegbekommt, oder die seitlichen Love-Handles bei Männern. Die Resultate zeigen sich nach drei Monaten.