Allergisch auf die Sonne

Rote Flecken, Juckreiz oder gar Bläschen statt sanfter Bräune – das sind Anzeichen einer Sonnenallergie. Sie stellt sich besonders gerne ein, wenn die Haut nach langer Zeit wieder mal Sonne bekommt.
 
Nach diesem langen Winter braucht die Haut Zeit, sich wieder an die Sonne zu gewöhnen. Denn den Umgang mit den UV-Strahlen und deren richtige Verarbeitung hat sie in den vergangenen Monaten verlernt. Deshalb treten Sonnenallergien meist im Frühsommer auf, wenn die Sonne intensiver wird. Aber auch im Hochsommer kann die Haut plötzlich reagieren: an der noch intensiveren Sonne im Süden, in den Ferien. Wer zu allergischen Reaktionen neigt, sollte sich also auf die heissen Tage vorbereiten.
 
  
Sonnenallergien treten in verschiedenen Formen auf
 
Die polymorphe Lichtdermatose, kurz PLD, ist die häufigste Form der Sonnenallergie. Sie tritt vorwiegend an Körperstellen auf, die noch nicht an die Sonne gewöhnt sind und verschwindet nach wenigen Wochen (vorsichtiger!) Sonnengewöhnung. Erst Stunden oder Tage nach dem Sonnenbad beginnt es zu jucken, zu brennen, es bilden sich Rötungen, Flecken und Bläschen. Da von den Symptomen nur die oberste Hautschicht betroffen ist, bleiben in der Regel keine sichtbaren Schäden zurück. Ausgelöst wird die PLD hauptsächlich durch die UVA-Strahlung. Durch sie werden vermehrt freie Radikale gebildet. Gesunde Haut kann diese neutralisieren. Bei Sonnenallergikern jedoch wehrt sich das Immunsystem so stark gegen die Strahlung, dass es zu einer Überreaktion kommt.
 
Die Mallorca-Akne zeigt sich durch einzelne rote Punkte und Pusteln, die starken Juckreiz auslösen können. Auch sie wird durch die UVA-Strahlen verursacht, doch reagiert die Haut hier auf die Kombination von Sonnenstrahlung und Inhaltsstoffen des Sonnenschutzmittels oder körpereigenem Talg. Wer zu fettiger Haut neigt, ist stärker gefährdet. Der Name Mallorca-Akne kommt daher, dass sich Akneartige Knötchen meist in den ersten Ferientagen im Süden bilden.
 
UV-Licht kann Stoffe so verändern, dass sie auf der Haut eine photoallergische Reaktion auslösen. Diese Kontaktallergie wird durch bestimmte Stoffe in der Bodylotion, in Sonnencreme, Parfüm, Waschmittel oder auch durch gewisse Medikamente ausgelöst. Auf der Haut entstehen rote Pusteln und Bläschen, während der Abheilung schuppt die Haut häufig. Typischerweise kann sich die photoallergische Reaktion nach einiger Zeit auch auf andere Körperregionen ausbreiten. Die beste Möglichkeit vorzubeugen besteht darin, den auslösenden Stoff zu meiden. Sonnenschutzmittel mit photostabilen Inhaltsstoffen sind sehr sinnvoll, da sie sich durch die Sonnenstrahlen nicht verändern lassen und der Schutz bestehen bleibt.
 
 
Wenn es juckt und brennt
 
Damit die Symptome möglichst rasch abklingen, sollte die Sonne für einige Zeit gemieden oder zumindest die betroffenen Stellen speziell gut geschützt werden. Für die genaue Diagnose und die korrekte Behandlung ist die Beratung in einer Apotheke oder der Gang zum Arzt ratsam. Die Symptome
der Sonnenallergie lassen sich mit Antihistaminika, allergiehemmenden Mitteln in Form von kühlendem Gel (nicht auf offene Wunden) oder Tabletten, lindern. Auch auf Vitamin B6, B12, Betacarotin und Kalzium sprechen viele oft gut an. In schlimmen Fällen ist allerdings der Gang zum Arzt richtig – er kann eine kurzzeitige Behandlung mit Cortison verschreiben. 
Grundsätzlich sollte die Haut – auch ohne allergische Reaktion – nach dem Sonnenbaden mit einer reichhaltigen Bodylotion oder einer kühlenden After-Sun-Creme verwöhnt werden. Panthenol oder Vitamin A und E wirken beruhigend auf strapazierte Haut.
 
 
So beugen Sie vor
 
Kalzium, Betacarotin, Vitamin E und C oder Omega-3-Fettsäuren wirken bei manchen Betroffenen sehr gut. Vor allem bei PLD ist Betacarotin einen Versuch wert. Mit der Einnahme muss aber vier Wochen vor den Sommerferien begonnen werden. Raucher sollten auf zu viel Betacarotin verzichen: Laut US-Studien soll es bei ihnen das Krebsrisiko erhöhen.
Bei schwerer Sonnenallergie kann unter ärztlicher Aufsicht eine Lichtabhärtung, eine Phototherapie, vorgenommen werden. Dabei wird die Haut mit einer immer höher werdenden Dosis UV-Licht bestrahlt. Bei der Photo-Chemotherapie wird zusätzlich eine Substanz verabreicht, welche die Haut weniger lichtempfindlich macht.
 
 
 
Die richtige Sonnencreme
Darauf sollten Sie beim Kauf achten:

  • hochwirksamer UVAund UVB-Schutz
  • hoher Lichtschutzfaktor
  • wasserfest
  • Vitamin C und E (kann freie Radikale einfangen)
  • keine Duftstoffe, Emulgatoren und Fett (vor allem bei Mallorca-Akne)
  • Photostabile Inhaltsstoffe